- 13.04.2012, 15:19:06
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"Orientierung" am 15. April: Missbrauch im Kloster-Internat
Ein Kremsmünster-Opfer berichtet
Wien (OTS) - Christoph Riedl präsentiert im ORF-Religionsmagazin
"Orientierung" am Sonntag, dem 15. April 2012, um 12.30 Uhr in ORF 2
folgende Beiträge:
Missbrauch im Kloster-Internat: Ein Kremsmünster-Opfer berichtet
Er gehört zu jenen insgesamt mindestens 45 mutmaßlichen Opfern, die
im Stiftsgymnasium von Kremsmünster ab den 1970er Jahren bis in die
1990er Jahre gedemütigt, geschlagen und sexuell missbraucht worden
sind: der heute 46-jährige evangelische Pfarrer Jürgen Öllinger. Von
"grauenhaften Dingen" berichtet er, von Scham und heftigen
Verletzungen, die jungen Menschen durch Lehrer - durch Ordensmänner -
zugefügt worden sind. Vor allem an Pater Alfons erinnert er sich. Der
ist schon vor längerer Zeit aus dem Schuldienst ausgeschieden, vor
wenigen Wochen auch aus dem Kloster. Ihm droht nun eine Anklage. Ein
1.200 Seiten dicker Akt liegt bereits bei der Staatsanwaltschaft.
Betroffenheit signalisiert die aktuelle Stiftsführung: Abt Ambros
Ebhart, seit 2007 in dieser Funktion, zeigt sich bestürzt über die
Vorgänge von damals, hat sich bereits mit Opfern getroffen und sich
mehrmals öffentlich entschuldigt. Tätig geworden ist auch die
Klasnic-Kommission: Sie hat bis zum heutigen Tag 25
Kremsmünster-Opfern Entschädigungszahlungen zuerkannt. Weitere
dürften folgen. Bericht: Klaus Ther; Mitarbeit: Christoph Riedl.
Benedikt XVI. - Der Papst wird 85
Am 16. April wird Joseph Ratzinger 85 und ist damit der älteste
Pontifex Maximus seit Leo XIII., der 1903 im Alter von 93 Jahren
starb. Die Kardinäle hätten ihn als "Papst des Übergangs" gewählt,
sagt der römische Journalist und Vatikan-Experte Marco Politi. Aber
viele Hoffnungen, die man in Papst Benedikt XVI. gesetzt habe, seien
nicht erfüllt worden. Politi, der kürzlich sein Buch "Crisi di un
papato" ("Ein Pontifikat in der Krise") veröffentlich hat, sieht die
römisch-katholische Kirche in einem Stillstand, in dem Diskussions-
und Reformbedarf wachsen. Bericht: Christian Rathner.
Auszeichnung für Pfarrer-Initiative - Helmut Schüller im Gespräch
Am 22. April erhält Helmut Schüller - stellvertretend für die
Pfarrer-Initiative - den mit 10.000 Euro dotierten
"Herbert-Haag-Preis 2012 für Freiheit in der Kirche" verliehen. Der
im Juni 2011 veröffentlichte "Aufruf zum Ungehorsam" greife "die Not
der Seelsorge auf, die in der katholischen Kirche immer weniger durch
Priester gewährleistet werden" könne, so die offizielle Begründung
der Schweizer Herbert-Haag-Stiftung. Aus Anlass dieser Auszeichnung
spricht Helmut Schüller im "Orientierung"-Interview über die jüngsten
Entwicklungen rund um den Aufruf zum Ungehorsam. Im Zusammenhang mit
der Entscheidung Kardinal Schönborns, einen homosexuellen
Pfarrgemeinderat in der Pfarre Stützenhofen zuzulassen, spricht
Schüller davon, dass er "große Achtung vor diesem Schritt des
Kardinals" habe und damit "viel Terrain gewonnen wurde". Die
Diskussion rund um den "Fall Stützenhofen" zeige jedoch auch die
"negativen Früchte eines Hinausschiebens von wichtigen Fragen" im
Bereich der Sexualmoral der römisch-katholischen Kirche, so Schüller.
Gestaltung: Christoph Riedl.
Tote taufen? Warum Mormonen Ahnenforschung betreiben
Die "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage", besser als
Mormonen bekannt, war in den vergangenen Wochen mit teils heftiger
Kritik konfrontiert. Stein des Anstoßes: Für eine ganze Reihe von
bekannten Persönlichkeiten, darunter Mahatma Gandhi, Anne Frank und
die Eltern von Simon Wiesenthal, hatten Mormonen posthum sogenannte
"Ahnentaufen" durchgeführt. Der Hintergrund: Die Mormonen glauben,
dass nur jene Menschen beim Jüngsten Gericht gerettet werden, die
auch mormonisch getauft sind. Deshalb können sich Mitglieder der
Kirche in ihren Tempeln stellvertretend für verstorbene Verwandte,
die das Mormonentum nie kennengelernt haben, taufen lassen. Dabei
scheint man freilich mit einem recht weit gefassten
Verwandtschaftsbegriff zu operieren. "Orientierung" hat eine
mormonische Familie aus Österreich bei der Suche nach ihren Vorfahren
begleitet und nachgefragt, was es mit der "Totentaufe" auf sich hat.
Bericht: Michael Weiß.
Die Sendung ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage auf der
Video-Plattform ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) als Video-on-Demand
abrufbar.
Rückfragehinweis:
ORF-Pressestelle
Karin Wögerer
Tel.: (01) 87878 - DW 12913
http://presse.ORF.at
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