Rechtsunsicherheit für Künstlerinnen und Künstler muss beseitigt werden
Utl.: Rechtsunsicherheit für Künstlerinnen und Künstler muss
beseitigt werden =
Wien (OTS/SK) - Mit einer Fotoaktion im oberösterreichischen Mondsee
macht der SPÖ-EU-Abgeordnete Josef Weidenholzer heute, Mittwoch, auf
Missstände im Bereich der Verwertungsgesellschaften aufmerksam und
fordert "ein faireres System für alle Beteiligten zu schaffen und
größtmögliche Transparenz bei den Verwertungsgesellschaften
einzumahnen". Mit 1. April 2013 ist in Deutschland das sogenannte
"Gema-DJ-Gesetz" in Kraft, wonach DJs direkt Gebühren für jedes
digitale Musikstück an die Gema (Gesellschaft für musikalische
Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) bezahlen
sollen, das sie zur Aufführung vorrätig halten und auf ihrem Computer
gespeichert haben. "Das sind keine zukunftsweisenden Konzepte", sagt
der Europaabgeordnete, der auch eine parlamentarische Anfrage an die
Kommission zu diesem Thema vorbereitet. ****
"Solche künstlerfeindlichen und unpraktikablen Maßnahmen schaffen
mehr Probleme als sie lösen", kritisiert Josef Weidenholzer, der im
EU-Parlament für "kollektive Wahrnehmung von Urheber- und verwandten
Schutzrechten" als verantwortlicher Hauptverhandler für die
Sozialdemokratische Fraktion fungiert.
Eines der größten Probleme sieht Josef Weidenholzer derzeit in der
Rechtsunsicherheit seitens der Künstler und auch Konsumenten:
"Niemand weiß, wofür er Gebühren bezahlt." Gleichzeitig weisen die
Verwertungsgesellschaften innerhalb der EU einen starken Mangel an
Transparenz auf und sind zum Teil sehr undemokratisch organisiert.
Künstler haben kaum eine Wahlfreiheit und zu wenig Mitspracherecht.
"Hier besteht großer Handlungsbedarf. Für Verwertungsgesellschaften
braucht es klare und rechtliche Vorgaben und
Transparenz-Vorschriften, die in ganz Europa gelten", sagt der
Abgeordnete. "Derzeit müssen Künstler teilweise bis zu drei Jahre auf
ihre Tantiemen warten, in der Zwischenzeit schlagen die
Verwertungsgesellschaften Profit aus den Einnahmen. Hier sind strenge
Transparenz bei der Ausschüttung und klare Fristen notwendig; die
Tantiemen sollen spätestens nach einem Jahr ausbezahlt werden",
fordert der Abgeordnete. Auch sollten alternative Lizenzen wie
Creative Commons vermehrt gefordert werden: "Es kann nicht sein, dass
Verwertungsgesellschaften Mitgliedschaften verweigern, weil der
Künstler Creative Commons-Lizenzen verwendet. Das hemmt Innovation."
Aus Konsumentenperspektive unterstützt der EU-Abgeordnete die
Einführung von EU-weiten Lizenzen für Online-Musikangebote. "Das
derzeit komplizierte System, die vielen gesonderten Lizenzen und die
unterschiedlichen Regeln in Europa hemmen Innovation und Wachstum des
digitalen Binnenmarktes", sagt Weidenholzer. "Durch vereinheitlichte
Regeln und grenzüberschreitende Lizenzierung wird es für die
Konsumentinnen und Konsumenten einfacher, Musik und Filme online zu
kaufen. Derzeit müssen die Europäer länger auf Neuangebote warten und
haben nicht so eine breite Auswahl an digitaler Musik und Filmen wie
zum Beispiel in den USA. Eine Harmonisierung sorgt für ein breiteres
und vielfältigeres Angebot", sagt Josef Weidenholzer, Mitglied im
Ausschuss für Binnenmarkt und Konsumentenschutz.
Fotos der Aktion sind unter www.weidenholzer.eu abrufbar.
(Schluss) bj/mp
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | SPK