- 11.02.2013, 09:26:01
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SOS Mitmensch: Provokateure zeigen unfreiwillig Dramatik der Situation in Votivkirche auf
Abkehr von menschenfeindlicher Festungs- und Ausschlusspolitik gefordert
Utl.: Abkehr von menschenfeindlicher Festungs- und Ausschlusspolitik
 gefordert =
Wien (OTS) - "Zu Beginn ihrer Anti-Flüchtlings-Aktion hatten die
 rechten Provokateure noch vollmundig angekündigt, so lange in der
 Votivkirche bleiben zu wollen, bis auch die Flüchtlinge wieder
 verschwunden sind. Doch ausgehalten haben es die jungen Männer in der
 kalten und dunklen Kirche nur wenige Stunden. Spätestens jetzt muss
 allen klar sein, wie dramatisch die Situation für die Flüchtlinge
 sein muss, dass sie es schon bald 2 Monate in der Kirche aushalten",
 so Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.
Verzweifelte Suche nach normalem Leben
SOS Mitmensch weist auf die immer größer werdende Verzweiflung der
 Flüchtlinge hin. Der jüngste von ihnen ist gerade erst einmal 18
 Jahre alt. Wie die anderen Flüchtlinge auch, blickt er auf eine
 dramatische Lebensgeschichte und eine tausende Kilometer lange Flucht
 zurück. Während die rechten Provokateure die Flüchtlinge als
 "Islamisten" bezeichnen, ist er vor dem fundamentalistischen Terror
 der Taliban geflohen. Er hat alles auf eine Karte gesetzt, um in
 Europa ein normales Leben in Frieden und Sicherheit führen zu können.
 Und nun steht er vor dem Abgrund einer Politik, die sich auf die
 Abwehr von Menschen spezialisiert hat.
Abkehr von menschenfeindlicher Politik
"Jedes Jahr erfrieren, ertrinken, ersticken und verdursten
 tausende Menschen beim Versuch, nach Europa zu gelangen. Jedes Jahr
 werden zigtausende Menschen in einem absurden Pingpongspiel zwischen
 EU-Ländern hin- und hergeschoben. Und jedes Jahr werden motivierte
 Menschen illegalisiert, entrechtet, vom Schulbesuch abgehalten und
 vom Arbeitsmarkt ausgesperrt", so SOS Mitmensch-Sprecher Pollak: "Es
 braucht eine Abkehr von dieser menschenfeindlichen Festungs- und
 Ausschlusspolitik. Davon würden nicht nur die Betroffenen, sondern
 auch Österreich und Europa profitieren."
Mut anerkennen
Und Pollak fügt hinzu: "Jahrelang hat die Politik darüber
 geschimpft, dass AsylwerberInnen untertauchen. Jetzt haben sich
 Flüchtlinge dazu entschlossen, nicht abzutauchen, sondern sich der
 Öffentlichkeit zu stellen. Sie beweisen damit großen Mut. Wo aber
 sind nun die Politikerinnen und Politiker, die diesen Mut anerkennen
 und die den Wunsch der Flüchtlinge, ein normales Leben zu führen,
 ernst nehmen? Herr Bundeskanzler, Herr Vizekanzler, Frau
 Innenministerin, Herr Sozialminister, geben Sie diesen couragierten
 Menschen eine echte Chance!"
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