- 02.04.2012, 08:18:28
- /
- OTS0018 OTW0018
Kritik am Dialogforum Islam
Das Dialogforum Islam schmückt sich mit fremden Federn und ist eher eine parteipolitische Werbeveranstaltung
Wien (OTS) - Die Behauptung, das Dialogforum Islam würde zum Abbau
von Vorurteilen beitragen und erst jetzt eine Öffnung der
Glaubensgemeinschaft ermöglichen ist nicht ganz aufrichtig.
1. Projekt: Tag der offenen Moschee: Die Mitgliedsorganisationen
der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ)
veranstalten schon seit Jahren "Tage der offenen Moschee", welche in
fast allen Bundesländern stattfinden, eine "Lange Nacht der Moscheen"
wurde sogar im November 2011 erstmalig durchgeführt. Diese muss nicht
erst durch Kurz' Dialogform injiziert werden. Damit werden die
Aktivitäten der letzten Jahre unterminiert. Die daran teilnehmenden
LokalpolitikerInnen und Angehörige anderer Glaubensgemeinschaften
werden dies bestätigen können.
2. Projekt Islamische Landkarte: Die als Projekt im Rahmen des
"Dialogforums" geschaffene sogenannte "Islamische Landkarte" ist ein
Projekt des aus studierten Sozialpädagogen Ednan Aslan, welcher in
den Medien irrtümlich oft als islamischer Theologe bezeichnet wird
und derzeit als Schul- und Religionspädagoge in Österreich aktiv ist.
Dort werden ohne Angaben von Quellen diffamierende Behauptungen über
die "Islamische Föderation" verbreitet, die von anerkannten
Wissenschaftlern wie Prof. Schiffauer in teilweise langjährig
angelegten Studien widerlegt wurden.
Die Dialogprojekte, Tage der offenen Moschee, Lange Nacht der
Moscheen, die interreligiösen Aktivitäten, der Islamischen Föderation
in Wien (IFW) werden als quasi nicht-existent geleugnet, da die IFW
dem Dialog "kritisch gegenüberstehen" würde. Dass die IFW natürlich
mit der "der Gesellschaft offen gegenüberstehenden" Zentrale in
Deutschland kooperiert, wird von Aslan ebenfalls geleugnet.
Nicht nur, dass Staatssekretär Kurz (ÖVP) damit vielleicht
ungewollt Ressentiments unterstützt und schürt, die er angeblich
abbauen will, es ist ein direkter Angriff auf die IGGiÖ und die
Muslime, welche in diesen Vereinen betreut werden.
3. Es waren auch ÖVP-Politiker, welche mit bedenklichen Aussagen
und Slogans gegen muslimische BürgerInnen Stimmung gemacht haben. Das
Dialogforum Islam ist auch nicht im Kultusministerium, sondern im
Innenministerium "angesiedelt", dort wo man auch für
Sicherheitsthemen zuständig ist. Der Islam ist eine Religion und kein
Integrations- und Sicherheitsproblem, wie nun der Eindruck entstehen
könnte, sondern eine österreichische Religion, vertreten durch eine
im Inland bestehende österreichische Glaubensgemeinschaft.
Staatssekretär Kurz macht aus dem Islam so ein Integrations- und
Sicherheitsproblem und verdrängt längst stattgefundene Prozesse
innerhalb der Mitgliedsorganisationen der IGGiÖ, indem unterstellt
wird, sie müssten erst jetzt in Angriff genommen werden.
Rückfragehinweis:
Islamische Föderation in Wien
Kontakt: Yakup GECGEL
Mobil: +43/660 687 16 80
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF