- 30.11.2012, 10:14:12
- /
- OTS0089 OTW0089
Nachhaltige Energie für alle - aber für wen zuerst?
Österreich treibt Debatte über erneuerbare Energie für Entwicklungsländer voran
Utl.: Österreich treibt Debatte über erneuerbare Energie für
Entwicklungsländer voran =
Wien, 30. November 2012 (OTS) - Während der Energiebedarf vor allem
der Schwellen- und Entwicklungsländer immer weiter ansteigt, leben
weltweit nach wie vor 1,3 Milliarden Menschen gänzlich ohne Zugang zu
Elektrizität. Doppelt so viele haben keine modernen Kochmöglichkeiten
und sind dadurch gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. Die
UN-Initiative "Nachhaltige Energie für alle" versucht hier Abhilfe zu
schaffen und der sehr einseitigen Ausrichtung der Energiepolitiken
auf fossile Brennstoffe sichere und ökologische Alternativen
entgegenzusetzen. Denn der Klimawandel zeigt bereits weitreichende
Folgen.
"Die Zukunft der Energieversorgung liegt in den erneuerbaren
Energiequellen. In diesem Bereich verfügen Entwicklungsländer über
enormes Potenzial, das sie oft nicht nutzen können, weil es an
entsprechenden Politiken, Kapazitäten und Technologien mangelt. Die
Österreichische Entwicklungszusammenarbeit unterstützt deshalb mit
Know-how und finanziellen Mitteln Programme zum Ausbau erneuerbarer
Energieträger und energieeffizienter Lösungen in den Partnerländern",
so Brigitte Öppinger-Walchshofer, Geschäftsführerin der Austrian
Development Agency (ADA), der Agentur der Österreichischen
Entwicklungszusammenarbeit, bei der Veranstaltung DialogEntwicklung
"Sustainable Energy for All - But for Whom First?" am 29. November in
Wien.
"Den Herausforderungen des Energiehungers auf der einen und der
Energiearmut auf der anderen Seite können wir nur mit hocheffizienten
und ressourcenschonenden Energiesystemen begegnen", betonte Peter
Traupmann, Geschäftsführer der Austrian Energy Agency, "nur so können
eine nachhaltige Energieversorgung und Klimaschutz erreicht werden."
Energie-Effizienz und Erneuerbare massiv stärken
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon gab vor rund einem Jahr mit seiner
Initiative "Nachhaltige Energie für alle" den Anstoß zu einer neuen
internationalen Energiepolitik, die erneuerbaren Energieträgern
eindeutig den Vorzug gibt. Drei Ziele sind bis 2030 mit Nachdruck zu
verfolgen: Alle Menschen sollen Zugang zu sauberer Energie bekommen,
die Energieeffizienz ist zu verdoppeln und ebenso der Anteil der
erneuerbaren Energien am Energiemix, der derzeit bei rund 15 Prozent
liegt.
Die Initiative findet breite Unterstützung. "Regierungen, die
Privatwirtschaft und zivilgesellschaftliche Organisationen haben
erkannt, dass es höchste Zeit ist, verstärkt in Alternativen zum
jetzigen Energiesystem zu investieren, um den kommenden Generationen
eine lebenswerte Zukunft zu bieten", so Martin Lugmayr von der
UN-Organisation für industrielle Entwicklung. Die UNIDO unterstützt
die nationalen Regierungen in Afrika, Lateinamerika und Asien seit
vielen Jahren bei der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Energie-
und Umweltprojekte. "Aktuell werden Regionalorganisationen im
westlichen, südlichen und östlichen Afrika beim Aufbau eines
Netzwerks von Agenturen zur Förderung von erneuerbaren Energien und
Energieeffizienz unterstützt. Diese regionalen Agenturen können bei
der Erreichung des Zieles, nachhaltige Energie für alle zu schaffen,
eine wichtige Rolle spielen", ergänzt Lugmayr.
Rose Mensah-Kutin, Direktorin der westafrikanischen
Frauenrechtsorganisation ABANTU, betonte, dass nicht alle die
gleichen Bedürfnisse haben: "Allein schon aufgrund ihrer
traditionellen gesellschaftlichen Rollen unterscheiden sich die
Energiedienstleistungen, die für Frauen zur Bewältigung ihres Alltags
relevant sind, von jenen, die Männer benötigen. Diese
unterschiedlichen Bedürfnisse sind in den nationalen Politiken zur
Förderung nachhaltiger Energielösungen in Afrika unbedingt zu
berücksichtigen. Die Umsetzung der UN-Energieziele ist dringend
erforderlich."
"Für die weitere positive Entwicklung unseres Planeten ist die
Minderung der Armut und von globalen Ungleichheiten von zentraler
Bedeutung. Ein Schlüssel dazu ist ein besserer und möglichst breiter
Zugang zu moderner, effizienter und umweltfreundlicher Energie",
stellte Shonali Pachauri vom Energieprogramm des International
Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) fest. "Die
UN-Energieziele bis 2030 zu erreichen, ist durchaus machbar. Dazu
braucht es aber Aufbau von Kapazitäten, gestärkte Institutionen und
stabile, kontinuierliche politische Unterstützung. Aber von diesem
Engagement und den Investitionen würden letztlich alle profitieren:
die Menschen, die Wirtschaft, die Umwelt und unser Klima."
Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit
Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit unterstützt Länder in
Afrika, Asien, Zentralamerika, Südost- und Osteuropa bei ihrer
nachhaltigen sozialen, wirtschaftlichen und demokratischen
Entwicklung. Das Außenministerium (BMeiA) plant die Strategien. Die
Austrian Development Agency (ADA), die Agentur der Österreichischen
Entwicklungszusammenarbeit, setzt Programme und Projekte gemeinsam
mit öffentlichen Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und
Unternehmen um.
Die Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency
Die Österreichische Energieagentur ist das nationale Kompetenzzentrum
für Energie in Österreich. Sie berät auf Basis ihrer vorwiegend
wissenschaftlichen Tätigkeit Entscheidungsträger aus Politik,
Wissenschaft und Wirtschaft. Ihre Schwerpunkte liegen in der
Forcierung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energieträgern im
Spannungsfeld zwischen Wettbewerbsfähigkeit, Klima- und Umweltschutz
sowie Versorgungssicherheit. Weitere Informationen unter
www.energyagency.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | TRI






