• 19.12.2012, 10:46:18
  • /
  • OTS0073 OTW0073

Minderjährige Flüchtlinge auf Herbergssuche

Rotes Kreuz sieht dringenden Handlungsbedarf für Bund und Länder

Utl.: Rotes Kreuz sieht dringenden Handlungsbedarf für Bund und
Länder =

Wien (OTS/Rotes Kreuz) - "Altersgerechte Unterbringungs- und
Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche, die ohne Eltern
nach Österreich kommen und um internationalen Schutz ansuchen, sind
immer noch Mangelware", kritisiert der Generalsekretär des
Österreichischen Roten Kreuzes Werner Kerschbaum. In Tirol betreibt
das Rote Kreuz gemeinsam mit dem Innenministerium und dem Land Tirol
ein Wohnheim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die dort bis
zu ihrer Volljährigkeit umfassend und altersgerecht betreut und
unterstützt werden. Den Jugendlichen wird geholfen, traumatische
Erlebnisse zu verarbeiten und ihre sozialen und persönlichen
Fähigkeiten zu entfalten. "Wir wünschen uns eine vergleichbare
Betreuung für alle Kinder und Jugendlichen in Österreich, die sich in
einer ähnlichen Situation befinden", so der Rotkreuz-Generalsekretär.

Flüchtlinge als besonders schutz- und hilfebedürftige Gruppe sind oft
mit Misstrauen und Ablehnung konfrontiert. "Wir dürfen Flüchtlinge
nicht als Bedrohung sehen, sondern als das, was sie sind. Nämlich
Menschen, die Schutz brauchen", sagt Kerschbaum. Legale
Möglichkeiten, nach Österreich und in die anderen EU-Länder
einzureisen und um den Flüchtlingsstatus anzusuchen, gäbe es kaum
mehr. "Wenn sich Menschen zu dem drastischen Schritt entschließen,
die gefährliche und sehr belastende Flucht in ein fremdes Land auf
sich zu nehmen, müssen legale Wege offen stehen", so Kerschbaum
weiter. "Wir können als Land und als Europäische Union nicht
behaupten, dass wir den Schutz von Flüchtlingen ernst nehmen und
gleichzeitig die Grenzen dicht machen." Die jüngste Einigung von Bund
und Ländern im Bereich der Flüchtlings-Quotenregelung sei zwar ein
positives Signal, für die Verbesserung der Gesamtsituation könne das
aber nur ein erster Schritt sein. Das Rote Kreuz fordert die
österreichische Bundesregierung daher auf, sich auf EU-Ebene dafür
einzusetzen, rasch sinnvolle legale Einreisemöglichkeiten für
Menschen zu schaffen, die internationalen Schutz in Anspruch nehmen
müssen.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | ORK

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel