Wäre ein derartiger Ball im Schloss Bellevue oder dem Élysèe-Palast möglich?
Wien (OTS) - "Wieder soll ein rechtsextremes Netzwerktreffen
stattfinden und die Hofburg-Betriebsgesellschaft schaut wieder weg.
Das ist skandalös. Ein simpler Namenstausch der Veranstaltung ändert
die Veranstaltung und die Teilnehmer nicht. Dass nunmehr die FPÖ
einen Ball für den WKR organisiert, stellt einen für Humanisten nicht
überraschend kommenden Offenbarungseid der FPÖ dar: Eine Abgrenzung
zum Rechtsextremismus gibt es nicht", sagt Oskar Deutsch, der es als
Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde als gesellschaftliche
Verpflichtung ansieht, den für das nächste Jahr angekündigten
WKR-FPÖ-Ball in der Hofburg zu verurteilen.
In Deutschland ist ein NPD-Fest am Sitz des deutschen
Bundespräsidenten, dem Schloss Bellevue in Berlin, nicht vorstellbar.
Ein Fest der Front National könnte ebenso wenig im Pariser Élysée-
Palast stattfinden. Es bedarf verstärkter Anstrengungen der
Zivilgesellschaft, Religionsgemeinschaften, Parteien und
Gewerkschaften, dass diejenigen, die mit Antisemitismus, Rassismus,
Minderheitenfeindlichkeit und Ausländerhetze agieren, aus der Mitte
der Gesellschaft wieder in die "politische Quarantäne" zurückgedrängt
werden.
Nur so wird das Jahr 1945 endlich unbestritten als Jahr der Befreiung
Österreichs von einem Verbrecherregime im kollektiven Gedächtnis
Österreichs bestehen bleiben - und nicht als Jahr der Niederlage für
einzelne Vertreter der extremen Rechten.
Präsident Oskar Deutsch
Israelitische Kultusgemeinde Wien
Rückfragehinweis:
Israelitische Kultusgemeinde Wien, Tel: 01 53104-105
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