- 02.10.2012, 12:39:17
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ÖAW: Kritik an Entwurf für neues Tierversuchsgesetz
Nachteile für Forschungsstandort Österreich und biomedizinische Grundlagenforschung befürchtet
Utl.: Nachteile für Forschungsstandort Österreich und
 biomedizinische Grundlagenforschung befürchtet=
Wien (OTS) - Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW)
 äußert Bedenken gegen den vorliegenden Entwurf zum neuen
 Tierversuchsgesetz. Hauptkritikpunkte sind die Erschwerung der
 biomedizinischen Grundlagenforschung und der mögliche Verlust des
 geistigen Eigentums. Dies führt zu einer Benachteiligung
 österreichischer Forscher(innen) im internationalen Wettbewerb und
 zur Hemmung des medizinischen Fortschrittes in Österreich.
Die ÖAW befürchtet einen deutlichen Wettbewerbsnachteil für die
 österreichische biomedizinische Forschung, sollte das
 Tierversuchsgesetz in der vorgesehenen Form in Kraft treten. Der neue
 Gesetzesentwurf fordert, bereits in der Antragsphase "den
 Versuchsablauf jedes Tierversuches zu veröffentlichen, um eine
 Kontrolle durch die Öffentlichkeit zu ermöglichen". Für die unter
 internationalem Wettbewerbsdruck stehenden Forscher(innen) ist dies
 inakzeptabel, weil damit die Möglichkeit des Verlustes des geistigen
 Eigentums besteht.
Bei einer derartigen Regelung wird es zudem in einigen
 Forschungsbereichen nahezu unmöglich, hochrangige und erfolgreiche
 Forscher(innen), welche die österreichische Forschungslandschaft mit
 ihrer Expertise bereichern können, aus dem Ausland nach Österreich zu
 berufen.
Ein weiterer Kritikpunkt der ÖAW ist, dass sich zukünftig die
 Kontrolle der Behörden nicht auf die Eingriffe am Tier selbst
 beschränkt, sondern dass von der Behörde festgestellt werden soll, ob
 ein medizinisches Ziel den dafür notwendigen Tierversuch
 rechtfertigt.
Viele Beispiele zeigen, dass Tierversuche für wissenschaftliche
 Erfolge als Grundlagen wirkungsvoller Behandlungen von Patient(inn)en
 unersetzbar sind.
Die ÖAW als die führende Trägerin außeruniversitärer
 Grundlagenforschung spricht sich daher für eine sachliche Bearbeitung
 des Themas aus, bei der neben ethischen Aspekten des Tierschutzes
 medizinische und wirtschaftliche Argumente berücksichtigt werden
 müssen. Das Ziel muss sein, auch in Zukunft erstklassigen
 medizinischen Fortschritt zu ermöglichen und Österreich weiterhin als
 attraktiven Forschungsstandort zu erhalten.
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