• 05.03.2013, 13:32:20
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Bad Blumau: Sachverhaltsdarstellung an Korruptionsstaatsanwaltschaft

Fragwürdige Grundstückstransaktion und Rolle von TU-Experten soll untersucht werden

Utl.: Fragwürdige Grundstückstransaktion und Rolle von TU-Experten
soll untersucht werden =

Bad Blumau (TP/OTS) - Mit einer Sachverhaltsdarstellung in Sachen
Frutura-Glashausprojekt hat sich heute die Bürgerinitiative "Pro Bad
Blumau" an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien
gewandt. Aufklärungsbedarf sieht die Initiative bei einem
Grundstücksverkauf durch den Obst- und Gemüsekonzern Frutura beim Bad
Blumauer Bürgermeister Franz Handler zu einem Preis, der deutlich
über dem Marktüblichen lag.

Fragwürdige Konditionen

Wie bekannt, will Frutura mit Unterstützung der Handelskette Spar
in Bad Blumau eine 26 Hektar große Glashausanlage zur Herstellung von
5.000 Tonnen Tomaten, Gurken und Paprika in der Tourismusgemeinde
errichten. Trotz des Widerstandes weiter Teile der Bevölkerung habe
sich der Bad Blumauer Bürgermeister nachdrücklich für eine
Realisierung des Projektes eingesetzt, heißt es in dem an Ilse-Maria
Vrbal-Sanda, Leiterin der Staatsanwaltschaft, gerichteten Schreiben.
Handler lud zu Frutura-Werbeveranstaltungen, etwa auch zu Busreisen
zu einem Referenzprojekt in Ungarn samt Mittagessen und Abendausklang
im Buschenschank. Entsprechende Belege liegen der
Sachverhaltsdarstellung bei.

Zitat: "Wie sich herausgestellt hat, hat der Bürgermeister selbst
eines der Grundstücke zur Verfügung gestellt, die Frutura für die
Errichtung der industriellen Glashausanlage benötigt. Dies zu einem
Preis, der deutlich über dem Marktüblichen in der Region Bad Blumau
liegt. Einem Bericht des Nachrichtenmagazins profil... ist zu
entnehmen, dass Handler für 4100 Quadratmeter Grund EUR 40.000,00
erhalten hat. Umgerechnet sind das EUR 9,756 je Quadratmeter. Der
Richtwert für Grundstücke (Ackerland in der Steiermark) liegt indes
in unserer Region bei nur EUR 5,00 bis EUR 6,00."

Es gilt die Unschuldsvermutung - Beteiligte dementieren
Zusammenhang

Für den Bad Blumauer Bürgermeister und alle handelnden Firmen und
Personen gelte die Unschuldsvermutung, betont die Bürgerinitiative.
Die an der Grundstückstransaktion beteiligten Parteien hätten auf
Anfrage jeweils klar dementiert, dass ein Zusammenhang zwischen
Handlers Engagement für das Frutura-Projekt und den ungewöhnlich
guten Konditionen bei seinem Grundstücksverkauf bestehe. Trotzdem
bedürfe die Angelegenheit einer Aufklärung, zumal sich der
Bürgermeister nach Bekanntwerden der Transaktion zuerst in der Causa
als befangen erklärt habe, um sich dann im Hintergrund doch wieder
für das in der Gemeinde ungeliebte Projekt einzusetzen.

Sachverhaltsdarstellung auch über fragwürdige Rolle von
Experten der TU Graz

Aufklärungsbedürftig erscheint der Bürgerinitiative auch die Rolle
von Studienautoren, die im Namen der Technischen Universität Graz das
Frutura-Projekt prüfen und objektivieren sollen. In die Herstellung
dieser Studie sei unter anderem Klaus Loenhard eingebunden.Dieser
habe aber bereits die architektonischen Pläne zum Bau des Projektes
der Firma Frutura gezeichnet und sei unter anderem als Befürworter
und Referent im Rahmen einer Werbeveranstaltung von Frutura in Bad
Blumau aufgetreten. Die notwendige Äquidistanz sei hier nicht
gewährleistet.

Protestaktionen gegen Spar

Die Bürgerinitiative "Pro Bad Blumau" bereitet indessen
bundesweite Protestaktionen gegen die Handelskette Spar vor. Frutura
erwirtschafte mit Spar 75 Prozent des Gesamtumsatzes und stehe somit
in wirtschaftlicher Abhängigkeit von der Handelskette. Der Initiative
vorliegende Unterlagen würden belegen, dass Spar Projektpartner sei.
Spar-Chef Gerhard Drexel habe sich zudem mehrmals offen für das
Projekt eingesetzt. Der inzwischen breiten Front gegen das Projekt
habe er in einem seiner Interviews pauschal vorgeworfen, "zu lügen,
was das Zeug hält", wofür er sich nie entschuldigt habe.

Die Protestaktionen sollen sowohl im Bereich Social Media als auch
vor den Spar-Filialen stattfinden. Man wolle nicht mit dem bitteren
Ernst agieren, der Bürgerinitiativen zu eigen sei, sondern das
inzwischen breite und parteienübergreifende Netzwerk der Gegner und
Kritiker von Spar und des Frutura-Projektes mobilisieren und mit
modernen Kommunikationsmaßnahmen darauf hinweisen, wie Spar-Chef
Gerhard Drexel als einer der reichsten Männer Österreichs mit dem
Land und den Interessen seiner Bürger umgehe.

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