Wien (OTS) - Zahlreiche Flüchtlinge aus dem Lager Traiskirchen planen
sich morgen, am 24.11.2012, an dem Protestmarsch von Traiskirchen
nach Wien zu beteiligen. Die Lagerverwaltung versucht dies mit allen
Mitteln zu unterbinden:
Wie von BewohnerInnen des Lagers berichtet wurde, wurde heute im
Lager ein Aushang ausgehängt, der die Flüchtlinge anweist, sich
morgen um 8 Uhr 30 zur Anwesenheitskontrolle auf ihren Zimmern
einzufinden; die Kontrollmaßnahme soll bis 14 Uhr dauern. Die
Flüchtlinge sind laut Hausordnung des Lagers zum täglichen Erscheinen
gezwungen. Nach bisheriger Erfahrung ist es jedoch völlig
ungewöhnlich, dass die Kontrolle der Anwesenheit in Traiskirchen an
einem Samstag durchgeführt wird. Allen, die bei einer solchen
Kontrollmaßnahme nicht erscheinen, droht der Ausschluss aus der
Grundversorgung, der Ausschluss aus dem Lager Traiskirchen und somit
Obdachlosigkeit und im schlimmsten Fall Illegalisierung.
Dazu Roman Dietinger, Unterstützer des Flüchtlingsprotestmarsches:
"Dass den Flüchtlingen genau zur gleichen Zeit, zu der der
Protestmarsch beginnen soll, eine lagerinterne Kontrollmaßnahme
zugemutet wird, ist kein Zufall, sondern ein gezielter Versuch, die
Flüchtlinge durch Einschüchterung und Repression daran zu hindern,
für ihre Rechte auf die Straße zu gehen. Das Recht auf ein
menschenwürdiges Leben, das die Flüchtlinge einfordern wollen, wird
durch eine solche Praxis auf skandalöse Art und Weise mit Füßen
getreten."
Während dessen laufen die Vorbereitungen für den Protestmarsch und
die anschließende Dauerkundgebung in Wien weiter auf Hochtouren: "Wir
alle werden morgen gemeinsam von Traiskirchen nach Wien gehen. Die
Lagerverwaltung und die Polizei werden uns davon nicht abhalten.
Notfalls warten wir mit dem Abmarsch vor dem Lager, bis alle
herauskommen können. Wir rufen dazu auf, gerade jetzt umso mehr
Solidarität mit den Flüchtlingen zu zeigen und morgen früh ab 7 Uhr
zahlreich nach Traiskirchen zum Protestmarsch zu kommen," so
Dietinger.
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