• 14.02.2013, 12:40:49
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Grüne Wien/Vana: Gesetzliche Arbeitszeitverkürzung als Antwort auf die Krise

ExpertInnen in Deutschland für 30 Stunden Woche

Utl.: ExpertInnen in Deutschland für 30 Stunden Woche =

Wien (OTS) - Eine gesetzliche Arbeitszeitverkürzung wäre aus Sicht
von Monika Vana, arbeitsmarktpolitischer Sprecherin der Grünen Wien,
eine richtige Antwort auf die steigende Arbeitslosigkeit und
zunehmende Prekarisierung der Beschäftigungsverhältnisse. Vana: "Die
Kluft zwischen Vermögen und Arbeit und auch zwischen jenen, die
Arbeit haben und jenen ohne Job oder nur mit geringer Erwerbsarbeit,
weitet sich aus. Wir müssen auch stärker an die Jugend denken. Wir
müssen verhindern, dass die Gesellschaft zunehmend auseinanderbricht.
Wir brauchen daher eine Arbeitszeitverkürzung für mehr Jobs. Das
bringt ein besseres Leben für mehr Menschen. Zusammenhalt und
Solidarität sind notwendiger denn je."

In Deutschland spricht sich eine Initiative von 100 PolitikerInnen
und WissenschafterInnen offen für die 30 Stunden-Woche bei vollem
Lohnausgleich als Maßnahme gegen die Massenarbeitslosigkeit aus.
Vana: "Ich begrüße diese Initiative und teile viele Argumente. Die
Grünen treten seit vielen Jahren für eine Arbeitszeitverkürzung ein."
Von positiven Effekten der Arbeitszeitverkürzung berichtet aktuell
auch tax.de. Seit der Einführung der 35 Stunden Woche in Frankreich
stieg die Zahl der Arbeitsplätze für gering Qualifizierte zwischen
300.000 und 400.000. Eine Studie des Instituts Arbeit und Technik
belegt, dass lange Arbeitszeiten die Produktivität senken. Bei 32
Stunden pro Woche liegt die optimale Produktivität.

Österreich liegt bei der Wochenarbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten
mit 41,8 Stunden EU weit an 2. Stelle. In Österreich steht die
Diskussion für eine gesetzliche Arbeitszeitverkürzung an", so Vana.
"Bislang ist das Thema der kollektiven Arbeitszeitverkürzung tabu.
Dennoch, immer mehr ExpertInnen sehen in der Arbeitszeitverkürzung
einen individuell wie gesellschaftlich brauchbaren Weg."

Vana kritisiert, dass in Österreich die Arbeitszeitverkürzung
schleichend und mit Lohnverlust durch steigende Teilzeit,
Befristungen und geringfügige Jobs erfolgt. ErwerbseinsteigerInnen,
Frauen und MigrantInnen sind in erster Linie von den
Verschlechterungen betroffen. Trotz steigender Produktivität soll
laut Industrie und Wirtschaft unter dem Stichwort Flexibilisierung
und Deregulierung länger und vor allem billiger gearbeitet werden.
Vana: "Das sind die Ideen neoliberaler Politik, die uns die Krise
gebracht hat."

Vana ist überzeugt, Arbeitszeitverkürzung ist ein Mittel zur
gerechteren Verteilung der Ressourcen von Arbeit, Zeit und Geld. "Ich
würde es sehr begrüßen, wenn endlich ernsthaft über Schritte in
Richtung weniger Arbeiten und besser verdienen nachgedacht werden
würde. Es ist höchst an der Zeit, für einen sozialen Umbau der
Gesellschaft von unten nach oben."

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