• 16.10.2012, 13:07:08
  • /
  • OTS0211 OTW0211

"Oft unheimlich, aber auch sehr anziehend": Virgil Widrich präsentiert ORF-Nacht des österreichischen Avantgardefilms

Filmschätze aus fast sechs Dekaden - am 22. Oktober in ORF 2

Utl.: Filmschätze aus fast sechs Dekaden - am 22. Oktober in ORF 2=

Wien (OTS) - Filmkunst-Hochburg Österreich: Bereits seit Mitte der
fünfziger Jahre sind heimische Filmschaffende auf dem Terrain des
Avantgardefilms international höchst erfolgreich.
Experimentierfreudige Künstlergrößen wie einst Kurt Kren, Peter
Kubelka, Ernst Schmidt jr. und Valie Export sowie später Gustav
Deutsch, Peter Tscherkassky und Mara Mattuschka haben Österreichs
Image als innovative Filmnation ebenso begründet wie jüngere
Genrevertreter à la Virgil Widrich, Billy Roisz, Nina Kreuzinger und
Remo Rauscher. Anlässlich der 50. Viennale, die am 25. Oktober 2012
startet, präsentiert der ORF am Montag, dem 22. Oktober, "Die Nacht
der Avantgarde - Filme anders sehen" mit Schätzen des
österreichischen Avantgardefilms aus fast sechs Jahrzehnten. Die
Sendung, durch die der vielfach preisgekrönte Filmemacher und
Multimediakünstler Virgil Widrich führt, steht im Anschluss an den
"Kulturmontag" um 0.00 Uhr auf dem Programm von ORF 2.

Österreich hat eine der lebendigsten und facettenreichsten
Avantgardefilmszenen auf der ganzen Welt - und österreichische
Beiträge zur internationalen Filmgeschichte wurden und werden noch
immer zu einem Großteil im Bereich der Avantgarde geschaffen. Warum
das so ist, weiß niemand so genau. Der für seinen Kurzfilm "Copy
Shop" 35-fach ausgezeichnete und gar Oscar-nominierte Virgil Widrich
vermutet einen Grund in der Vorliebe der Österreicher/innen für die
tieferen Schichten unter dem Offensichtlichen: "Während sich der
Spielfilm um das Bewusste kümmert, schabt die Avantgarde am
Unbewussten. Das macht sie oft unheimlich, aber auch sehr anziehend."

19 Filme in zwei Stunden - ungekürzte und unveränderte Kunstwerke

Zwei Stunden lang werden 19 Filme in Originallänge und ohne jeglichen
Zusatz gezeigt. Die Sendungsmacherinnen Beate Thalberg und Elisabeth
Semrad: "Wir betrachten diese Filme als das, was sie sind:
Kunstwerke. Daher bleiben Bild und Ton unangetastet. Dass diese so
selten zu sehenden visuellen Meisterstücke im Fernsehen ausgestrahlt
werden, ist ebenso ein österreichisches Phänomen."

Zwischen den Filmen vermittelt Virgil Widrich seine ganz persönlichen
Sichten und Einsichten zum österreichischen Avantgardefilm. Auf
lexikalische Einordnungen wird bewusst verzichtet. Vor allem die
Arbeiten junger Filmemacherinnen und -macher wurden ausgewählt. So
sind neben bekannteren Werken von Kurt Kren, Valie Export, Peter
Tscherkassky oder Mara Mattuschka ganz neue Filme der in den 1980er
Jahren geborenen Avantgardistinnen und Avantgardisten zu sehen.
Während sich in früheren Jahrzehnten durch jeweilige technische
Neuerungen jede Generation einer speziellen Ästhetik verpflichtet
sah, regiert heute der ausgeklügelte Stilmix fern jeder Beliebigkeit.
Künstlerinnen und Künstler wie Nina Kreuzinger, Billy Roisz oder Remo
Rauscher greifen erstaunlich oft auf analoge Filmtechniken zurück
oder finden ihr Bildmaterial neuerdings bei "Google Earth".

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRF

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel