- 11.05.2012, 11:30:15
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Droht der Verfall unserer Landes- und Gemeindestraßen? GSV sieht dringenden Handlungsbedarf
Wien (OTS) - Die Österreichische Gesellschaft für Straßen- und
Verkehrswesen (GSV) hat in einem GSV-Forum das Thema "Zustand und
Sanierungsbedarf österreichischer Landesstraßen" behandelt.
Hintergrund war eine Studie der TU-Wien unter der Federführung von
Prof. Johann Litzka im Auftrag der österreichischen
Landesbaudirektionen, die drastisch vor Augen führt, in welch
schlechten Zustand unsere Landesstraßen teilweise sind: Von einer
Gesamtnetzlänge von ca. 33.000 km wurden je nach Region bis zu 50 %
der Straßen als "schlecht" oder "sehr schlecht" kategorisiert.
Selbstredend, dass sich das negativ auf die Verkehrssicherheit und
den Fahrkomfort auswirkt, aber auch auf die volkswirtschaftlichen
Kosten: Wie aus der Studie hervorgeht wird die langfristige Erhaltung
immer teurer, wenn zu spät oder ungenügend saniert wird. Das ist
derzeit auf Grund des Spardrucks leider der Regelfall.
Konsequenz daraus: Allein, um den derzeitigen unbefriedigenden
Straßenzustand auf gleichem Niveau zu halten, wären zusätzliche
Mittel im Ausmaß von 1.800 Euro pro Kilometer und Jahr oder gesamt 70
Millionen Euro pro Jahr erforderlich. Das würde eine Erhöhung des
derzeit vorhandenen Budgets für Sanierungen um 40 % bedeuten. Um den
Rückstau an sanierungsbedürftigen Straßen bis 2020 auf einen
europaweit akzeptierten Zielwert von 20 % zu bringen, wäre gemäß
Studie eine Erhöhung der Mittel um bereits 45 % erforderlich. Dabei
ist billige Oberflächenkosmetik keine Lösung, sagte Christoph
Leithäusl: "Aus Geldnot werden Erhaltungsmaßnahmen gesetzt, die
nachhaltig den Substanzwert reduzieren." Doch so einfach können die
Mittel nicht erhöht werden, wie Peter Beiglböck Straßenbaudirektor
des Landes NÖ erklärte: "Budgetbestimmend sind die Kosten für Neubau
und Betrieb, nur der Rest ist für die Erhaltung vorgesehen." Auf
Gemeindebene sieht es nicht anders aus: Bürgermeister Rudolf
Kickinger: "Für den Straßenbau gibt es in den Gemeinden keine
Deckung, maximal Strafeinnahmen können herangezogen werden, diese
liegen jedoch im Promillebereich."
Mario Rohracher, Generalsekretär der GSV fordert: "Die Politik
muss den Erhalt unserer Landesstraßen durch eine strukturell
abgesicherte Finanzierung sicherstellen. Bereits 2% der jährlichen
Mineralölsteuereinnahmen würden ausreichen, um den derzeitigen
Substanzwert unserer Landesstraßen zu erhalten."
Fotos zu dieser Aussendung finden sie unter
http://www.gsv.co.at/?page_id=172
Rückfragehinweis:
GSV
DI Mario Rohracher
Generalsekretär
mobil: 0660 613 1200
mailto:mario.rohracher@gsv.co.at
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