• 26.02.2013, 11:27:33
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Transport bei Vösendorf gestrandet

Wien (OTS) - 34 Hunde und drei Katzen waren in einem weißen
Transporter aus Bulgarien nach Deutschland unterwegs. Gekarrt wurden
sie quer durch halb Europa im Auftrag einer Tierschutzorganisation.

Aufgeflogen ist der Transport nur deshalb, weil das Fahrzeug wegen
eines technischen Defektes abgestellt wurde. Als die Polizei die
lebendige Ware entdeckte, waren die Tiere seit mindestens zwei, aber
eher seit vier Tagen in den Transportboxen. Nach eigenen Angaben der
zwei Fahrer hätten die Tiere bereits Wasser zum Trinken bekommen.
Großteils handelte sich dabei um ausgewachsene, mittelgroße Hunde,
aber auch Hündinnen mit Welpen waren dabei. Diese Anzahl von Tieren
in einen Transporter zu stecken ist eigentlich eine logistische
Meisterleistung.

Die Tierrettung des Wiener Tierschutzvereins ist rund um die Uhr,
Tag und Nacht besetzt, so konnte der Rettungsfahrer gleich nach dem
Anruf der Polizei um 23 Uhr in der Nacht zur Hilfe eilen. Die
erschöpften Hunde und Katzen sind im Wiener Tierschutzhaus in
Vösendorf sofort untersucht und medizinisch versorgt worden. Ein Tier
hat unter den Transportbedingungen so gelitten, dass es sich selbst
verstümmelt hat, es musste notversorgt werden. Auch ein alter Bruch
bei einem Hund konnte weiterbehandelt werden.

Bald stellte sich heraus, dass die Tiere -zwar durch einer
Tierschutzorganisation reisten- aber mehreren Organisationen gehören
und die Besitzverhältnisse nicht oder nicht zufriedenstellend geklärt
werden konnten. Die Dokumente der einzelnen Tiere waren ebenfalls
lückenhaft oder fehlten teilweise ganz. Zahlreiche Hunde sind ohne
Papiere, nicht entsprechend geimpft und gekennzeichnet unterwegs. Die
zwei Fahrer und eine Vertreterin der Organisation verhandelten lang
-und leider erfolgreich- mit dem zuständigen Amtstierarzt und
bemühten sich die fehlenden Unterlagen für die Weiterfahrt zu
besorgen. Im Wiener Tierschutzhaus wurden alle notwendigen Impfungen
verabreicht und die fehlenden Chip ersetzt. Am Montag-Nachmittag war
es dann soweit, der Amtstierarzt hat seine Entscheidung getroffen,
die Tiere durften/mussten die Fahrt in die entferntesten Ecken von
Deutschland (bis zu Osnabrück und Lübeck hinauf) in dem kleinen
Transporter fortsetzen.

In Wien und Umgebung verfügt allein der Wiener Tierschutzverein
über solche, gut funktionierende Ressourcen, die eine Notaktion in
diesem Ausmaß überhaupt ermöglichen. Die Tierrettung ist immer
abrufbereit, die medizinische Versorgung kann in der eigenen
Ordination prompt organisiert werden, die Unterbringung so vieler
Tiere auf einmal ist in den meisten Fällen ebenfalls kein Problem.
Im Interesse der Tiere hoffen wir trotzdem, dass solche
Notsituationen nicht oft vorkommen werden. Es ist uns aber bewusst,
dass es sich bei diesem Hundetransport nicht um einen Einzelfall
handelte.

Auch wenn der Transport unter der Fahne einer
Tierschutzorganisation durchgeführt wurde, warnt der Wiener
Tierschutzverein vor falsch verstandener Tierhilfe bzw. Tierschutz.
Die Tierheime in Deutschland platzen auch aus allen Nähten. Die dort
aufbewahrten Tiere suchen ebenfalls einen Platz und brauchen Hilfe.
Tiere aus anderen Ländern Europaweit zu transportieren ist in den
meisten Fällen nicht nur unnötig, sondern erzeugt Tierqual, wie wir
das auch in diesem Fall gesehen haben. Zu Bedenken ist auch die
Auswirkung solcher Hundehilfsaktionen im Herkunftsland..
Der Wiener Tierschutzverein ist erfreut, dass er wenigstens diesen
Tieren eine Pause im Transport gönnen und sie professionell versorgen
konnte...

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | WTV

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