- 29.05.2012, 14:05:53
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Symposium im Parlament: "Aktiv Altern - Der österreichische Weg" Debatte über die Inhalte des Bundesplans für SeniorInnen
Wien (PK) - Nationalratspräsidentin Barbara Prammer eröffnete heute
Morgen das ganztägige Symposium zum Thema "Aktiv Altern - Der
österreichische Weg" im Parlament, bei dem sich die zahlreichen
hochrangigen Vertreter aus Politik und Wissenschaft insbesondere mit
den Inhalten des Bundesplans für Seniorinnen und Senioren befassten.
Es stelle eine große Herausforderung dar, die Inhalte dieses
exzellenten Plans auch in die Realität umzusetzen, erklärte Prammer
in ihrem Begrüßungsstatement. Es freue sie besonders, dass gerade im
heurigen "Europäischen Jahr für Aktives Altern und Solidarität
zwischen den Generationen" eine so wichtige Veranstaltung im Hohen
Haus stattfindet. In einer Videobotschaft richtete Bundespräsident
Heinz Fischer Grußworte an die Teilnehmer der Veranstaltung. Es sei
ein Faktum, dass die Menschen später alt werden, weshalb man danach
trachten müsse, dass sie so lang wie möglich an allen Bereichen des
gesellschaftlichen Lebens, vom Beruf bis zur Freizeit, aktiv und
sinnerfüllt teilhaben können.
Bevor sich die Symposiumsteilnehmer mit den einzelnen Themenbereichen
konkreter befassten, gaben zunächst Bundeskanzler Werner Faymann,
Vizekanzler Michael Spindelegger, Sozialminister Rudolf Hundstorfer
sowie die Seniorenratspräsidenten Andreas Khol und Karl Blecha
grundsätzliche Erklärungen ab. Bundeskanzler Werner Faymann plädierte
angesichts der aktuellen Entwicklungen in Europa vor allem für mehr
Solidarität zwischen den sozialen Gruppen und zwischen den einzelnen
Ländern in der EU. Den Vertretern des Seniorenrats dankte er für
deren konstruktive Mitarbeit auch in schwierigen Zeiten, die ein
positiver Ausdruck für die sozialpartnerschaftliche Konfliktkultur in
Österreich sei. Auch die Krise in Europa könne angesichts der
intensiven wirtschaftlichen Verflechtungen nur auf Basis eines
Zusammengehörigkeitsgefühls und eines fairen Miteinanders gelöst
werden, war Faymann überzeugt.
Für Vizekanzler Michael Spindelegger stand die Frage im Mittelpunkt,
was die älteren Menschen, die heutzutage oft noch sehr fit und aktiv
sind, für die Gesellschaft leisten können und wollen. Eine breite
Diskussion darüber sei notwendig, meinte er, wobei die Themen vom
altersgerechten Wohnen, der Entwicklung neuer Arbeitszeitmodelle, dem
lebensbegleitenden Lernen, der Gestaltung einer seniorengerechten
Infrastruktur, der Nutzung neuer Technologien bis hin zur Forschung
(z.B. Einrichtung eines Lehrstuhl für Gerontologie) reichen.
Österreich ist Vorreiter mit Bundesplan für SeniorInnen
Sozialminister Rudolf Hundstorfer trat für eine positive Beurteilung
des demographischen Wandels ein, weil dieser belege, dass es in den
letzten Jahrzehnten in vielen Bereichen, wie etwa der Medizin oder
der Gestaltung der Arbeitswelten, eine gute Entwicklung gegeben hat.
Als Sozialminister sei er natürlich besonders erfreut darüber, dass
es bei den Beschäftigungszahlen der über 50-Jährigen zu einem
wirklichen Anstieg gekommen ist; hier dürfe nicht locker gelassen
werden. Den Bundesplan für Seniorinnen und Senioren bezeichnete
Hundstorfer als einmalig in Europa, wobei er jedoch keine
tagespolitischen Forderungen enthält, sondern vielmehr eine Richtung
vorgibt. Kernstücke seien für ihn dabei die langfristige Sicherung
der Pensionssysteme sowie die Aufrechterhaltung der hohen Standards
in der Pflege, da sie die materielle Basis für alle anderen Bausteine
darstellen, unterstrich der Sozialminister.
Seniorenratspräsident Andreas Khol sah den Bundesplan für Seniorinnen
und Senioren, der Ende Jänner dieses Jahres beschlossen wurde, als
wichtige Leitlinie und Zielkatalog. Damit sei Österreich das erste
Land, das dem Umstand Rechnung trägt, dass die Seniorenpolitik
umfassend betrachtet werden muss, um den älteren Menschen eine aktive
Mitwirkung und Mitgestaltung in allen Bereichen des Lebens zu
gewährleisten. Wichtig sei auch ein generelles Umdenken, war Khol
überzeugt, denn die Senioren wollen nicht mehr als betreute
Generation, sondern als gleichberechtigte Partner gesehen werden.
Er sehe den demographischen Wandel als große Chance, da es nun
erstmals möglich sei, dass junge und alte Menschen gemeinsam die
Zukunft aktiv gestalten, meinte der zweite Seniorenratspräsident Karl
Blecha. Besonderen Dank sprach er Sozialminister Hundstorfer aus, der
den Bundesplan, der europaweit einzigartig sei, initiiert hat. Es
handle sich dabei um einen Fahrplan in eine altersgerechte Zukunft,
wobei versucht wurde, die Thematik so umfassend wie möglich zu
behandeln. Ein wichtiges Anliegen war Blecha die materielle
Absicherung der Senioren, da es etwa nicht angehe, dass 28 % der
alleinstehenden Pensionistinnen armutsgefährdet sind.
Im Anschluss daran, wandten sich die Symposiumsteilnehmer einzelnen
Themenschwerpunkten zu, die mit wissenschaftlichen Experten
diskutiert und analysiert wurden. "Die Umsetzung des österreichischen
Wegs" stand im Zentrum der Debatten am Vormittag, wobei Vertreter
aller politischen Parteien ihre Positionen präsentierten. Am
Nachmittag leitete Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle mit
einem Grundsatzstatement die Diskussionen rund um den Bereich
"Betreuung und Pflege" ein. "Aktives Altern - Eine
Zukunftsperspektive für alle Generationen" lautete der Übertitel für
die Debatten am späten Nachmittag, wobei Experten Referate u.a. zu
den Themen Lebenslanges Lernen, Generationenpolitik und Active Ageing
hielten.
Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit dem Österreichischen
Seniorenrat, der die Interessen von über zwei Millionen älterer
Menschen vertritt, sowie der Österreichischen Plattform für
interdisziplinäre Altersfragen (ÖPIA) organisiert. (Schluss)
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