Naturschutzgebiete NÖ: Artensterben ganz normal

Utl.: Nur ein Weihnachtswunder bringt den Brachvogel wieder zurück =

Wien (OTS) - Die traurige Bilanz der OrnithologInnen für das
Machland-Süd: Der Brachvogel ist im wichtigsten Brutgebiete für
Wiesenvögel in Niederösterreich ausgestorben. Das Zuwarten bis
seltene Vogelarten aussterben, ist für die niederösterreichischen
Naturschutzverantwortlichen offensichtlich ganz normal. Weniger
gelassen sieht das die Europäische Kommission. Wie erst kürzlich
bekannt wurde, liegt in diesem Fall bereits ein
Vertragsverletzungsverfahren gegen die Republik vor.

"Trotz Ausweisung des Gebiets als Natura 2000 Gebiet 1995, wurden
die Förderung vom Land zum Erhalt der Arten nach und nach
eingestellt" so Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer von BirdLife
Österreich. Die Vogelschutzorganisation wirft der Politik in NÖ
schwere Versäumnisse im Natura 2000 Gebiet vor: Obwohl ein
Verschlechterungsverbot für das Überschwemmungsgebiet der Donau
vorliegt, schauen die verantwortlichen Politiker zu, wie feuchte
Sutten aufgeschüttet und Wiesen in Ackerflächen umgewandelt werden.

Ab etwa 2005 wurden pflichtwidrig und trotz der Mahnungen
zahlreicher Vogelkundler sämtliche Aktivitäten zum Erhalt der
Wiesenvögel eingestellt. Pfiffinger:"Für den Brachvogel ist in diesem
Habitat alles verloren. Wenn er sein Brutgebiet einmal geräumt hat,
kommt er auch so schnell nicht wieder". Hoffnung gibt es jetzt nur
noch für den etwas flexibleren Wachtelkönig: Bei Vorhandensein
entsprechender Wiesenflächen ab Mitte Mai würde er das Gebiet zur
Brut nutzen können.

Die Naturschützer appellieren daher an die im März 2013 zur Wahl
stehenden Politiker: In der nächsten Amtsperiode muss sich in Sachen
Naturschutz ganz gewaltig etwas ändern.

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