• 22.02.2013, 11:13:03
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ASFINAG: 136 MILLIONEN EURO FÜR MEHR SICHERHEIT IM ARLBERGTUNNEL

Innsbruck (OTS) - Die ASFINAG investiert in den Jahren 2014 bis 2017
136 Millionen Euro in zusätzliche Fluchtwege und in die Sanierung des
35 Jahre alten Arlberg Straßentunnels (S 16 Arlberg Schnellstraße).
37 zusätzliche Fluchtwege über den Zuluftkanal, ein moderner
Thermoscanner, der überhitzte Schwerfahrzeuge und Busse bereits vor
Durchfahrt zum Abkühlen aussortiert sowie acht neue Pannenbuchten und
eine Hochdruck-Sprühnebelanlage werden errichtet.
Die ASFINAG erneuert parallel dazu die Energieversorgung,
Straßenentwässerung, die Löschwasserleitung sowie sämtliche
elektrotechnischen Einrichtungen. In den Jahren 2015 und 2017 kommt
es deswegen jeweils ab Mitte April zu Vollsperren des Arlbergtunnels
von siebeneinhalb bzw. sechseinhalb Monaten. Für die Zeit der Sperre
herrscht ein 24-Stunden-Schichtbetrieb an sieben Tagen in der Woche.
"Sicherheit hat Vorrang - wir machen den Arlbergtunnel für täglich
8.000 Autofahrer noch sicherer. Ohne Sperren ist dies jedoch nicht
möglich", erklärt Alois Schedl, Vorstandsdirektor der ASFINAG. Ein
finanzielles Bonussystem für den Auftragnehmer soll Anreiz sein, die
bereits eng kalkulierte Bauzeit noch weiter zu verkürzen.

37 neue Fluchtwege und Sanierung in den Jahren 2014 bis 2017
"Wir haben gerade im Arlbergtunnel mit den Flucht- und
Rettungswegen zwischen Bahn- und Straßentunnel den
Sicherheitsstandard in den vergangenen Jahren bereits auf einen hohen
Level angehoben. Trotzdem gibt es noch viel zu tun, um dem 14
Kilometer langen Gegenverkehrstunnel verkehrssicherer zu machen und
mit modernen Sicherheitseinrichtungen auszustatten", ist sich Schedl
sicher. Mit 37 zusätzlichen Fluchtwegmöglichkeiten, die bis 2017
errichtet werden, verkürzt sich der Abstand zwischen den Fluchtwegen
im Arlbergtunnel auf maximal 500 Meter. "Wir erfüllen mit diesen
Maßnahmen sämtliche Vorgaben des Straßentunnelsicherheitsgesetzes",
unterstreicht Klaus Fink, zuständiger Geschäftsführer der ASFINAG
Alpenstraßen GmbH.

Die 37 zusätzlichen Fluchtwegmöglichkeiten werden erstmals in
einem Tunnel der ASFINAG über die Zuluftkanäle an der Tunneldecke
geführt. Dadurch verkürzt sich der Abstand der Fluchtwege von bislang
1.700 Metern auf maximal 500 Meter - Flüchtende können so im
Brandfall sicher über den Zuluftkanal zu den sicheren Fluchtkavernen
zwischen Bahn- und Straßentunnel geführt werden. "Dabei setzen wir
zusätzlich eine moderne Hochdruck-Sprühnebelanlage ein, die der hohen
Hitzeentwicklung im Brandfall entgegenwirken soll und so den
Fluchtweg zusätzlich absichert", erklärt Schedl.

Zwei Totalsperren des Arlberg Straßentunnels außerhalb der
Wintersaisonen
Mit 14 Kilometern Länge des einröhrigen Arlbergtunnels stellt die
Bauplanung und die dadurch entstehenden Verkehrsbehinderungen eine
große Herausforderung dar. Eine Sanierung und Umsetzung der neuen
Fluchtwege ist ohne Sperren nicht möglich, da während der Bauzeit die
Sicherheitseinrichtungen im Tunnel nicht zur Verfügung stehen.
Deswegen sind zwei Vollsperren in den Jahren 2015 und 2017 außerhalb
der Wintersaisonen unumgänglich.

