• 19.03.2012, 11:27:45
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Beschäftigungsprognose für Oberösterreich bis 2016 AK-Präsident Kalliauer: Aus- und Weiterbildung wird immer wichtiger

Linz (OTS) - AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer präsentierte heute
eine Wifo-Studie über die Beschäftigungsentwicklung bis zum Jahr
2016. Mit 1,5 Prozent pro Jahr wird der Dienstleistungssektor
überdurchschnittlich wachsen. Obwohl die Frauenbeschäftigung kräftig
steigt, bleibt ihr Anteil in Oberösterreich unterdurchschnittlich.
Und für schlecht Qualifizierte wird es immer schwieriger, Arbeit zu
finden. "Wir brauchen verstärkte Anstrengungen zur Aus- und
Weiterbildung sowie zur Aufweichung der geschlechtsspezifischen
Teilung auf dem Arbeitsmarkt", sagt der AK-Präsident.

Laut Studie werden im Jahr 2016 in Oberösterreich 607.100
Arbeitnehmer/-innen unselbständig beschäftigt sein, ein jährlicher
Zuwachs von 0,9 Prozent, um insgesamt 31.800 Arbeitsplätze. Der
Dienstleistungssektor wächst mit jährlich 1,5 Prozent
überdurchschnittlich. Der Produktionssektor geht leicht zurück. 6500
der zusätzlichen Jobs im Dienstleitungssektor entfallen auf
Leiharbeit. Das relativiert den Rückgang im Produktionssektor (minus
3200 Jobs), da die Leiharbeiter vorwiegend dort zum Einsatz kommen.

Obwohl die Frauenbeschäftigung kräftig wachsen wird, bleibt die
Frauenbeschäftigungsquote Oberösterreichs weiter
unterdurchschnittlich. Die bis 2016 erwarteten zusätzlichen 19.800
von Frauen besetzten Arbeitsplätze entstehen durch den
Strukturwandel, der Branchen mit hohen Frauenanteilen begünstigt. Die
insgesamt positive Beschäftigungsentwicklung bei Frauen wird somit
getrübt von der anhaltenden, zum Teil sogar zunehmenden
Geschlechtertrennung auf dem Arbeitsmarkt und dem hohen Anteil von
Teilzeitjobs unter diesen zusätzlichen Frauenarbeitsplätzen.

Die stärksten Beschäftigungszuwächse werden Jobs mit Matura- bzw.
Hochschulniveau aufweisen. 2016 wird in Oberösterreich nur mehr etwa
jeder zehnte Arbeitsplatz auf Hilfsarbeitskräfte entfallen - durch
den Strukturwandel fallen entweder Jobs für Geringqualifizierte ganz
weg oder entwickeln sich zu Arbeitsplätzen mit deutlich höheren
Qualifikationsanforderungen.

Um die Herausforderungen zu bewältigen, müssen der Bildungssektor
ausgebaut und die Gleichstellung der Frauen in der Arbeitswelt
vorangetrieben werden. Erster Ansatzpunkt ist eine solide
Erstausbildung. "Mindestens 90 Prozent der 20- bis 24-Jährigen müssen
einen über die Pflichtschule hinausgehenden Schul- bzw.
Berufsabschluss erhalten", sagt Kalliauer. Die einzelnen
Institutionen wie AMS, Schulen und Bildungseinrichtungen, müssen ihre
Maßnahmen dazu koordinieren und Jugendliche beim Übergang von der
Schule ins Berufsleben begleiten und unterstützen. Eine wichtige
Schiene sind Angebote zum Nachholen eines Lehrabschlusses oder einer
schulischen Ausbildung. Das muss auch berufsbegleitend möglich
gemacht werden. Und eine steigende Zahl von Arbeitnehmer/-innen muss
die Möglichkeit zu einer grundlegenden beruflichen Neuorientierung
erhalten.

Um das enorme Arbeitskräftepotenzial der Frauen besser zu nutzen,
brauchen wir ein attraktives Gesamtpaket: Das reicht von einem
entsprechenden Kinderbetreuungsangebot über einen attraktiveren
öffentlichen Verkehr, um die regionale Mobilität der Frauen zu
erhöhen, bis zu den Lohn-, Gehalts-, Arbeits- und
Arbeitszeitbedingungen in den Betrieben.

Im Rahmen der Arbeitsmarktstrategie 2020 für Oberösterreich
diskutiert die AK diese Themen und Handlungsfelder derzeit intensiv
mit dem Land Oberösterreich, dem AMS, den Sozialpartnern, Schulen und
anderen relevanten Institutionen. Am Ende dieses Prozesses soll eine
Strategie mit verbindlichen klaren Zielen und konkreten Maßnahmen
für die diversen Handlungsfelder stehen. Das Thema der Qualifikation
steht dabei natürlich an prominenter Stelle.

Rückfragehinweis:
Arbeiterkammer Oberösterreich, Kommunikation
Dr. Walter Sturm
Tel.: (0732) 6906-2192
mailto:walter.sturm@akooe.at
http://www.arbeiterkammer.com

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