LH Pröll: Ein großer Mann unserer Geschichte
Utl.: LH Pröll: Ein großer Mann unserer Geschichte=
Wien (OTS) - "Josef Reither ist ein großer Mann unserer Geschichte,
der als wichtige Säule in der Entwicklung unseres Bundeslandes
Niederösterreich genannt werden muss" sagte Landeshauptmann Dr. Erwin
Pröll am heutigen Samstagnachmittag, 13. Oktober, in Langenrohr bei
der Eröffnung des Josef Reither-Museums und der Enthüllung einer
Josef Reither-Büste. Das Museum wurde im ersten Stock des Gebäudes
der Raiffeisenbankstelle Langenrohr eingerichtet und dokumentiert auf
einer Fläche von 120 Quadratmetern das Leben und Wirken des
langjährigen Landeshauptmannes von Niederösterreich. Insgesamt
dreimal bekleidete der Langenrohrer Josef Reither das Amt des
Landeshauptmannes, überdies war er auch Bundesminister für Land- und
Forstwirtschaft.
"Josef Reither ist ein Vorbild in seiner konsequenten Opposition
zum Nazi-Regime", betonte der Landeshauptmann im Gespräch mit Robert
Ziegler, dem Moderator der Veranstaltung. Niederösterreich habe
damals nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches in mehrfacher
Hinsicht eine unglaubliche Aufgabe zu erfüllen gehabt, erinnerte
Pröll daran, das Gefüge des eigenen Landes zunächst zu entwickeln und
aufzubauen. "Gleichzeitig hatte Niederösterreich die Aufgabe, die
Bundeshauptstadt Wien mit Nahrungsmitteln zu versorgen", erinnerte
Pröll.
"Wie einfach haben wir es heute im Vergleich zu damals", führte
Pröll weiter aus. "In Wahrheit sollten wir uns heute einfach
vornehmen, auch wenn das eine oder andere Mal noch so hohe Hürden zu
überwinden sind, an diese Persönlichkeiten zu denken", meinte Pröll.
Persönlichkeiten wie Josef Reither oder Leopold Figl hätten sich
kritisch mit ihrer Umgebung auseinandergesetzt, "sogar unter Einsatz
ihres Lebens, aber haben gleichzeitig den Mut gefasst zu sagen, ich
möchte einen Beitrag dazu leisten, dass es besser wird", erinnerte
er. "Nehmen wir uns ein Beispiel an unseren Vorfahren, an diesen
großen Persönlichkeiten", so der Landeshauptmann abschließend.
Mag. Alfred Riedl, Präsident des Gemeindevertreterverbandes und
Mitglied des Kulturkreises in Langenrohr, sagte: "Durch dieses Museum
wird für jeden spürbar, wir bauen auf guten Grundlagen, die unsere
Vorfahren geschaffen haben. Josef Reither zeigt ganz besonders den
Weg, in schwierigen Situationen auch Visionen zu haben, von denen wir
auch nach siebzig Jahren noch alle profitieren."
Bürgermeister Leopold Figl meinte: "Im Alter von 27 Jahren hat
Josef Reither die Raiffeisenkasse Langenrohr gegründet, 1908 ist er
in den Gemeinderat eingezogen und von 1912 bis 1925 war er
Bürgermeister von Langenrohr."
Die feierliche Segnung des Museums und des Denkmals wurde durch
Generalvikar Prälat Mag. Eduard Gruber und Pfarrer Anton Aichinger
vorgenommen. Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung erfolgte
durch die Blasmusik Langenrohr.
Im Jahr 1938 wurde Josef Reither als einer der ersten
österreichischen Politiker in das Konzentrationslager Dachau
eingeliefert. Er war auch Insasse des Lagers Ravensbrück und kehrte
erst im Herbst 1945 nach Österreich zurück. Wenige Monate nach dem
Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm er von Leopold Figl wieder das
Amt des Landeshauptmanns, das er bis 3. Mai 1949 innehatte. Er starb
am 30. April 1950 in Tulln.
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