- 08.10.2012, 17:00:35
- /
- OTS0251 OTW0251
ÖGfE-Schmidt: Derzeit keine weitere EU-Erweiterung gewünscht - Konsolidierung der EU hat Priorität
Von Island (33 Prozent pro/37 Prozent contra) bis Albanien (15 Prozent pro/68 Prozent contra) - Umfrage
Utl.: Von Island (33 Prozent pro/37 Prozent contra) bis Albanien (15
Prozent pro/68 Prozent contra) - Umfrage=
Wien (OTS) - Mit Kroatien, das als 28. Mitgliedsland am 1. Juli 2013
der Europäischen Union beitreten wird, geht die Erweiterung der EU in
eine nächste Runde. Am 10. Oktober werden von der Europäischen
Kommission die neuen Fortschrittsberichte für jene Länder
präsentiert, die (potentielle) Kandidaten für einen EU-Beitritt sind.
Die Österreichische Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) hat in
einer aktuellen Umfrage untersucht, wie die Österreicher nach dem
Kroatien-Beitritt einer neuen Erweiterungsrunde gegenüberstehen.
"Die Zeichen stehen auf Konsolidierung, nicht auf Erweiterung der
EU. Die Österreicher sehen künftige Erweiterungen derzeit sehr
skeptisch", analysiert Paul Schmidt, Leiter der ÖGfE. "Kein Land, das
sich zurzeit um einen Beitritt zur EU bemüht, würde von einer
Mehrheit der Österreicher aktuell in der Union willkommen geheißen.
Ein Vergleich mit unseren früheren Umfragen macht deutlich, dass die
Zustimmung zu weiteren Erweiterungsschritten rückläufig ist."
Die aktuelle ÖGfE-Umfrage zeigt, dass ein EU-Beitritt Islands von
33 Prozent der Befragten begrüßt wird - 37 Prozent lehnen einen
solchen ab (Rest auf 100 Prozent = "egal oder weiß nicht/Keine
Angabe). Auf die stärkste Ablehnung trifft zurzeit ein EU-Beitritt
Albaniens (15 Prozent pro/68 Prozent contra), des Kosovo (16 Prozent
pro/66 Prozent contra) und der Türkei (17 Prozent pro/65 Prozent
contra). Ebenfalls mehrheitlich negativ sehen die Befragten einen
EU-Beitritt von Bosnien-Herzegowina (22 Prozent pro/58 Prozent
contra), Mazedonien/FYROM (20 Prozent pro/55 Prozent contra),
Montenegro (21 Prozent pro/55 Prozent contra) und Serbien (19 Prozent
pro/61 Prozent contra).
Während die EU-Mitgliedschaft der Türkei bereits in den letzten
Jahren konstant kritisch gesehen wird, hat sich auch das
Stimmungsbild gegenüber den anderen potentiellen Neu-Mitgliedern
verschlechtert:
"Eine Erweiterung der EU steht zurzeit nicht auf der
Prioritätenliste der Österreicher. Vorrang hat eindeutig die
Bewältigung der gegenwärtigen Krise", interpretiert Schmidt die
Ergebnisse. "Aber es sollte trotzdem nicht vergessen werden, wie
wichtig - für Österreich wie für Europa - die weitere Integration der
Länder Südosteuropas ist. Diese Region ist schließlich auch für
Österreichs Außenpolitik Schwerpunktbereich und für die heimische
Wirtschaft von zentraler Bedeutung." Dies sollte stärker betont
werden und die Folgen einer künftigen Erweiterung stärker ins
Bewusstsein der Öffentlichkeit gebracht werden.
Die aktuelle Umfrage wurde im Auftrag der Österreichischen
Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) von der
Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft durchgeführt. Befragt
wurden insgesamt 501 ÖsterreicherInnen per Telefon (repräsentativ für
die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre/Gewichtung nach
Geschlecht, Alter und Bildung) im September/Oktober 2012.
Anhänge zu dieser Aussendung finden Sie als Verknüpfung im
AOM / Originaltext-Service sowie über den Link "Anhänge zu dieser
Meldung" unter http://www.ots.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | GEP