• 22.05.2012, 11:51:22
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Grüne Wien/Hebein, Lichtenegger: Zeitliche Einschränkung der Prostitution im Prater löst keine Probleme

Wien (OTS) - In der heutigen außerordentlichen
Bezirksvertretungssitzung der Leopoldstadt wird die zeitliche
Beschränkung der Straßenprostitution mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und
FPÖ beschlossen. "Streetworker reden von 100 bis 150 Frauen, die im
Parter und im Stuwerviertel ihrem Geschäft nachgehen. Die vielen
Frauen auf engem Raum zeigen, dass es nicht genügend sichere und
sozial verträgliche Plätze für die Straßenprostitution gibt", so
Birgit Hebein, Sozialsprecherin der Grünen Wien. "Eine zeitliche
Beschränkung löst keine Probleme, sondern führt nur zu einer
Verdrängung und widerspricht auch den Zielen des neues
Prostitutionsgesetzes: Entlastung des Wohngebiets und gleichzeitig
die Schaffung von genügend Bereichen für die Frauen. Es ist völlig
unverständlich, dass die Polizei im Prater die Zeiten einschränkt und
gleichzeitig davon spricht, dass es keiner weiteren Bereiche bedarf",
so Hebein.

Außerhalb vom Wohngebiet, also auch im Prater, ist
Straßenprostitution erlaubt. Laut dem neuen Prostitutionsgesetz
können auf Antrag der Polizei nach Anhörung des Bezirks
Beschränkungen, aber auch neue Erlaubniszonen beschlossen werden.
Statt dem Sinn des Gesetzes nachzukommen, nämlich Straßenprostitution
aus dem dichtverbauten Wohngebiet zu bringen, dafür aber genügend
sichere Plätze für die Prostituierten zu schaffen, tritt nun das
Florianiprinzip in Kraft. In den erlaubten 2 Straßen im Prater dürfen
ab 25.5. die Frauen nur zwischen 22 und 6 Uhr stehen, was auch eine
Verschlechterung gegenüber des früheren Gesetzes bedeutet.

Im Schreiben der Bundespolizeidirektion Wien an die Bezirksvertretung
werden nun Jugendliche als Gund für die neue Regelung
instrumentalisiert. Die Bezirks-Grünen werden dem Beschluss in der
Bezirksvertretung nicht zustimmen. "Es bringt nichts, die
Prostituierten am Tag einfach zu verstecken. Dann verlagert sich die
Prostitution eben in Wohnungen oder in die Kinos. Die Frauen werden
in die Illegalität gedrängt. Die Leopoldstadt wird von den anderen
Bezirken im Stich gelassen und der Ball zwischen StadträtInnenbüro,
Polizei und Bezirken hin und hergeworfen. Die Verliererinnen sind die
Frauen. Es gibt sozial verträgliche Straßen für Prostitution in Wien,
jetzt sind alle gefordert, nicht länger den Kopf in den Sand zu
stecken", so die Klubobfrau der Grünen Leopoldstadt, Uschi
Lichtenegger.

Die Grünen werden sich wie bisher darum bemühen, dass die
Vereinbarung, AnrainerInnen durch das neue Gesetz zu entlasten und
genügend sichere Bereiche für die Straßenprostitution zu schaffen,
umgesetzt wird.

Rückfragehinweis:
Pressereferat, Tel.: (++43-1) 4000 - 81814, presse.wien@gruene.at

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