• 27.05.2013, 16:45:42
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Greenpeace: EFSA bestätigt Gefährlichkeit von Fipronil für Bienen

EU muss umfassenden Aktionsplan zum Schutz der Bienen erstellen

Utl.: EU muss umfassenden Aktionsplan zum Schutz der Bienen
erstellen =

Wien (OTS) - Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit
(EFSA) hat heute eine Risikobewertung zu dem Pestizid Fipronil
veröffentlicht, die dessen Schädlichkeit für Bienen und
möglicherweise auch andere Insekten bestätigt. Drei andere Pestizide
wurden in Europa aufgrund ähnlicher Studien, die von EFSA im Jänner
veröffentlicht wurden, nun teilweise verboten.

"Fipronil hätte, wie alle bienengefährlichen Pestizide, nie
zugelassen werden dürfen. Diese Bienenkiller stellen ein massives
Risiko für unsere Bienen und unsere Landwirtschaft dar", so Dagmar
Urban, Landwirtschaftsexpertin bei Greenpeace.

Auch Marco Contiero, Greenpeace EU-Landwirtschaftsexperte in Brüssel
sieht dringenden Handlungsbedarf: "Eine Überholung der EU
Risikobewertung ist unbedingt notwendig. Diese Pestizide werden seit
einem Jahrzehnt in unsere Umwelt eingebracht. Vorübergehende Verbote
sind nicht genug, um die Bienen dauerhaft zu schützen, besonders wenn
andere ähnliche Chemikalien noch immer verwendet werden. Die
Kommission sollte einen umfassenden Plan für den Schutz von
Bestäuberinsekten erstellen und dazu gehört ein Verbot von Fipronil."

Der Bericht der EFSA bestätigt hohe Risiken des vom deutschen
Chemiekonzerns BASF produzierten Pestizids Fipronil für Bienen, wenn
es zur Saatgutbehandlung von Mais eingesetzt wird. Außerdem sieht er
große Informationslücken in den wissenschaftlichen Studien, die
weitergehende Risikoabschätzungen - für andere Bestäuber, sowie
andere Gefahren, die durch Anreicherung im Boden bzw. bei
Nicht-Zielpflanzen entstehen könnten - verhindert haben. Angesichts
der wissenschaftlichen Beweislage fordert Greenpeace ein EU-weites
Verbot von Fipronil und einen europaweiten Aktionsplan, um die
Bienenpopulationen in Europa zu schützen.

Die Europäische Kommission hat vergangenen Freitag Beschränkungen von
drei Pestiziden aus der Gruppe der Neonicotinoide erlassen. Dieses
Teilverbot der Bienenkiller - Clothianidin, Imidacloprid und
Thiamethoxam - ist aber nicht ausreichend, damit sich europäische
Bienenbestände merkbar erholen können. Greenpeace hat im aktuellen
Report "Bye bye Biene? Das Bienensterben und die Risiken für die
Landwirtschaft in Europa" sieben Pestizide identifiziert, die für
Bienen und andere Insekten gefährlich sind. Darunter auch Fipronil,
das kein Neonicotinoid ist. In Österreich kann Fipronil mit einer
sogenannten "Gefahr in Verzug"- Zulassung beim Anbau von Kartoffeln
auf drei Monate angewendet werden.

"Schritt für Schritt müssen alle bienengefährlichen Pestizide,
darunter auch Fipronil, zum Schutz der Bienen und der Landwirtschaft
von unseren Feldern verbannt werden. Außerdem ist es nun auch
dringend nötig einen grundlegenden Wandel unserer Landwirtschaft
einzuleiten. Nur biologische und ökologische
Landwirtschaftspraktiken, die auf den Einsatz bienengiftiger
Pestizide verzichten, können das Bienensterben nachhaltig beenden"
fordert Urban abschließend.

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