
Innsbruck (TP/OTS) - Die Beschneiung von Skipisten ist jährlich
Gegenstand von Diskussionen und wird besonders von ihren Gegnern
wiederkehrend massiv bekämpft. In der Argumentation wird dabei
zumeist auf unvollständige Informationen zurückgegriffen und mittels
Mythen aus Sicht des Umweltschutzes ein verfälschtes Bild der
Realität gezeigt. "Anlass genug, um diesen Irreführungen mit Daten
und Fakten entgegenzutreten und vor allem auch eine Lanze für den
Wirtschafts- und Tourismusstandort Tirol zu brechen", betont NR Franz
Hörl, Obmann der Fachgruppe Seilbahnen, heute im Zuge eines
Pressegesprächs in Innsbruck.
"In der heutigen Zeit sind Beschneiungsanlagen die Basis für einen
gesicherten Wintertourismus und damit insbesondere für Tirol die
Voraussetzung für eine erfolgreiche wirtschaftliche
Landesentwicklung", betont der Fachgruppenobmann. Wenn man bedenkt,
dass in Österreich 20 Prozent des Weltmarktes an Skifahrertagen
gezählt werden, wird dessen Bedeutung noch deutlicher. "Mit gezielter
Beschneiung können wir garantieren, dass Saisonstarts wie nach außen
kommuniziert stattfinden und Gäste bei der Ankunft das vorfinden, was
sie erwartet haben", so Hörl: "Die letzten beiden Weihnachten wären
in fast allen Nordtiroler Skigebieten mit Ausnahme von Sölden und
Ischgl ins Wasser gefallen."
Dass die Beschneiung als "vorurteilsbehaftete Methode" immer
wieder kritisiert wird, führt Hörl sowohl auf Unwissen als auch auf
gezielten Populismus der Gegnerschaft zurück. "Die Errichtung und der
Betrieb von Beschneiungsanlagen sind an sehr aufwändige
Genehmigungsverfahren gebunden, die eine Vielzahl an ökologisch
relevanten Faktoren berücksichtigen. Auch aus technischer Sicht muss
an dieser Stelle einmal klargestellt werden, dass Beschneiungsanlagen
kein Wasser verbrauchen, sondern dieses im Gesamtprozess wieder als
Schmelzwasser zurückgeführt wird", erklärt Hörl.
Dramatische Auswirkungen für den Standort Tirol
Obmann Hörl verweist auch auf die möglichen Auswirkungen bei
ausbleibender Beschneiung. "Es wäre nicht auszudenken, was passiert,
wenn wir in Tirol ein, zwei Ski-Openings nicht wie angekündigt
durchführen können oder es nacheinander zwei schneearme Winter gibt.
Allein schon mit Blick mit den damit verbundenen Auswirkungen auf den
Standort Tirol appelliere ich an die Kritiker, die Bedeutung der
technischen Beschneiung als wichtige Grundlage zu akzeptieren", so
Hörl, der damit auch eine Ungleichbehandlung von Branchen zur Sprache
bringt. "Die Kritik an der Beschneiung ist eine krasse
Benachteiligung des Tourismus gegenüber anderen Branchen, die bei
erfolgreicher Tätigkeit ihre Kapazitäten und somit den Verbrauch von
Ressourcen ebenfalls erhöhen. Hier würde jedoch nie jemand
aufschreien", stellt Hörl klar. Vielmehr solle man die steigende
Beschneiung als Zeichen für die erfolgreiche Entwicklung des
heimischen Wintertourismus erkennen.
Dir. Josef Haag, Vorstandsvorsitzende der Volksbank Landeck, weiß
um die regionalen wirtschaftlichen Effekte aus beruflicher und
privater Erfahrung. "Seit über 48 Jahren erlebe ich tagtäglich, wie
sehr die wirtschaftliche Basis meines Heimatbezirkes Landeck von
einem funktionierenden und florierenden Tourismus abhängt", so Haag.
"Schneesicherheit ist dafür ein Muss und kann letztlich auch für uns
als Volksbank essentieller Bestandteil von
Finanzierungsentscheidungen sein", so der Bankmanager. Besonders als
regionale Bank könne man sich bei Finanzierungen nicht auf
wetterbedingte Glücksspiele einlassen. "Hier braucht es
Verlässlichkeit und Stabilität. Besonders in einem Bezirk mit einer
derart hohen Zahl an im Tourismus Beschäftigten ist dies
unabdingbar", stellt Haag klar.
60 Prozent der Kredite entfallen direkt auf den Tourismus
"Derzeit belauft sich die Kreditsumme bei uns auf 920 Millionen
Euro. 60 Prozent direkt sind dem Tourismus zuzurechnen, aber auch die
anderen 40 Prozent stehen in enger Beziehung dazu", berichtet der
Vorstandsvorsitzende der Volksbank Landeck. Sein Schreckensszenario:
"Ein Winter, in dem die Skigebiete leer stehen, wäre eine
Katastrophe. Als erstes trifft es dabei das Baugewerbe und das
Baunebengewerbe, andere würden wie bei einem Dominoeffekt folgen.
Zwei schneearme Winter ohne Beschneiung wären ein Desaster, weil dann
das gesamte System ins Wanken geraten würde", findet Haag klare
Worte. Ein wesentlicher Faktor bei Finanzierungen sei schließlich das
Vertrauen der Kunden in ein Produkt. Ohne Schneesicherheit wäre
dieses Vertrauen in das Produkt "Urlaub in Tirol" bei weitem nicht
mehr in diesem Ausmaß gegeben.
"Ein Geheimnis hinter dem Erfolg der Seilbahnbranche ist das
umsichtige und nicht auf schnelle Renditen ausgerichtete
Unternehmertum der heimischen Betriebe, die zumeist auf Dividenden
verzichten, um reinvestieren zu können. Die Dividende der Tiroler
Seilbahnen kommt in Form modernster und konkurrenzfähiger Seilbahn-
und Skigebietsinfrastruktur schließlich wieder der gesamten
Bevölkerung Tirols zu Gute", beschreibt Haag, der abschließend mehr
Weitsicht seitens der Kritiker einfordert. "Was die Kritiker der
Beschneiung vergessen, sind die Alternativen zum Tourismus. Und diese
Möglichkeiten sind im Oberland gelinde gesagt bescheiden!", so Haag
abschließend.
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