- 16.07.2012, 13:53:45
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Beschneidung: Affront aus Deutschland
Wien (OTS) - Affront gegen die Gemeinsamkeiten der Juden und
Muslime aus Deutschland. Die Beschneidung der Muslime in Deutschland
und in der Welt ist kein im Koran festgeschriebenes Gesetz, sondern
eine kulturelle "Verbundenheit" mit den Vorfahren. Das gilt sowohl
für fromme als auch für säkulare Muslime. Durch das jüngst erlassene
Beschneidungsverbot in Deutschland wird jedoch massiv in das
soziokulturelle Leben des Individuums eingegriffen, was einen Affront
gegen die Menschenrechte darstellt und das Vertrauen der Muslime in
den Rechtstaat Deutschland verwässert. Denn die betroffenen Eltern
befinden sich nun in einem Gewissenskonflikt und die Ärzte sind
verunsichert. Das gilt nicht nur für Muslime sondern auch für die
Angehörigen der jüdischen Glaubensgemeinschaft in der deutschen
Gesellschaft. In unterschiedlichen Quellen wird die Beschneidung der
Muslime ganz allgemein so erklärt: Das Ritual der Beschneidung kann
zurück in die Zeit des größten Propheten Abraham zurück verfolgt
werden, als Gott (Allah) ihm gebot, sich selbst, seinen Sohn Ismael
und alle seine männlichen Familienmitglieder zu beschneiden und er
folgte Gottes( Allahs) Ordnung. Heute pflegen Muslime ihre männlichen
Nachkommen zu beschneiden. Dieses Ritual zeigt die Zugehörigkeit und
Verbundenheit zu ihrem geistigen Ahnherrn und Urvater Prophet
Abraham. Weil die Beschneidung in der Islamischen Kultur unter
anderem von Propheten praktiziert wurde (auch von Jesus) wurde dies
in der traditionellen Praxis aufgenommen und hat die Geschichte der
Anhänger des Propheten Abrahim entsprechend geprägt. Es entstand eine
historische Verbindung zum islamischen Ritual. Im Hinblick auf
Beschneidung finden sich auch Ähnlichkeiten zwischen dem islamischen
und jüdischen Glauben. Laut jüdischer Quellen wird Beschneidung
nämlich so definiert: "In der Regel wird ein Kind männlichen
Geschlechts am achten Tag seines Lebens beschnitten. Der Beschneidung
(Brit mila) wird große Bedeutung beigemessen: Dieses Ritual erinnert
an den heiligen Bund, den Gott mit dem Stammvater Abraham geschlossen
hat: 'Ich werde meinen Bund errichten zwischen mir und dir und deinen
Nachkommen nach dir in allen Geschlechtern als ewigen Bund' (vgl.
Buch Moses, Kap. 17,7 ff.). Durch die Beschneidung des männlichen
Gliedes wird das Kind in diesen Bund aufgenommen. Sie ist auch ein
Zeichen verpflichtender Gemeinschaft des einzelnen Juden mit seinem
Volk. Wer daherseinen Sohn nicht beschneiden lässt und derjenige, der
dies auch nach Vollendung des 13. Lebensjahres nicht nachholt, stellt
sich außerhalb des Bundes zwischen Gott und dem Volk Israel." Hier
wird deutlich, dass es zwischen Muslimen und Juden eine
Verbundenheit gibt. Denn es gibt sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen
Islam und Judentum. Man sollte die Gemeinsamkeiten unterstützen und
sie nicht unter Verbot stellen.
Fazit: Das Beschneidungsverbot stellt einen Affront gegen die
Gemeinsamkeiten der Juden und Muslime aus Deutschland dar.
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Rückfragehinweis:
Zeitschrift EINSPRUCH
Dr. Melissa Günes
Tel.: +43 1 513 76- 0
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