Verharmlosung einer antisemitischen Karikatur ist für IKG unverständlich
Utl.: Verharmlosung einer antisemitischen Karikatur ist für IKG
unverständlich =
Wien (OTS) - Anlässlich des 65. Jahrestages der Befreiung des
Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau haben
österreichische Spitzenpolitiker zur Wachsamkeit gegenüber
Antisemitismus gemahnt. Wenn jedoch die Staatsanwaltschaft
Ermittlungen wegen Verhetzung zu einer Karikatur von Bankern mit
"jüdischen" Hakennasen ähnlich wie im "Stürmer", dargestellt auf
einer Homepage, einstellt, verkommen solche Erklärungen zu reinen
Lippenbekenntnissen.
Diese Form der Darstellung ist in der Tradition antisemitischer und
nationalsozialistischer Propaganda und darf nicht, wie aus dem
Justizministerium verlautbart "als nicht gegen die Gesamtheit der
jüdischen Bevölkerung gehetzt" verharmlost werden. Wo beginnt für
Justizministerin Karl die antisemitische Hetze, wenn Banker mit
Hakennasen und Davidsternen auf den Manschettenknöpfen dargestellt
werden, dies jedoch als "Regierungskritik" abgetan wird?
Die Israelitische Kultusgemeinde hätte diese Angelegenheit gerne in
einem kurzfristig anberaumten Gespräch mit Frau Bundesministerin auf
konstruktive Weise geklärt. Da dies bedauerlicherweise nicht möglich
war, möchte die IKG auf dem Wege über die Öffentlichkeit ihrer
Hoffnung Ausdruck verleihen, dass sich Frau Bundesministerin Karl in
dieser Sache von Experten beraten lässt und dementsprechende Schritte
unternimmt.
Oskar Deutsch,
Präsident der IKG
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