- 24.01.2013, 12:30:46
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UGöD: "Geheimverhandlungen" Heinisch-Hosek - Neugebauer: Regierung will neues LehrerInnendienstrecht noch vor den Wahlen
UGöd will mehr Zeit und Personal für individuelles Fördern, für Unterrichts- und Schulqualität und attraktive Einstiegsgehälter
Utl.: UGöd will mehr Zeit und Personal für individuelles Fördern,
für Unterrichts- und Schulqualität und attraktive
Einstiegsgehälter =
Wien (OTS) - Während die Regierung nach der Heeresvolksbefragung
"ihr" Lehrerdienstrecht - wie de KURIER berichtete - mit
Geheimverhandlungen doch auf Schiene bringen will und die
GÖD-Dienstrechtsverhandler weiterhin Geheimhaltung üben, gehen die
Unabhängigen GewerkschafterInnen an die Öffentlichkeit:
Zwt.: Gehaltserhöhung für die Einstiegsjahre - Arbeitszeiterhöhung
lebenslänglich?
Die von der Regierung vorgeschlagenen Arbeitszeiterhöhung von 24
statt dzt. 20 Norm-Wochenstunden Unterricht sind den LehrerInnen und
ihren SchülerInnen nicht zumutbar. Denn der im Mai 2012 vorgelegte
Regierungsentwurf sieht als weitere Verschärfung der
Arbeitszeitbelastung die Herausnahme der Vor-/Nachbereitung und
Korrekturarbeit aus der Wochenarbeitszeit vor. Diese notwendigen
Arbeiten sollen künftig nur mehr "cash" abgegolten werden: z.B. wenn
dzt. im Fachunterricht 18 Deutsch-Stunden in 5 oder mehr Klassen für
wenigstens 120 SchülerInnen gehalten werden, sollen es künftig 24,
bzw. wenn eine Maturaklasse dabei ist, 25 Deutsch-Stunden sein, d.h.
plus sieben Wochenstunden oder mindestens zwei Klassen mit 50 und
mehr zusätzlichen SchülerInnen. Individuelle Förderung schaut anders
aus!
Ein zeitgemäßes, die notwendigen Tätigkeiten der LehrerInnen
abbildendes Dienstrecht muss neben den Unterrichtsstunden auch die
vielen, nach Schule und LehrerIn unterschiedlichen Leistungen
außerhalb des Klassenzimmers als Arbeitszeit ausweisen und
anerkennen.
Die angekündigten höheren Einstiegs-/Anfangsgehälter bei
gleichbleibender Lebensverdienstsumme zahlen sich die LehrerInnen in
Form von niedrigeren Mittel-/Endbezügen selber, sind also kein
"Ausgleich" für unzumutbare Mehr- und Überbelastung.
Wenn der Dienstgebers glaubt, dass mit neuen Gehaltskurven
Arbeitszeiterhöhungen und das Streichen von Arbeitsplätzen im
öffentlichen Dienstes durchgesetzt werden können, werden ihn
solidarische Kampfmaßnahmen von GÖD und ÖGB vom Gegenteil überzeugen.
Zwt.: Unterstützungspersonal bringt LehrerInnen nur wenig
Arbeitszeit-Entlastung
Das vom Dienstgeber versprochene Personal entlastet die Verwaltung
(Schulleitung/Sekretariat) und konkret vor allem
Erziehungsberechtigte bzw. SchülerInnen, weil professionelle
Sozialarbeit, Sonderpädagogik, Psychologie von weiter entfernten
Schul- und anderen Behörden an die Schule verlagert und daher mit
weniger Zeitaufwand erreichbar wird.
Wenig konkrete Entlastung gibt es für die LehrerInnen, denn eine
Abgabe von in Zeit messbaren LehrerInnenätigkeiten an das
Unterstützungspersonal ist nur evt. für Schulbibliothek, EDV-Netzwerk
und in der Nachmittagsbetreuung möglich. Alle anderen, ständig
zunehmenden Tätigkeiten werden dzt. nicht mehr durch die
entsprechende Reduzierung der Unterrichtsverpflichtung abgegolten.
Das Nichtanerkennen der nicht-unterrichtlichen Arbeitszeit hat in den
letzten 15 Jahren zu einer faktischen Arbeitszeiterhöhung und
zunehmend zur Überbelastung von LehrerInnen geführt und zum Anstieg
von Burnout.
Zwt.: Forderungen der UGöd:
- Arbeitsplätze statt Arbeitszeiterhöhung! SchülerInnen brauchen
mehr und PädagogInnen, keine überlasteten MehrarbeiterInnen. Die UGöd
fordern im ArbeitnehmerInnen-Interesse der LehrerInnen und im
Interesse der Qualität von Schule und Schulreform die Anerkennung
aller von LehrerInnen zu leistenden Tätigkeiten als Teil der
Wochenarbeitszeit, die im öffentlichen Dienst immer noch 40 Stunden
beträgt.
- Anhebung der Anfangsbezüge! Die Unabhängige GewerkschafterInnen
unterstützen die GÖD-Forderung nach Umschichtung der
Lebensverdienstsumme zugunsten der BerufseinsteigerInnen im
öffentlichen Dienst. Sie werden durch entsprechend verringerte
Endbezüge ausgeglichen und sind daher kein Vehikel zum Drücken von
Personalkosten durch eine lebenslängliche Arbeitszeiterhöhung.
Für die Unabhängigen GewerkschafterInnen in der GÖD
Beate Neunteufel-Zechner, Reinhart Sellner
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