• 12.02.2013, 11:22:14
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Anteil von Vermögenssteuern in Österreich noch weiter gesunken - OECD-Bericht unterstreicht AK-Forderungen

Linz (OTS) - Ein aktueller Bericht der OECD bestätigt einmal mehr die
Steuer-schieflage in Österreich. Beim Anteil vermögensbezogener
Steuern am gesamten Steueraufkommen liegt Österreich unter den
Ländern der OECD auf dem vorletzten Platz, weit unter dem
OECD-Durchschnitt von 5,4 Prozent. Von 2010 auf 2011 ist dieser
Anteil sogar noch weiter gesunken: von rund 1,3 auf 1,2 Prozent. Die
Besteuerung von Arbeit und Konsum fällt im internationalen Vergleich
hingegen überdurchschnittlich hoch aus.

"Statt mit höherer Mehrwertsteuer die Konsumenten/-innen zu
belasten, wie kürzlich die Wirtschaftskammer forderte, sollten die
Millionen- und Milliardenvermögen endlich einen gerechten Beitrag
leisten", fordert AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Die Zahlen aus dem Bericht der OECD, Revenue Statistics
(1965-2011) verdeutlichen: Einen noch geringeren Anteil
vermögensbezogener Steuern am gesamten Steueraufkommen als Österreich
wies im Jahr 2011 unter den OECD-Ländern nur Estland auf. Deutschland
hatte beispielsweise mit 2,4 Prozent einen doppelt so großen Anteil
wie Österreich. In einigen angloamerikanischen Ländern gibt es sogar
Anteile von über zehn Prozent.

Die absoluten Einnahmen an vermögensbezogenen Steuern sind in
Österreich von 2010 bis 2011 mit je rund 1,6 Mrd. Euro nahezu
gleichgeblieben und und das trotz steigender Vermögenswerte. Deshalb
hat der Anteil vermögensbezogener Steuern auch in Prozent des
Bruttoinlandsproduktes (BIP) abgenommen: von 0,54 Prozent im Jahr
2010 auf nunmehr 0,52 Prozent im Jahr 2011. Damit führt Österreich
leider weiter die Entwicklung der letzten 30 Jahre fort. Noch 1980
wies Österreich einen Anteil vermögensbezogener Steuern am BIP von
rund 1,1 Prozent auf. Seither hat er kontinuierlich abgenommen.

Damit läuft Österreich gegen den internationalen Trend:Im Schnitt
der OECD Länder hat der Anteil vermögensbezogener Steuern am BIP seit
1980 sogar von rund 1,6 Prozent auf 1,8 Prozent 2010 zugenommen.
Während sich also in Österreich der Anteil mehr als halbiert hat, ist
er im Schnitt der OECD sogar gestiegen.

AK Präsident Kalliauer kritisiert den weiteren Rückgang des
An-teils vermögensbezogener Steuern am gesamten Steueraufkommen
Ös-terreichs scharf. Trotz steigender Vermögenswerte tragen
vermö-gensbezogene Steuern immer weniger zur Finanzierung des
Gemein-wohls bei, während die Steuern auf Arbeit und Konsum im
internationalen Vergleich überdurchschnittlich hoch ausfallen. Kein
Wunder also, dass auch die OECD für Österreich eine "beschäftigungs-
und wachstumsfördernde Steuerstruktur" fordert.

"Eine Vermögensteuer auf Privatvermögen von mehr als einer Million
Euro netto kann einen wesentlichen Beitrag leisten. Die
Steuereinnahmen sollen zur Finanzierung öffentlicher Investitionen
und zur Absenkung des viel zu hohen Mindeststeuersatzes bei der
Lohnsteuer verwendet werden. Das kurbelt die Konjunktur an und
schafft Arbeitsplätze", sagt Kalliauer.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AKO

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