- 30.11.2012, 11:40:35
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Hans-Kudlich-Preise des Ökosozialen Forums erstmals ausschließlich an Frauen vergeben
Preisverleihung gestern Abend in Wien - Alfred Komarek würdigt Leistungen der Preisträgerinnen

Utl.: Preisverleihung gestern Abend in Wien - Alfred Komarek würdigt
Leistungen der Preisträgerinnen =
Wien (OTS) - Das Ökosoziale Forum Österreich verleiht alle zwei Jahre
den Hans-Kudlich-Preis an Personen für ihre besonderen Leistungen im
Ländlichen Raum. Der Preis ging heuer an Hermine Hackl, Anneliese
Schippani, Gabriele Wild-Obermayr und Maria Drewes. Der Kudlich-Preis
2012 wurde somit erstmals ausschließlich an Frauen vergeben. "Die
Auszeichnung zeigt, die Nachfolge von Hans Kudlich ist weiblich. Wir
brauchen engagierte Menschen, die die Anliegen des ländlichen Raums
ernst nehmen und das Bewusstsein in der Bevölkerung dafür erhöhen.
Frauen sind oft die Multiplikatorinnen im landwirtschaftlichen
Bereich, die gleichzeitig für Innovation und Entwicklung stehen. Ich
möchte allen vier Preisträgerinnen für ihr Engagement und ihren Mut
danken und ihnen herzlichen gratulieren", so der Präsident des
Ökosozialen Forums Dr. Stephan Pernkopf anlässlich der
Preisverleihung im Österreichischen Ingenieur- und Architektenverein
gestern Abend in Wien.
Der Schriftsteller und frühere Kudlich-Preisträger Alfred Komarek
würdigte in seiner Festrede die Leistungen der vier Preisträgerinnen.
Die Direktorin des Biosphärenpark Wienerwald Hermine Hackl etwa ist
schon seit Jahrzehnten aus der gesamten Agrarbranche nicht
wegzudenken. Die PR- und Marketing-Fachfrau konnte bereits in ihren
früheren Tätigkeiten - wie z.B. als Leiterin der
Unternehmenskommunikation in der AMA Marketing - viele Akzente für
den ländlichen Raum setzen. Darüber hinaus ist Hackl, die auch
Präsidentin der Naturschutzorganisation BIOSA ist, für eine Vielzahl
von Initiativen federführend verantwortlich. So rief sie zum Beispiel
die Plattform wald.zeit ins Leben, die die Anliegen des Waldes in den
Vordergrund rückt. Der Kleine Wald-Elmayer, ein Benimmbuch für den
Besuch im Wald von Thomas Schäfer-Elmayer ist nur ein Beispiel von
vielen erfolgreichen Projekten dieser Plattform.
Eine herausragende Pionierin im Gemüsebau und in der öffentlichen
Kommunikation ist Gabriele Wild-Obermayr aus Oberösterreich. Sie
gründete die Dachmarke Eferdinger Gemüselust und initiierte die
oberösterreichische Gemüsemesse, die 20.000 bis 30.000 Besucherinnen
und Besucher anzieht. Durch ihre Aktivitäten rund um die Vermarktung
und Vernetzung von Landwirtschaft, Gastronomie und Tourismus hat sie
eine Entwicklung gefördert, von der alle Beteiligten profitieren.
Auch Maria Drewes aus Tirol ist eine beeindruckende
Persönlichkeit. Als Lehrerin und Abteilungsleiterin für
Hauswirtschaft in der Landwirtschaftskammer Tirol konnte sie sich ein
enormes Fachwissen im Bereich der gesunden Ernährung erwerben. Mit
ihrem Tiroler Kochbuch hat sie dafür gesorgt, dass das Kulturgut der
Tiroler Küche nicht verloren ging. Mittlerweile ist dieses Kochbuch
ein Standardwerk und in den Tiroler Haushalten wie auch in der
Gastronomie nicht mehr wegzudenken. Die Ausbildung zur Meisterin der
ländlichen Hauswirtschaft in Tirol ging vor allem auf ihre Initiative
zurück. Auch für die 1961 gegründete Bäuerinnen-Organisation in Tirol
war sie Wegbereiterin. Drewes war Mitbegründerin der Aktion
Tagesmütter des Katholischen Familienverbandes in Tirol, die
mittlerweile als Verein organisiert ist und den Tagesmüttern -
darunter vielen Bäuerinnen - viel bessere Rahmenbedingungen bietet
als dies in anderen Bundesländern der Fall ist.
Anneliese Schippani hat sich auf ihrem Gemüsebaubetrieb in Wien
durch Green Care ein zweites Standbein geschaffen und ermöglicht
dadurch Schulkindern eine praktische Anschauung, wie Gemüseanbau im
städtischen Raum funktioniert. Schon in kurzer Zeit hat das Projekt
einen enormen Erfolg verzeichnet und dazu beigetragen, dass das
Konzept Green Care mit Leben erfüllt wird und eine wertvolle
Dienstleistung in unserer Gesellschaft ist.
Der liberale Politiker Hans Kudlich gilt als der österreichische
und europäische Bauernbefreier. Sein Antrag auf Aufhebung der
Grunduntertänigkeit im Jahr 1848 löste die größte
Eigentumsverschiebung aus, die Österreich jemals erlebte. Diesem
historischen Antrag Hans Kudlichs will das Ökosoziale Forum
Österreich mit der Verleihung der Hans Kudlich Preise gedenken. 1968
wurde der erste Preis verliehen.
Fotos der Veranstaltung stehen auf der Homepage des Ökosozialen
Forums unter www.oekosozial.at zum Download bereit.
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
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