• 30.10.2012, 12:02:52
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Grundsteuerbefreiung für Kirche nur Spitze des Eisbergs

Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien zeigt weitere Steuerprivilegien auf

Utl.: Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien zeigt weitere
Steuerprivilegien auf=

Wien (OTS) - Das Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien distanziert
sich zwar vom BZÖ, begrüßt jedoch die politisch initiierte
Diskussion um Grundsteuerbefreiung - wobei diese sachlicher geführt
werden sollte. Die Initiatoren des Volksbegehrens verweisen auf
weitere Privilegien, die im aktuellen Aufdeckerbuch "Gottes Werk und
unser Beitrag" enthüllt werden.

So kostet etwa die Absetzbarkeit des Kirchenbeitrags 120 Millionen
Euro im Jahr - diese kommen ausschließlich der katholischen,
evangelischen und altkatholischen Kirche zugute (die anderen 11
anerkannten Religionsgemeinschaften heben keine Beiträge ein bzw. ist
strittig, ob sie dies gesetzlich überhaupt dürfen). "Das ist eine
staatliche Hilfeleistung, mit dem Ziel, den Menschen ihr Verbleiben
innerhalb der Kirchenorganisation schmackhaft zu machen, daher ein
ganz klares Religionsprivileg" erklärt dazu Niko Alm, Sprecher des
Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien.

Umfassende Steuerprivilegien für Kirche

Weitere im Buch aufgezeigte Steuer- und Abgabenprivilegien für
Religionsgemeinschaften sind bundesländerspezifische Ausnahmen im
Kapitalverkehrssteuergesetz: auf Veranstaltungen in NÖ und Tirol
müssen sie, anders als andere Veranstalter, keine Amtsabgaben
entrichten; sie sind von der Tiroler Campingabgabe und der Tiroler
Aufenthaltsabgabe befreit, von der Vorarlberger Verwaltungsabgabe
ebenso wie von der Fremdenverkehrsabgabe im Ländle. Auch für die
polizeiliche Bewachung bei Religionsveranstaltungen braucht keine
Gebühr entrichtet zu werden. "Diese Privilegien kommen die
Steuerzahlerinnen sehr teuer, auch die rund 20 Prozent
Konfessionsfreien müssen sie ungefragt mitfinanzieren" so Alm.

Kirche verschleiert Denkmalsubventionen

"Es stimmt auch nicht, dass die kath. Kirche rund 65 Prozent aller
denkmalgeschützten Gebäude besitzt und daher hohe
Instandhaltungskosten berappen muss", stellt Niko Alm fest. Laut der
letzten verfügbaren Zählung der Statistik Austria sind nur 1.441 von
mehr als 17.000 denkmalgeschützten Gebäuden in Österreich
Sakralbauten - das sind 8,3 Prozent. "Selbst wenn man davon ausgeht,
dass auch Pfarrhöfe usw. denkmalgeschützt sein können, mutet die
Vermehrung von 8 auf 65 Prozent an wie die wundersame biblische
Vermehrung von Brot und Fisch" zeigt er sich verwundert.

"Gottes Werk und unser Beitrag"

Das neue Buch deckt auf, dass rd. 3,8 Milliarden Euro jährlich für
das System Kirche von SteuerzahlerInnen aufgebracht werden müssen.
Allein für Religionslehrer, konfessionelle Schulen und theologische
Fakultäten muss jährlich 1 Mrd EUR aufgebracht werden. Auch mit dem
sozialen Engagement der katholischen und evangelischen Kirche ist es
nicht weit her, wie im Buch enthüllt wird. "Nur zwei Prozent des
Caritas-Budgets kommt von der katholischen Kirche", sagt Autor
Carsten Frerk. "Mehr als zwei Drittel des Budgets stammt von der
öffentlichen Hand, den Rest machen Selbstbehalte und Spenden aus."
Das soziale Engagement, das selbst Kirchenkritiker an der Kirche
immer noch schätzen, wird also in Wahrheit großteils von den
Steuerzahlenden getragen und nicht von der Kirche.

www.kirchenfinanzierung.at, www.kirchen-privilegien.at

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