- 11.09.2012, 12:07:28
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Grünewald: Gesamtvertrag für Psychotherapie auf Krankenschein dringend notwendig
Finanzierung von Psychotherapie durch KFA nur Tropfen auf den heißen Stein
Utl.: Finanzierung von Psychotherapie durch KFA nur Tropfen auf den
heißen Stein=
Wien (OTS) - Dass die KFA, die Krankenfürsorgeanstalt für Bedienstete
der Stadt Wien, die Kosten für Psychotherapie bei Burnout übernimmt
und mit einem Verein einen Vertrag abgeschlossen hat, löst das
Problem der hohen Behandlungskosten nur für einen kleinen Teil der
Betroffenen. "Flächendeckende, bedarfs- und qualitätsorientierte
Psychotherapie auf Krankenschein durch einen Gesamtvertrag ist ein
Gebot der Stunde", meint der Gesundheitssprecher der Grünen, Kurt
Grünewald, und weiter: "Nur so kann eine Ungleichbehandlung der
PatientInnen in Österreich verhindert werden."
1992 wurde in der 50. ASVG-Novelle die psychotherapeutische
Behandlung der ärztlichen Hilfe gleichgestellt und kassenfinanzierte
Psychotherapie per Gesetz eingeführt. Dieses Gesetz wird seither aber
nicht umgesetzt. Stattdessen wurde die Kontingentierung von
kassenfinanzierter Psychotherapie und daneben die Zuschussregelung
eingeführt. Der Zugang ist bundesländerweise verschieden und in
einigen Bundesländern völlig ungeregelt. Deshalb besteht eine
gravierende Benachteiligung und Ungleichbehandlung von psychisch
erkrankten Menschen.
Für viele Betroffene ist es nicht möglich, die Therapie zu
finanzieren. Der Zuschuss der Kassen wurde seit 1992 nicht erhöht und
beträgt 21,80 Euro pro Stunde, eine Stunde kostet jedoch zwischen 80
und 120 Euro.
Psychische Erkrankungen (bzw. die Diagnose derselben) sind in den
letzten Jahren stark angestiegen und verursachen hohe
volkswirtschaftliche Kosten. 30 Prozent der Frühpensionierungen sind
auf psychische Erkrankungen zurückzuführen, dazu kommen teilweise
lange Krankenstände und Klinikaufenthalte. Laut WIFO verursacht die
Nicht-Behandlung von psychischen Erkrankungen Kosten von geschätzten
2,8 Milliarden Euro. "Es ist dringend notwendig, einen
österreichweiten Bedarfsplan zu Diagnostik, Behandlung,
Rehabilitation und Prophylaxe von psychischen Erkrankungen zu
erstellen", fordert Grünewald.
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