- 06.12.2012, 13:43:31
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LH Dörfler: Zivildienst ist unverzichtbarer Muskel im Sozial- und Gesundheitsbereich
Zivildienstgipfel mit Partnerorganisationen des Landes
Utl.: Zivildienstgipfel mit Partnerorganisationen des Landes =
Klagenfurt (OTS/LPD) - Der Zivildienst ist unverzichtbar, ein
 freiwilliges Sozialjahr wäre keine Alternative für ihn. Das war der
 klare Tenor beim Zivildienstgipfel, zu dem heute, Donnerstag,
 Landeshauptmann Gerhard Dörfler verschiedene Organisationen und
 Institutionen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich in den
 Spiegelsaal der Landesregierung eingeladen hatte. Bei ihm war auch
 Feuerwehrreferent LHStv. Kurt Scheuch anwesend. Die Teilnehmer
 betonten alle, dass sie mit der Leistung ihrer Zivildiener sehr
 zufrieden seien und dass diese durch die gemachten Erfahrungen
 menschlich wachsen würden. Viele würden durch den Zivildienst auch
 eine berufliche Laufbahn oder einen dauerhaften Freiwilligendienst im
 Sozial- und Gesundheitsbereich beginnen. Der Landeshauptmann hob
 diesen Aspekt als wichtigen Wert für die Gesellschaft hervor:
 "Solidarität ist stark in den Zivildienst verpackt."
Für den Landeshauptmann hat der Gipfel ein klares Ergebnis
 gebracht, das er bei Verhandlungen in Wien als Kärntner Position
 präsentieren werde. Kärntens Rot Kreuz-Präsident Peter Ambrozy sagte
 beim Gipfel: "Am angenehmsten und besten wäre es, wenn die Situation
 so bleiben würde, wie sie ist." Das ist für Dörfler ein klarer und
 wesentlicher Standpunkt. Die Gipfelteilnehmer erklärten außerdem,
 dass sie bei einem freiwilligen Sozialjahr als Ersatz für den
 Zivildienst vor finanziellen und organisatorischen Problemen stehen
 würden. Diese freiwilligen Mitarbeiter würden für die Organisationen
 teurer sein und man könne sich nie sicher sein, ob sie nicht
 vorzeitig aus dem Dienst ausscheiden, meinten sie. "Durch das von
 Sozialminister Rudolf Hundstorfer vorgeschlagene freiwillige
 Sozialjahr würden wichtige Werte verlorengehen. Für Wehrpflicht und
 Zivildienst gibt es keine Alternative in Österreich", betonte der
 Landeshauptmann.
Den Zivildienst bezeichnete Dörfler als unverzichtbaren Muskel und
 Säule im Sozial und Gesundheitsbereich. Er dürfe daher nicht
 leichtfüßig aufs Spiel gesetzt werden. In Kärnten orte er für die
 Volksbefragung am 20. Jänner jedenfalls eine Befürwortung der
 Menschen von Wehrpflicht und Zivildienst. Reformen der Aufgaben und
 Inhalte werde es jedoch geben müssen, egal wie die Befragung ausgehe.
 Wie beim Gipfel ebenfalls betont wurde, solle der Zugang für Frauen
 zu freiwilligen Leistungen im Sozial- und Gesundheitsbereich
 erleichtert werden. "Der Dienst an der Allgemeinheit durch unsere
 Zivil- und Präsenzdiener ist ein kostbares Gut, das Technokraten oft
 gar nicht bewerten. Vor allem erlernen die jungen Menschen auch
 soziale Verantwortung. Es ist für sie Herzens- und Kompetenzbildung",
 meinte der Landeshauptmann. Er stellte dies als Wettbewerbsvorteil
 für Österreich dar. Allen Organisationen und Institutionen dankte er
 für ihre engagierte Arbeit für Kärnten. Der Hochwassereinsatz in
 Lavamünd sei ein gutes Beispiel für die "Jetzt packen wir es
 an-Mentalität" im Land, die es ohne ihre Leistungen nicht geben
 würde.
Rot Kreuz-Präsident Ambrozy sagte, dass die Zivildiener wertvoll
 für das Rote Kreuz seien und als vollwertige Rettungssanitäter
 eingesetzt würden. "Diese Gemeinwesenarbeit ist für die jungen
 Menschen sehr gut und 50 bis 70 Prozent bleiben nach dem Zivildienst
 als langjährige Freiwillige bei uns", so Ambrozy. Aus Umfragen wisse
 man, dass 96 Prozent über den Zivildiener beim Roten Kreuzes von
 einer "guten Zeit" sprechen würden.
Ulrike Pirolt vom "Haus Suavitas" der Deutsch Ordens Pflege GmbH
 meinte, dass die jungen Menschen wichtige Erfahrungen im Umgang mit
 älteren Menschen machen würden. Das sagte auch Martina Springer vom
 Sozialhilfeverband St. Veit. Beide hoben auch hervor, dass die alte
 und junge Generation gleichermaßen von dieser Begegnung im Rahmen des
 Zivildienstes profitiere. Caritas-Direktor Viktor Omelko nannte den
 Zivildienst einen guten Wegbereiter für die jungen Menschen in den
 Sozialbereich.
"Die Zivildiener sind ein totaler Gewinn für unser Haus und werden
 auch dringend benötigt", meinte Wolfgang Müller, Verwaltungsdirektor
 des Deutsch Ordens Krankenhaus Friesach. Johann Zmölnig vom Kärntner
 Landesfeuerwehrverband bezeichnete die Zivildiener als verlässliche
 Partner. Walter Grawein von der Jugendnotschlafstelle Klagenfurt
 sagte, dass die Zivildiener für kleine Institutionen besonders
 wichtig seien. Er sagte auch, dass durch diese Leistungen bei den
 jungen Menschen Vorurteile abgebaut würden. Arno Kampl von der
 Sozialabteilung des Landes rechnete vor, dass bei einem Wegfall des
 Zivildienstes Mehrkosten von zehn Millionen Euro pro Jahr für das
 Sozialbudget zu erwarten wären. Der Katastrophenschutzbeauftragte des
 Landes, Egon Rauter, meinte, dass man von jungen Menschen auch
 verlangen könne, dem Staat etwas zurückzugeben. Er verwies darauf,
 dass das Ansehen der Zivildiener in der Gesellschaft enorm gestiegen
 sei.
Am Gipfel teilgenommen haben Vertreterinnen und Vertreter von
 Diakonie de La Tour, Sozialhilfeverband St. Veit,
 Jugendnotschlafstelle Klagenfurt, Heimstätte Birkenhof,
 Landespolizeidirektion Kärnten - Schulwegsicherung, Hilfswerk
 Kärnten, Katholische Jugend Kärnten, Johanniter, Deutsch Ordens
 Krankenhaus Friesach, Deutsch Ordens Pflege GmbH - "Haus Suavitas",
 Volkshilfe, AVS, Rettet das Kind Kärnten, KABEG, Caritas,
 Samariterbund, Rotes Kreuz und Feuerwehr.
 (Schluss)
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