BetriebsrätInnen und Gewerkschaften fordern rahmenrechtliche Verbesserungen auch für Caritas-Beschäftigte
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Verbesserungen auch für Caritas-Beschäftigte =
Wien (OTS/ÖGB) - Die Caritas-BetriebsrätInnen fordern mit der
Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier
(GPA-djp) und der Dienstleistungsgewerkschaft vida Verbesserungen
beim Rahmenrecht des Caritas-Kollektivvertrags. "Die Vorgehensweise
der Arbeitgeber hat uns sehr enttäuscht. Sie wollen sich wohl damit
auf dem Rücken der Beschäftigten einen Wettbewerbsvorteil
verschaffen. Das können wir nicht zulassen", bewertet Stefan Kraker,
Verhandlungsleiter der ArbeitnehmerInnen, die Situation.+++++
Der Caritas-Kollektivvertrag wurde heuer erstmals in einer
sogenannten Globalrunde gemeinsam mit dem Arbeitgeberverband
"Sozialwirtschaft Österreich" (vormals BAGS) und der Diakonie
verhandelt. Am 4. Februar 2013 einigten sich die Arbeitgeber- und
Arbeitnehmervertreter auf eine Erhöhung der kollektivvertraglichen
Mindestlöhne und Mindestgrundgehälter um 2,75%, höhere Löhne und
Gehälter sowie alte Lohn- und Gehaltstabellen wurden um 2,7% erhöht.
Grundlage für diesen Abschluss war ein umfassendes Rahmenrechtspaket:
Für die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft Österreich (vormals
BAGS) konnte die Anrechnung der Pflegekarenz für maximal 12 Monate
sowie Verbesserungen bei der Anrechnung von nicht facheinschlägigen
Vordienstzeiten und Fortbildungszeiten erzielt werden. Für die
Beschäftigten der Diakonie gab es ebenfalls Verbesserungen bei der
Pflegekarenz und eine Abfertigung im Todesfall. Damit wurden für die
Sozialwirtschaft Österreich und die Diakonie Verbesserungen im
Rahmenrecht erreicht, die für viele Beschäftigte eine weitere
Erhöhung ihrer Löhne und Gehälter bewirken.
Lediglich die Arbeitgebervertreter der Caritas waren zu keinerlei
Verbesserung im Rahmenrecht bereit. Sie verweigerten selbst die
Zustimmung zur Pflegekarenz. "Dass sich ausgerechnet die Caritas, so
gegen die Einführung der Pflegekarenz im Kollektivvertrag quergelegt
hat, ist für uns absolut unverständlich. Sie heftet sich ja sonst das
Thema der Verbesserung der Rahmenbedingungen für Menschen, die
pflegebedürftige Angehörige betreuen, begleiten und pflegen, stets
auf ihre Fahnen - zuletzt bei der Einführung der Hospizkarenz oder
der Schaffung einer Beratungsstelle für Angehörige pflegebedürftiger
Personen vor wenigen Tagen in Wien", erklärt Kraker.
"Es geht nicht an, dass zwar gemeinsam verhandelt wird, sich die
Arbeitgeber aber am Ende einfach die Rosinen herauspicken und nur dem
unbedingt notwendigen Teil des Verhandlungspakets zustimmen. Alle
Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich leisten eine
gesellschaftlich ausgesprochen wichtige und körperlich wie psychisch
stark fordernde Arbeit. Dafür steht ihnen auch ein entsprechendes
Entgelt zu. Wir fordern die Verhandlungspartner auf, auch für unsere
Beschäftigten die Verbesserungen im Rahmenrecht kollektivvertraglich
abzusichern", so Kraker abschließend.
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