- 06.12.2012, 12:15:10
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OGM-Umfrage für "Eco": Österreicher sehen Griechenland-Milliarden als verloren an
Heute, am 6. Dezember, um 22.30 Uhr in ORF 2
Utl.: Heute, am 6. Dezember, um 22.30 Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - Die überwiegende Mehrheit der Österreicherinnen und
Österreicher sieht die Hilfsgelder, die Griechenland gewährt worden
sind, als verloren an. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die das
Meinungsforschungsinstitut OGM für das ORF-Wirtschaftsmagazin "Eco"
(zu sehen heute, am 6. Dezember 2012, um 22.30 Uhr in ORF 2)
durchgeführt hat. Konkret glauben 40 Prozent der Befragten, das
"nichts" und 44 Prozent, dass "ein geringer Teil" zurückbezahlt
werden wird. Nur 12 Prozent sind der Meinung, dass alles bzw. ein
größerer Teil der Milliarden zurückfließen dürfte. "Es herrscht also
die Meinung vor, dieses Geld ist verloren - auch wenn die Politik
permanent anderes behauptet", erklärt dazu OGM-Chef Wolfgang
Bachmayer im "Eco"-Interview.
Ein damit zusammenhängendes Ergebnis der Umfrage zeigt, dass rund um
die Euro-Krise die Glaubwürdigkeit der politischen Eliten stark
gesunken ist. Die Mehrheit der Österreicher ist misstrauisch, wenn
Politiker die Notwendigkeit von Hilfszahlungen und Rettungsschirmen
für Griechenland und andere Euro-Länder damit begründen, dass nur so
die Krise in den Griff zu bekommen sei und ein Überspringen auf
andere Länder vermieden werden könnte. 21 Prozent der Befragten
attestieren den Politikern und Experten, sich "geirrt, sich zu wenig
ausgekannt" zu haben. 60 Prozent sind sogar der Auffassung, dass
Politiker und Experten "nicht die Wahrheit gesagt" haben.
Diese tiefe Skepsis gegenüber den Eliten wird von einem weiteren
Ergebnis der vom ORF-Wirtschaftsmagazin "Eco" in Auftrag gegebenen
Umfrage nur scheinbar abgeschwächt. Demnach hat die allgemeine
Akzeptanz der Hilfszahlungen in den vergangenen drei Jahren leicht
zugenommen. Die Zustimmung zu den Finanzhilfen an Griechenland lag im
April 2010 bei 15 Prozent, im Mai 2011 bei 18 Prozent und jetzt, im
Dezember 2012, bei immerhin 29 Prozent. Gegen die Finanzhilfen waren
im April 2010 77 Prozent, im Mai 2011 76 Prozent und nun im Dezember
2012 59 Prozent der Österreicher/innen. Wolfgang Bachmayer erklärt
diese Entwicklung gegenüber "Eco" so: "Direkt, also im eigenen
Geldbörsel, spüren die Österreicherinnen und Österreicher kaum etwas
von der Euro-Krise. Sie resignieren auch vor der Entscheidungsmacht
der Politiker, so nach dem Motto: Es hat eh keinen Sinn, gegen die
Milliardenhilfen zu sein, die EU-Politiker machen ohnehin, was sie
wollen. Außerdem wird von der Politik seit mehr als einem Jahr eine
regelrechte Kampagne für den Euro-Schutzschirm durchgeführt." Laut
Bachmayer könne sich die Meinung der Bürger aber ganz schnell ändern:
"Schwappt die Krise auch zu uns über, etwa durch höhere
Arbeitslosenziffern oder auch durch eine noch höhere Inflationsrate,
wird der Widerstand rasch wieder an Kraft gewinnen. Das verheißt für
unsere Politiker für das Wahljahr 2013 nichts Gutes: Die Themen
Griechenlandhilfe und Euro-Krise werden ganz sicher zu zentralen,
möglicherweise sogar zu entscheidenden Wahlkampfthemen werden."
Im Übrigen sind - nach der OGM-Umfrage - aktuell die
Österreicher/innen geteilter Meinung zur Auswirkung des EU-Beitritts.
43 Prozent der Befragten glauben, dass der EU-Beitritt Österreich
mehr Vorteile gebracht hat, 44 Prozent sehen mehr Nachteile.
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