• 06.02.2013, 09:01:14
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  • OTS0016 OTW0016

Integral-Umfrage: ÖsterreicherInnen lehnen Beschneidung ab

Wien (OTS) -

- Mehr als die Hälfte wollen religiöse Beschneidung Minderjähriger
bestrafen
- Fast niemand würde sein Kind religiös beschneiden lassen
- Große Mehrheit verlangt Schutzalter von 16

Heute jährt sich zum 10.Mal der "Internationale Tag gegen
Genitalverstümmelung". Aus diesem Anlass hat die Initiative gegen
Kirchenprivilegien eine repräsentative Umfrage zur Beschneidung
(n=500, Schwankungsbreite 1,9%) in Auftrag gegeben. Die Antworten
zeichnen ein klares Bild:

Mehrheit verlangt Durchsetzung des Verbotes mit Strafen

Für 55% der Österreicherinnen ist die Beschneidung eine
Körperverletzung, die bestraft werden sollte. Unter den 14 bis
19-Jährigen sind es sogar 68%. Im Bundesländervergleich ist die
Ablehnung im Burgenland mit 82% deutlich am höchsten, gefolgt von der
Steiermark (68%) und Niederösterreich mit 63%.

Fast niemand würde sein Kind religiös beschneiden lassen

89% der ÖsterreichInnen würden ihren minderjährigen Sohn nicht
religiös beschneiden lassen, auch wenn dies ihre Religion
vorschreibt, sondern ihm die Entscheidung nach Vollendung der
Volljährigkeit selbst überlassen. Jugendliche zwischen 14-18 Jahren
lehnen Beschneidung zu beinahe 100% ab. Im Bundesländervergleich
führt das Burgenland, wo kein einziger Befragter seinen Sohn rituell
religiös beschneiden lassen würde, gefolgt von Niederösterreich
(95%), Salzburg (91%) und Vorarlberg (90%). "Schlusslicht" ist Wien,
aber auch hier würden nur 13% ihren Sohn beschneiden lassen.

ÖsterreicherInnen fordern Schutzalter

Mehr als 2/3 der Befragten verlangen ein Schutzalter von
mindestens 16 für die religiöse Beschneidung. Innerhalb der
persönlich betroffenen Gruppe der 14 bis 19-Jährigen sind 80% für die
Einführung des Schutzalters.

Bundesländerranking für ein Schutzalter:

Burgenland 82%
Salzburg und Vorarlberg 81%
Kärnten 80%
Steiermark 74%
Niederösterreich 72%
Oberösterreich 71%
Tirol 64%
Wien 57%

Justizministerin muss jetzt handeln

Für die Initiative gegen Kirchenprivilegien ist das Ergebnis ein
deutliches Zeichen dafür, dass Kinderrechte in der österr.
Bevölkerung einen weit höheren Stellenwert genießen als bei
Politikern und religiösen Führern des Landes. "Das ist ein
eindeutiger Auftrag an die Justizministerin: diese muss dafür sorgen,
dass Buben genauso wie Mädchen vor genitaler Verstümmelung geschützt
werden", fordert jetzt der Gynäkologe DDr. Christian Fiala. Erst
unlängst hatte die Staatsanwaltschaft Wien Anzeigen wegen
Körperverletzung gegen einen religiösen Beschneider zurückgelegt. Die
Initiative gegen Kirchenprivilegien vermutet, dass es sich um eine
Weisung aus dem Justizministerium gehandelt habe.

Beschneidung: Gemindertes Lustempfinden und Komplikationen

Die religiöse Beschneidung an Buben führt zu einer Verhornung der
Peniseichel, das kann später zu Orgasmusproblemen und Schmerzen beim
Geschlechtsverkehr - auch für die Partnerin- führen. Die wenigsten
Betroffenen reden jedoch über dieses tabuisierte Thema. Auch die
Vernarbungen können sexuelle Probleme nach sich ziehen. Zudem belegen
Studien, dass es bei dieser Vorhautamputation zu Komplikationsraten
von bis zu 10% kommt.

Eine Möglichkeit gegen religiöse Beschneidung von Babys und
Kindern aufzutreten, ist das Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien,
wo gegen steinzeitliche Kirchensonderrechte und Subventionen sowie
Vergünstigungen im Ausmaß von 3,8 Mrd EUR jährlich unterschrieben
werden kann. Die Eintragungswoche zum Volksbegehren gegen
Kirchenprivilegien läuft vom 15.4 - 22.4 in ganz Österreich.

www.kirchen-privilegien.at

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