- 28.06.2012, 13:07:09
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Cortolezis-Schlager: Unser zentrales Anliegen ist die Förderung guter Bildungsangebote und Stärkung von Frauen in den MINT-Fächern
2.000 IT-Fachkräfte fehlen dem Wirtschaftsstandort Österreich - ÖVP-Wissenschaftssprecherin lud zu Expert/innenrunde ins Parlament
Wien (OTS/ÖVP-PK) - "Der zukünftige Weg eines nachhaltigen
Wirtschaftswachstums in Europa wird zunehmend auf wissensintensiven
Industriezweigen und Dienstleistungen beruhen. Nur wenn wir alle
gesellschaftlichen Ressourcen nutzen, können wir unsere exzellente
Wissenschaft und Forschung in wirtschaftliche Wettbewerbsvorteile
umsetzen. Wir wissen, dass Frauen eine differenzierte Perspektive auf
Innovation und wirtschaftliche und politische Entscheidungen haben.
Sie bringen neue Lösungen und Ansätze zur Diskussion", so die
ÖVP-Wissenschaftssprecherin Mag. Katharina Cortolezis-Schlager im
Rahmen einer hochkarätigen Expert/innenrunde aus Forschung und
Wissenschaft zum Thema "Frauen in der Informatik" gestern, Mittwoch,
im Parlament.
Unternehmen, politische Institutionen sowie Hochschulen sollen das
Potenzial ihrer Mitarbeiterinnen noch besser nützen. "Daher ist mein
zentrales Anliegen die Förderung guter Bildungsangebote und die
Stärkung von Frauen in den MINT-Fächern. Wir müssen nationale und
internationale Netzwerke noch stärker unterstützen, die Frauen aus
Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft und Politik zusammenbringen",
sagte die Nationalratsabgeordnete und Gastgeberin der
Expert/innenrunde.
Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle
unterstrich die diversen Maßnahmen seitens des Ministeriums: Von den
"Kinderunis" und dem Nachwuchsförderprogramm "Sparkling Science" über
den "Girls day" bis hin zu den FWF-Programmen Hertha Firnberg und
Elise Richter zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen. Im
Rahmen der Offensivmittel für die Universitäten werden spezielle
Projekte im Bereich Informatik ermöglicht, beispielsweise die
Initiative "You can make IT", ein Zusammenschluss aller
Informatik-Universitäten Österreichs. Weiters verwies der Minister
auf den Ausbau der Studienberatung. "Viele junge Menschen wissen über
das reichhaltige Angebot schlicht zu wenig Bescheid. Gerade auch im
Bereich Naturwissenschaften und Technik gibt es sehr gute Studien-
und Lehrbedingungen, und die Absolventinnen und Absolventen haben
sehr gute Chancen im Berufsleben", so Töchterle.
"You can make IT" - FemIT-Wissenschafterinnen als Rolemodels
Das Potenzial von Frauen für wissensintensive Berufe, wie zum
Beispiel Informatik, soll noch stärker ausgeschöpft und sichtbar
gemacht werden. "Diese Tatsache gab den Ausschlag, dass 2005 das
Netzwerk femIT von österreichischen Professorinnen und habilitierten
Wissenschafterinnen der Informatik gegründet wurde", so die
Koordinatorin Univ.-Prof. Dr. Gerti Kappel von der Technischen
Universität Wien und fügte dahingehend hinzu: "Gleichzeitig können
und wollen wir als Rolemodels das Image der Informatik ganz allgemein
verbessern und Mädchen für das hochspannende Studium der Informatik
motivieren." Die österreichischen Universitäten werden tagtäglich mit
dem zunehmenden Bedarf an gut ausgebildeten IT-Fachkräften
konfrontiert.
"Wir brauchen dringend qualifizierte Fachkräfte. Alleine in Wien
fehlen derzeit 1.600 IT-Fachkräfte. 30 Prozent der
Wettbewerbsfähigkeit und 50 Prozent der Produktivitätssteigerung der
heimischen Wirtschaft gehen auf das Konto der IT", analysierte Robert
Bodenstein, stellvertretender Obmann des WKÖ-Fachverbandes
Unternehmensberatung und IT (UBIT). Die Wirtschaft sucht den Kontakt
zu den Informatik-Instituten, um möglichst früh auch Kontakt zu
Absolventinnen und Absolventen zu bekommen. "Daher muss unser
zentrales Anliegen sein, Schülerinnen bereits in der Oberstufe für
das Fach Informatik zu begeistern. Dafür müssen wir Jugendlichen auf
Augenhöhe und in ihrer alltäglichen Realität begegnen. Zusammen mit
einem Expert/innenteam wurde ein Informatik-Kosmos im Internet
"www.youcanmakeit.at" geschaffen, der bei den Interessen der
Jugendlichen ansetzt", so die Leiterin des Projektes "You can make
IT" Univ.-Prof. Dr. Ruth Breu vom Institut für Informatik an der
Universität Innsbruck.
Unterstützung beim Aufbau strategischer Partnerschaften und
thematischer Netzwerk
Internationalisierungsstrategien und weltweite Kooperationen erhalten
immer größere Bedeutung bei der Förderung von Innovation und
Kreativität in Wissenschaft und Forschung. "Mit der Wissenslandkarte
verfügt die OeAD-GmbH über ein leicht verständliches
Informationsinstrument zu internationalen Wissenschaft-, Lehr- und
Forschungskooperationen österreichischer Hochschulen und
Forschungseinrichtungen. Als Internationalisierungsagentur können wir
so Institutionen beim Aufbau strategischer Partnerschaften und
thematischer Netzwerke gezielt unterstützen", betonte der
Geschäftsführer des Österreichischen Austauschdienstes (OeAD-GmbH)
Prof. Hubert Dürrstein und fügte hinzu: "Ich bin davon überzeugt,
dass sich die Wissenslandkarte zu einem Trendkompass entwickeln und
maßgebliche Unterstützung für zukünftige Entwicklungen und
Anforderungen in Wissenschaft und Forschung bieten wird."
"Um den großen Bedarf an Informatikerinnen und Informatiker und
Fachkräften zu decken, muss unsere Gesellschaft vermehrt in
Ingenieurswissenschaften investieren und Voraussetzungen schaffen,
dass mehr Mädchen und Frauen eine Karriere in den so genannten
MINT-Fächern einschlagen", resümierte die Expert/innengruppe
abschließend.
(Schluss)
Rückfragehinweis:
Pressestelle des ÖVP-Parlamentsklubs
Tel.: 01/40110/4436
http://www.oevpklub.at
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