Ausgabe vom 14.01.2013
Utl.: Ausgabe vom 14.01.2013 =
Graz (OTS) - Die Freiheitlichen gehen in Kärnten in den Wahlkampf,
als wäre nichts gewesen - als wären Landes- und Staatskassen nicht
leer, als wäre in den letzten Jahren nicht ein Korruptionsfall nach
dem anderen ans Tageslicht gekommen. Dabei greifen sie auf die
Rezepte ihres ewigen Anführers Jörg Haider zurück.
Erstens: Verteile Almosen wie ein Fürst! Der blaue Wahlkampfslogan
lautet: "Unser Geld für unser Kärnten". Die Freiheitlichen wollen den
Zukunftsfonds des Landes auflösen. Dort legten Haider und die
Sozialpartner 2007 den Rest vom Verkauf der Hypo ein, gut 500
Millionen Euro - um das Geld vor den Launen der Politiker, also ihnen
selbst zu schützen. Nun hat es in der Tat wenig Sinn, sein Geld
gering verzinst zu sparen, wenn man auf der anderen Seite hohe Zinsen
für seine Schulden bezahlt.
Die FPK will mit dem Zukunftsgeld aber keine Schulden tilgen, sondern
Straßen bauen und Wahlkampfzuckerl verteilen: Die höchste direkte
Familienförderung Österreichs soll weiter steigen; nachdem sie dem
roten Gesundheitslandesrat, Peter Kaiser, alle Präventionsprojekte
abgedreht haben, winken die Blauen nun mit einem Bonus für jene, die
zu Vorsorgeuntersuchungen gehen.
In einem Nebensatz verriet Finanzlandesrat Harald Dobernig die
Taktik: Man wolle vor allem in den nächsten Monaten, äh, Jahren Geld
unters Volk bringen.
Zweitens: Inszeniere den Spitzenkandidaten als "Landesvater"! Gut,
das macht jede Partei, die mit einem beliebten, amtierenden
Landeshauptmann ins Rennen geht. Bei Gerhard Dörfler kommt dazu, dass
er sich gerne als Politiker darstellt, der den Kompromiss sucht und
findet - was er mit den zweisprachigen Ortstafeln bewiesen hat. Seit
Wochen verspricht Dörfler landauf, landab, er werde keine
Schmutzkübelkampagne führen. Und dann darf sein Parteichef, Kurt
Scheuch, bei der Auftaktveranstaltung gestern nicht nur alle
Versprechen auf den Tisch legen, besser, knallen, er startet auch
gleich aus der untersten Schublade, indem er die politischen Gegner
"Insekten" heißt. Schlag nach bei Jörg und dessen Läusen.
Drittens: Warne vor der roten Parteibuchwirtschaft! Was in den
1980ern seine Berechtigung hatte, wirkt gute 25 Jahre danach
lächerlich.
Wer das Wahlkampfgericht à la Haider probiert, dem bleibt als
Nachgeschmack: Wer Dörfler wählt, bekommt Scheuch. Wer Scheuch wählt,
bekommt zuerst noch ein bisschen Geld bar aufs Handerl - und schickt
Kärnten ungefähr ein Jahr später ins Armenhaus.****
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