• 29.05.2012, 11:48:57
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Symposium zum Bundesseniorenplan im Parlament eröffnet

Khol und Blecha präsentieren verbindlichen Katalog von Maßnahmen für unsere älter werdende Gesellschaft

Wien (OTS) - Anlässlich des Symposiums "Aktives Altern - der
österreichische Weg" werden heute im Parlament die Ergebnisse des
Bundesplans für Seniorinnen und Senioren der Öffentlichkeit
präsentiert und mit hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern aus
Politik und Wissenschaft analysiert und diskutiert.

Der Präsident des Seniorenrates Dr. Andreas Khol gab
zusammengefasst vor den über 400 Teilnehmern folgendes
Einleitungsstatement ab:

"Am 31. Jänner 2012 hat die österreichische Bundesregierung erstmals
einen Bundesseniorenplan beschlossen. Damit hat sich die Regierung
einen verbindlichen Zielkatalog für ihre zukünftige Arbeit
vorgegeben; man wird sie beim Wort nehmen können. Auf
wissenschaftlicher Analyse und Vorarbeit beruhend, partizipatorisch
unter Teilhabe der Seniorenvertretung und der anderen Sozialpartner
erarbeitet, trägt der Plan damit einem wesentlichen neuen Wesenszug
unserer Gesellschaft Rechnung. Die Lebenserwartung steigt stetig,
gleichzeitig verbessern sich Leistungskraft und Gesundheit der
älteren Menschen. Dauert "die Jugend" an die 25 Jahre, so währt
heute auch "das Alter" ein Vierteljahrhundert. Vor 50 Jahren konnten
die Menschen nach dem Erwerbsleben mit 7 Jahren Pension rechnen,
heute mit 20 und mehr. Es gilt heute als wichtige
gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die diesem neuen Lebensalter
entsprechenden Vorkehrungen zu treffen und Einrichtungen zu schaffen:
die Lebensqualität der Seniorinnen und Senioren steht dabei im
Mittelpunkt. Sie sollen nicht wie einstens warm, satt und sauber
ihrem Tode entgegen betreut werden, sondern bei voller Teilhabe ein
selbständiges sinnerfülltes Leben führen können. Dazu bedarf es
wesentlicher staatlicher Leistungen, die in unserem Lande auch
ständig weiterentwickelt und verbessert werden: Pensionssystem,
Gesundheitsvorsorge, Pflege. Dazu kommen aber die gesellschaftliche
Teilhabe, das lebensbegleitende Lernen, die Arbeitsmöglichkeiten im
Zuerwerb und in der Ehrenamtlichkeit, in der Familienarbeit und der
Nachbarschaftshilfe, kurz das aktive Altern. Aktive Seniorinnen und
Senioren bleiben länger gesund. Hier sind neben dem Staat alle
Bereiche der Gesellschaft gefordert. Der Bundesseniorenplan ist
daher umfassend angelegt und richtet sich auch an die Gesellschaft
schlechthin, ihr Seniorenbild der neuen Realität anzupassen: wer von
Überalterung spricht verkennt, dass es nicht zu viele Alte, sondern
zu wenige Junge gibt. In diesem Sinne wäre es richtiger, von einer
Unterjüngung zu reden. Die ÖPIA hat zusammen mit dem Parlament die
Herausforderung des Seniorenplans angenommen und klopft ihn heute auf
Inhalt und Umsetzungsstrategien ab. Die Spitzen von Regierung und
Parlament, die Sprecher und Sprecherinnen der Parteien nehmen dazu
Stellung. Als Verantwortlicher für eine der großen
Seniorenorganisationen im Lande danke ich Ihnen allen. Beginnt ein
neues Kapitel für die Seniorinnen und Senioren in Österreich?" so
Khol abschließend.

Der Präsident des Österreichischen Seniorenrates Karl Blecha gab
gab zusammengefasst folgendes Einleitungsstatement ab:

"Begreifen wir doch den demographischen Wandel als einmalige
Chance und niemand braucht in unserer älter werdenden Gesellschaft
Angst vor der Zukunft zu haben. Um diese Chance zu nutzen, haben das
Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz und der
Österreichische Seniorenrat ein in Europa einzigartiges Dokument, den
Bundesplan für Seniorinnen und Senioren "Altern und Zukunft"
erstellt. Der Österreichische Nationalrat hat ihn beschlossen.
Er wurde von uns seit Jahren gefordert. 2007 hat der Seniorenrat ein
Konzept vorgelegt und 2011 an der Endredaktion mitgewirkt. Von einer
Ist-Analyse wurden Empfehlungen an die Politik abgeleitet und klare
Ziele, wie Lebensqualität gesteigert werden soll, formuliert.

- Wir brauchen eine politische Kultur, in der der
Mitwirkungsanspruch der Älteren in der Gesellschaft
selbstverständlich ist.

- Wir müssen aktiv altern unterstützen, durch bessere
Möglichkeiten für Ältere am Arbeitsmarkt.

- Wir müssen Armut entschiedener bekämpfen, weil bereits 28 % der
alleinstehenden Pensionistinnen armutsgefährdet sind.

- Wir müssen die vielen Angebote für Freiwilligenarbeit besser
bekannt machen,

- lebensbegleitendes Lernen weiterentwickeln und lang leben lernen
im mittleren Lebensabschnitt durchsetzen.

- Die Versorgung mit medizinischen Leistungen muss unabhängig von
Alter und Geldbörse sichergestellt bleiben.

- Seniorengerechte Wohnkonzepte, Betreuungs- und
Pflegedienstleistungen müssen wie die Solidarität zwischen den
Generationen verstärkt gefördert werden.

Die Vertreterinnen und Vertreter der Medien mit
Parlamentsakkreditierung sind nochmals herzlich zur Teilnahme am
Symposium "Aktiv Altern" eingeladen, das heute bis 17.00 Uhr im
Plenarsaal des Parlaments abgehalten wird.

Rückfragehinweis:
Österreichischer Seniorenrat
Mag. Wolfgang Braumandl
Tel.: 01/8923465
mailto:kontakt@seniorenrat.at
http://www.seniorenrat.at

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