• 26.04.2012, 13:09:02
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VÖZ fordert angemessenen Schutz geistigen Eigentums vor Diebstahl

Zeitungsverleger für Leistungsschutzrecht und stärkere Verantwortlichkeit sozialer Netzwerke und Hosting-Dienste

Wien (OTS) - Hermann Petz, Vorsitzender der Arbeitsgruppe
Urheberrecht im Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ), forderte
heute, Donnerstag, bei der Enquete zum Schutz geistigen Eigentums im
ÖVP-Parlamentsklub die Einführung eines Leistungsschutzrechtes nach
deutschem Vorbild sowie eine stärkere Verantwortlichkeit von Sozialen
Netzwerken und Hosting-Diensten zur Verhinderung von
Urheberrechtsverletzungen ihrer Nutzer.

Petz begrüßt die Bereitschaft der ÖVP, sich dem Schutz des
geistigen Eigentums stärker anzunehmen und anerkennt das Anliegen der
Volkspartei, die Produktion und Verwertung kreativer Leistungen
weiterhin zu ermöglichen.

"Österreich hat es letztendlich aufgegeben, redlich erworbenes
Eigentum im grenzenlosen Internet ernsthaft zu schützen. Obwohl
Österreich damit ein Grundrecht verletzt: Das Recht auf Eigentum, das
auch geistiges Eigentum umfasst und das Staaten verpflichtet, für
einen angemessenen Schutz gegen Diebstahl zu sorgen", kritisierte
Petz und forderte die zwei wichtigsten Schritte zur Lösung der Krise
des Geistigen Eigentums aus der Sicht der Zeitungsverleger:

- Erstens: Schutz für Verlage verbessern

"Zeitungs- und Zeitschriftenmedienverlage brauchen ebenso wie
Tonträgerhersteller und Filmproduzenten einen originären Schutz ihrer
Leistungen. In Deutschland hat man das erkannt, dort wird gerade ein
eigenes Presseverleger-Leistungsschutzrecht eingeführt", betont Petz,
der auch Verständnis seitens der österreichischen Bundesregierung für
den Bedarf an einem solchen Leistungsschutzrecht ortet.

- Zweitens: Soziale Netzwerke und Hosting-Dienste in die
Verantwortung nehmen

"Es ist völlig inakzeptabel, dass Soziale Netzwerke und
Hosting-Dienste den anonymen Massendiebstahl und die anonyme
Massenhehlerei an geistigem Eigentum durch ihre Kunden technisch
ermöglichen und sich dann im Namen des 'Datenschutzes' schützend vor
diese stellen, ohne dass dies irgendeine Form von Verantwortlichkeit
für sie mit sich bringt", so Petz. Sie müssten daher stärker in die
Verantwortung genommen werden.

"Das Recht, aufwendig produzierte Filme, Musik, Software, Texte
oder Bilder an ein Millionenpublikum zu verbreiten, gehört nur dem
Schöpfer, oder dem, der dieses Recht vom Schöpfer erworben hat",
unterstreicht der Verleger. Doch Suchmaschinen, Content-Aggregatoren
und soziale Netzwerke würden nichts dagegen unternehmen, wenn auf
ihren Plattformen täglich Content ohne Zustimmung der Rechteinhaber
Millionen von Nutzern zur Verfügung gestellt wird. "Diese Plattformen
handeln halbherzig bis gar nicht. Denn sie profitieren von
Urheberrechtsverletzungen ihrer Community." Gerade der Gratiszugang
zu wertvollem Content mache ihre Plattformen interessant.

Zahlreiche Geschäftsmodelle, die darauf beruhen, eine Plattform
für Urheberrechtsverletzungen zu bieten, seien auch der Hauptgrund
für die Krise des geistigen Eigentums: "Der Respekt vor fremdem
Eigentum muss im World Wide Web wieder hergestellt werden",
unterstreicht Petz, denn auch Zeitungsverleger sind mitten in der
Krise der digitalen Ökonomie: "Wer gewöhnt ist, sich im Internet per
Mausklick auf illegale Angebote die zwanzig Euro für eine DVD oder
eine CD zu sparen, ohne sich Gewissensfragen zu stellen, dem kann man
im Internet schwer seine Zeitung verkaufen. Bleibt uns da noch sehr
viel anderes übrig, als den Content 'gratis' anzubieten?"

Laut einer Studie der Internationalen Handelskammer gingen allein
im Jahr 2008 in den Kreativindustrien der Film-, Musik- und
Softwareproduzenten EU-weit Einnahmen von rund zehn Milliarden Euro
und 185.000 Arbeitsplätze verloren.

Rückfragehinweis:
Verband Österreichischer Zeitungen
Mag. Andreas Csar
Tel. 0 664 33 29 419

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