- 07.11.2012, 16:28:40
- /
- OTS0276 OTW0276
Keine verlorene Generation
Das Don Bosco Flüchtlingswerk mahnt die Regierung, die Ausbildung minderjähriger Flüchtlinge nicht zu vergessen.
Utl.: Das Don Bosco Flüchtlingswerk mahnt die Regierung, die
 Ausbildung minderjähriger Flüchtlinge nicht zu vergessen.=
Wien (OTS) - Die Bundesregierung trifft sich am Freitag zur
 angekündigten Regierungsklausur im Lustschloss Laxenburg. Das
 Lustschloss gilt als einer der Lieblingsaufenthaltsorte
 Maria-Theresias, die in Österreich die allgemeine Schulpflicht
 bereits 1774 eingeführt hat. Die Regierung verhandelt dort härter
 gegen Schulpflichtsverletzungen - sogenanntes "Schulschwänzen" -
 vorgehen zu wollen. Einzelne Mitglieder der Regierung haben bereits
 im Sommer gemeint, es dürfe keine verlorene Generation geben. Daher
 sollen Eltern, die ihre Kinder vom Schulgehen abhalten, härter
 sanktioniert werden. "Wer sanktioniert jedoch die Jugendämter, die
 Landesregierungen und die Bundesregierung, die schulpflichtigen
 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge vom Schule Gehen,
 abhalten?", fragt der Geschäftsführer des Don Bosco Flüchtlingswerks
 Austria Floridus Kaiser. 
 Unterbringung im Container oder in alten baufälligen Kasernen sowie
 eingeschleuste vereinzelte Lehrer im Flüchtlingslager sind kein
 kindergerechtes Angebot. Jugendliche benötigen Unterricht in normalen
 Schulen im "Wohngrätzl", Kontakt zu Gleichaltrigen und ein
 entwicklungsförderndes Wohnumfeld in kleinen sozialraumintegrierten
 Wohngemeinschaften. Gerade der historische Ort Maria Theresias wäre
 dazu geeignet, die sozialpädagogische Begleitung für unbegleitete
 minderjährige Flüchtlinge zu verbessern. Auf diese bedürftige Gruppe
 wurde beim öffentlich gefeierten Asylgipfel mit den Landeshauptleuten
 im Oktober weiterhin vergessen.
Die Sozialpartner treten für eine Ausbildungspflicht
 österreichischer Jugendlicher bis 18 Jahre ein. Das Don Bosco
 Flüchtlingswerk unterstützt diese Forderung und ergänzt: Dies müsse
 selbstverständlich auch für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
 gelten. Schon bisher gäbe es für österreichische Jugendliche
 vonseiten der Regierung eine "Ausbildungsgarantie", bei der jedem
 Jugendlichen ein Ausbildungsplatz durch das AMS zur Verfügung
 gestellt werde. Zur Integration müsse dies auch für junge Menschen
 gelten, die bereits in ihrer Jugend und Kindheit alles verloren
 haben. Das Don Bosco Flüchtlingswerk wiederholt seine Forderung nach
 integrativen Lehrwerkstätten, in denen junge ÖsterreicherInnen
 gemeinsam mit jungen Flüchtlingen lernen und arbeiten. Sie lernen
 nicht nur miteinander, sondern auch solidarisch aneinander. Die
 Möglichkeiten reichen von Mangellehrberufen über Pflege- und
 Betreuungsberufen an den Schulen für Sozialbetreuungsberufen bis hin
 zu Jobs in der Kreativbranche. Dabei wären der Aufbau von
 Clearingstellen und Jobcoaching zielführend, um Integration in der
 Ausbildungs- und Arbeitswelt zu verankern. Wir haben dazu Partner in
 der Wirtschaft, sagt Herr Kaiser.
Die Trägerorganisationen des Flüchtlingswerkes - die Don Bosco
 Schwestern, die Salesianer Don Boscos sowie Jugend Eine Welt - stehen
 im Geiste Don Boscos für kooperatives Handeln und partnerschaftliche
 Zusammenarbeit mit den Jugendlichen. Das Don Bosco Flüchtlingswerk
 betont die Bereitschaft, Wohngemeinschaften einzurichten und
 Werkstätten aufzubauen, um Hoffnung zu geben.
Don Bosco Flüchtlingswerk Austria
Das Don Bosco Flüchtlingswerk Austria ist eine Initiative der
 Salesianer Don Boscos, der Don Bosco Schwestern und von Jugend Eine
 Welt mit dem Ziel, sich für unbegleitete junge Flüchtlinge in
 Österreich einzusetzen. Das Don Bosco Flüchtlingswerk betreut
 jugendliche Asylwerber mit Freizeitangeboten im Projekt Tobias, in
 der betreuten Wohngruppe Abraham und in der Hilfe auf dem Weg in die
 Selbstständigkeit im Projekt Moses. Das Flüchtlingswerk feiert im
 Jänner 2013 sein 10-jähriges Jubiläum.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | BOS






