- 01.09.2012, 09:17:45
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Staatliches Krisenmanagement ohne Wehrpflicht unmöglich
Sachlichkeit muss endlich her!
Utl.: Sachlichkeit muss endlich her!=
Wien (OTS) - Mit Unmut verfolgt die Interessensgemeinschaft der
Berufsoffiziere (IGBO) die laufende Diskussion um die Zukunft des
Bundesheeres. Denn: falsche Begriffe und fehlende Sachargumente sind
unverändert im Vordergrund!
Die IGBO stört etwa, dass man "Staatliches Krisenmanagement" mit
"Katastrophenhilfe" gleichgesetzt. Katastrophenschutz ist aber nur
ein Teilaspekt des Staatlichen Krisenmanagement, in dessen Rahmen
das Bundesheer immer kooperativ und erfolgreich geholfen hat, auch
bei Katastrophen.
Damit wird ein völlig falscher Eindruck erweckt.
Katastrophenschutz war und ist primär Aufgabe der Gemeinde-,
Bezirks- und Landesbehörden unter Zuhilfenahme der Feuerwehren und
Rettungsdienste.
Ein bewährtes und kostengünstiges System, um das uns viele Staaten
beneiden!
Die Wirtschaft funktioniert nach bestimmten Regeln. Kein
Politiker würde sich anmaßen den Wirtschaftsmanagern zu sagen, wie
sie ihre Arbeit erledigen sollen, um Erfolg zu haben.
Beim Bundesheer aber scheinen vor allem Politiker, die dazu gar
keine Kompetenz haben können, zu glauben, dies tun zu dürfen.
Ähnlich wie Wirtschaft funktioniert auch "Militär" - nach
speziellen Regeln. Um als Militär Erfolg haben zu können braucht man
viele gut ausgebildete, entsprechend ausgerüstete und bestens
trainierte Soldaten. 5 Monate Ausbildungszeit sind für militärische
Einsätze keinesfalls ausreichend, auch nicht um die kritische
Infrastruktur Österreichs nach militärischen Regeln erfolgreich
schützen zu können.
Dem Berufskader des Bundesheeres seine Professionalität
abzusprechen ist schlichtweg als Mobbing oder Bossing zu bewerten.
Das gleiche trifft auch zu, wenn man den Rekruten und Milizsoldaten
des Bundesheeres nicht zutraut, dass sie ihre Aufgaben bewältigen
können.
Unsere Jugend - das beweisen unsere Soldaten und Soldatinnen
laufend - ist weder unfähig noch unwillig, man muss ihnen jedoch die
Zeit und die Rahmenbedingungen geben, um erfolgreich sein zu können!
Das aber scheinen weder der Sport- noch der Verteidigungsminister
bisher erkannt zu haben.
Die IGBO verlangt unverändert zuerst eine klare Aufgabenstellung
für das Bundesheer. Dann können und werden unsere Experten sagen was
benötigt wird, um diese Aufgaben erfolgreich meistern zu können. Die
dafür notwendigen Voraussetzungen sicher zu stellen ist Aufgabe der
Politik. Das verstehen wir unter verantwortungsvollem politischen
Handeln und fordern es wohl zu Recht auch ein.
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