- 16.03.2012, 09:00:40
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ASFINAG: Klares NEIN zu Gigaliner-Versuchen!
5,4 Milliarden Euro Kosten wären notwendig um Autobahnen- und Schnellstraßen "Gigaliner-sicher" zu machen
Wien (OTS) - Ein klares NEIN zu "Gigaliner-Experimenten wie in
Deutschland" kommen von der ASFINAG und von Verkehrsministerin Doris
Bures. "Für uns steht die Verkehrssicherheit an oberster Stelle",
sagt ASFINAG Vorstand Alois Schedl, "solche 60-Tonnen-Lkw bedeuten
nichts anderes als eine massive Gefährdung der Verkehrssicherheit.
Solche Gigaliner würden jede Leitschiene durchbrechen wie einen
dürren Ast." Weder Brücken noch Tunnel oder Parkplätze seien für
solche "Monster-Lkw" ausgerichtet. Schedl: "Es würde 5,4 Milliarden
Euro kosten die Autobahnen und Schnellstraßen "Gigaliner-tauglich" zu
machen. Nicht nur angesichts unserer Einspar-Bemühungen sind das
aberwitzige Beträge." Auch Verkehrsministerin Doris Bures ist
alarmiert: "Ich werde gegen alle Versuche ankämpfen, die bestehenden
Regelungen aufzuweichen. Gigaliner gefährden nicht nur die
Verkehrssicherheit, sie torpedieren auch unsere Bemühungen, den
Güterverkehr auf die umweltfreundliche Schiene zu verlagern."
Es würde 5,4 Milliarden Euro kosten, Österreichs Autobahnen und
Schnellstraßen "Gigaliner-tauglich" zu machen - zu diesem Ergebnis
kommen die Experten der ASFINAG. Klar ist, dass der Großteil der
bestehenden Brücken auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen für
Gigaliner nicht geeignet ist. Vor allem bei Brücken mit schmalen
Pfeilern wie etwa bei Gebirgsstrecken würden große Sanierungen und
Neuerrichtungen von Brücken notwendig werden, um den Dimensionen und
dem Gewicht dieser Gigaliner gerecht zu werden. Alleine in puncto
Sicherheit belaufen sich die Schätzungen der Kosten zur Erneuerung
und Verstärkung sämtlicher Leitschienen auf knapp eine halbe
Milliarde Euro. "Dazu kommt, dass bei Gigalinern das Überholen länger
dauert und dadurch permanente Gefahrenpunkte im Fließverkehr erzeugt
werden", sagt Schedl.
Aufgrund der großen Lademengen der Gigaliner sind die Brandlasten
in den Tunnel wesentlich höher als bisher und die Folgen bei einem
Tunnelbrand dramatisch höher. Brandschutz und Lüftungen in den
Tunneln müssten grundlegend verändert werden, um die Sicherheit auch
bei derartigen Dimensionen zu gewährleisten.
Pannenbuchten und Notrufnischen in den Tunnel sind für 25 Meter
lange Fahrzeuge nicht ausgestattet. Ein defekter Gigaliner im Tunnel
würde für stundenlange Verkehrsbehinderungen sorgen und stellt ein
hohes Risiko für die Verkehrssicherheit dar. Die Gefahr von
Auffahrunfällen durch derartige Pannen steigt rasant an.
Die Anschlussstellen sind für so lange Lkw nicht ausgebaut, da die
überlangen Fahrzeuge bei den vorhandenen Radien der Rampen
größtenteils die Ausfahrten nicht einmal nutzen könnten. Eigene
Plätze zum Umladen der Fracht auf kleinere Lkw müssten errichtet
werden - aufgrund des erhöhten Platzbedarfs müssten Park- und
Rastplätze, Raststationen und die für die Verkehrssicherheit so
wichtigen Verkehrskontrollplätze umfassend umgebaut werden.
Rückfragehinweis:
ASFINAG Mag. Christoph Pollinger Pressesprecher Tel: +43 664 60108 16841 mail to: christoph.pollinger@asfinag.at www.asfinag.at
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