Meinungsforscher Hajek: "Die Korruptionsaffären schaden vor allem der ÖVP."
Wien (OTS) - Wäre am kommenden Sonntag Nationalratswahl, könnte
die Volkspartei nur noch mit 23 Prozent der Stimmen rechnen und wäre
damit deutlich hinter der FPÖ auf Platz drei. Das zeigt der aktuelle
"ATV Österreich Trend", eine Meinungsumfrage unter 1000
wahlberechtigten Österreichern, durchgeführt von Meinungsforscher
Peter Hajek. Die Freiheitlichen können im Vergleich zur letzten
Umfrage wieder etwas Boden gut machen und liegen aktuell bei 27
Prozent, hinter der SPÖ mit 29 Prozent. Den Grünen würden 13 Prozent,
dem BZÖ sechs Prozent der Wähler ihre Stimme geben.
Eine der Hauptursachen für den historischen Tiefststand der ÖVP
sieht Meinungsforscher Peter Hajek in den zahlreichen
Korruptionsaffären: "Das schadet vor allem der Volkspartei, während
es FPÖ und BZÖ bisher gut gelungen ist, sich von diesem Thema
abzugrenzen. Der ÖVP sollte das Ergebnis eine Warnung sein, denn der
Imageschaden kann sich auch langfristig negativ auswirken." so Hajek.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Kanzlerfrage. Auch hier
liegt FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache mit 15 Prozent vor Michael
Spindelegger mit zwölf Prozent. Bundeskanzler Werner Faymann würden
19 Prozent direkt wählen - für einen amtierenden Bundeskanzler ein
äußerst bescheidenes Ergebnis. Eva Glawischnig kann 6, Josef Bucher 4
Prozent der Wähler überzeugen.
"Korruptionsaffären, Freunderlwirtschaft und das Gefühl, dass es
sich "die da oben richten können" - diese Faktoren ergeben eine
gefährliche Melange für die Demokratie in Österreich. Eine deutliche
Mehrheit der Österreicher ist vom politischen System schlichtweg
enttäuscht. Das sollte für alle Parteien ein Alarmsignal sein, denn
diese Stimmung kann letztlich die Demokratie gefährden" warnt Hajek.
Nur noch 39 Prozent der Wähler sind mit der Demokratie im Land
zufrieden, 59 Prozent sind es nicht. Und diese Mehrheit glaubt auch
nicht, dass es in Österreich gerecht zugeht. Auch hier wiegt das
Sittenbild, dass es sich einige wenige richten können, schwer. 54
Prozent empfinden die Zustände als ungerecht, nur 36 Prozent glauben,
dass es "eher gerecht" zugeht.
Besonders drastisch zeigt sich diese negative Stimmungslage in
Bezug auf das Sparpaket. Nur eine Minderheit von 24 Prozent glaubt,
dass die Belastungen gleichmäßig auf alle Bevölkerungsgruppen
verteilt sind. Rund zwei Drittel (67%) halten dagegen die
Lastenverteilung für ungerecht.
Der "ATV Österreich Trend" ist eine vierteljährliche
Meinungsumfrage, bei der 1000 wahlberechtigte Österreicher zu
politischen und wirtschaftlichen Themen befragt werden. Die Umfrage
wird von Meinungsforscher Peter Hajek durchgeführt und soll dazu
dienen, aktuelle Meinungen erfassen und Trends ablesen zu können. Der
"ATV Österreich Trend" wird seit Januar 2009 erstellt.
Näheres dazu in "ATV Aktuell" um 18.25 Uhr bei ATV2 und um 19.20 Uhr
bei ATV, bzw. auf http://atv.at/oesterreichtrend
Rückfragehinweis:
Peter Hajek Public Opinion Strategies GmbH
Tel.: 01/513 22 00-30
mailto:office@peterhajek.com
ATV Chefredaktion: Tel.: 01/213 64-112
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