In den Wintersaisonen 2014/2015, 2015/2016 und 2016/2017 finden
die Arbeiten während der Nachtstunden mit wechselseitigen
Verkehrsanhaltungen von bis 45 Minuten im Zeitraum von 22 bis 5 Uhr
statt. "Das sehen wir hinsichtlich Verkehrsbehinderungen unkritisch,
hat sich diese Variante doch bei der Errichtung der ersten
Ausbaustufe der Flucht- und Rettungswege bewährt", erklärt Fink. Bei
den beiden geplanten Vollsperren während der Sommermonate in den
Jahren 2015 (siebeneinhalb Monate von Mitte April bis November) und
2017 (sechseinhalb Monate von Mitte April bis Oktober) ist eine
Umleitung des gesamten Verkehrs vorgesehen. Die derzeit täglich 8.000
Fahrzeuge pro Tag müssen entweder großräumig über Deutschland oder
über den Arlbergpass ausweichen.

"Wir haben im Vorfeld sämtliche mögliche Varianten von internen
und externen Experten untersuchen lassen. Die nun vorliegende
Strategie ist nach Einschätzung der Fachleute die beste",
unterstreicht Fink. Trotzdem engagiert die ASFINAG noch vor Beginn
der Ausschreibung einen unabhängigen Gutachter, der diese Variante
mit wechselseitiger Verkehrsanhaltung und Vollsperren nochmals
überprüfen wird. "Wir sind uns bewusst, welchen Einfluss eine
Vollsperre auf den Verkehr haben wird. Deswegen haben wir möglichst
früh sämtliche Behörden, Partnerorganisationen, die Länder, Behörden
und Anrainergemeinden darüber in Kenntnis gesetzt. Wir planen unter
anderem noch eine Bürgerinformationsveranstaltung im Mai für die
Gemeinden am Arlberg", erklärt Fink.

Sicherheitsinnovationen für den Tunnel: Sprühnebelanlage und
Thermoscanner
Viele Tunneleinrichtungen erfüllen aufgrund des hohen Alters nicht
mehr die notwendigen Anforderungen. "Eine Erneuerung der
elektromaschinellen Einrichtung sowie Teilbereiche der Entwässerung
und eine Verbesserung der Fahrbahnoberfläche sind wesentlich. Daran
führt kein Weg vorbei", ist sich Fink sicher. Deswegen plant die
ASFINAG die zusätzlichen Sicherheitseinrichtungen und die Sanierung
parallel umzusetzen, um die Zeit effektiv zu nützen.
Neben den 37 zusätzlichen Fluchtwegmöglichkeiten erhält der
Arlbergtunnel acht weitere Pannenbuchten, die Feuerlösch- und
Notrufnischen werden auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die
Energieversorgung, die Straßenentwässerung, die Löschwasserleitung
sowie sämtliche elektrotechnischen Einrichtungen werden erneuert -
die hochmoderne Sprühnebelanlage wird ebenfalls installiert, die
Tunnelbeleuchtung erneuert. Bei der Videoüberwachung, den Notruf- und
Funkeinrichtungen sowie der Brandmeldung kommt die neueste Technik
zum Einsatz.
Bereits in der Praxis bewährt hat sich der Thermoscanner. Durch diese
europaweit einzigartige Technologie sortiert die Anlage überhitzte
Schwerfahrzeuge und Busse zum Abkühlen vor der Durchfahrt durch den
Tunnel aus. "So kann bereits im Vorfeld ein Fahrzeugbrand durch
überhitzte Motoren verhindert werden", erklärt Schedl.

24-Stunden-Schichtbetrieb und Anreizsystem sollen Bauzeit
weiter verkürzen
"In den Zeiten der Vollsperre wird 24 Stunden an sieben Tagen
gearbeitet. Es gibt keine Verschnaufpause für die Sicherheit der
Autofahrer", erklärt Schedl. Die Bauzeiten der Vollsperren sind
bereits zeitlich sehr straff kalkuliert. Trotzdem setzt die ASFINAG
auf eine weitere Innovation, um die Behinderungen für die Autofahrer
weiter zu reduzieren. Für die ausführende Firma ist es möglich, über
ein Anreizsystem bei einer weiteren Verkürzung der geplanten Bauzeit
einen finanziellen Bonus zu lukrieren. Davon erhofft sich die
ASFINAG, die Vollsperren zeitlich noch weiter zu reduzieren.
Im Jahre 2013 bemüht sich die ASFINAG um die notwendigen
Genehmigungen beim zuständigen Bundesministerium für Verkehr,
Innovation und Technologie (BMVIT) und bei den zuständigen Behörden.
Spätestens Anfang 2014 soll die Generalunternehmerausschreibung
erfolgen - der Baubeginn ist im Herbst 2014 vorgesehen.

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