- 08.03.2012, 09:36:04
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Brauner/Ludwig: Größte Photovoltaikanlage Wiens auf Gemeindebau; neue Maßstabe für den Ausbau erneuerbare Energien im urbanen Bereich
Pilotprojekt von Wien Energie und Wiener Wohnen in der Städtischen Wohnhausanlage Ketzergasse 26 in Wien-Liesing
Wien (OTS) - Die Solarpaneele, die im Zuge der Thewosan-Sanierung
des Gemeindebaus auf 15 Häusern installiert werden, haben eine
Gesamtfläche von rund 1.700 Quadratmeter und können 80 Prozent des
Strombedarfs in der Wohnhausanlage decken. Die Photovoltaik-Anlage
ist die größte ihrer Art in Wien und wird eine Jahresenergiemenge von
zirka 270.000 Kilowattstunden liefern können. Zum Vergleich: ein
durchschnittlicher Wiener Haushalt verbraucht pro Jahr rund 2.500
kWh.
Heute, am 8. März 2012, stellten Vizebürgermeisterin Renate
Brauner und Wohnbaustadtrat Michael Ludwig das Pilotprojekt gemeinsam
mit Wien Energie-Geschäftsführerin Susanna Zapreva und Wiener
Wohnen-Direktor Josef Neumayer vor.
Der Ausbau von Photovoltaikanlagen in Großstädten ist europaweit
bisher noch relativ gering. Wien hat sich zum Ziel gesetzt dies zu
ändern und möchte den Anteil von erneuerbaren Energien an der
Energieerzeugung bis 2030 auf 50 Prozent steigern. Bereits vergangene
Woche haben wir gemeinsam mit dem Partner Wien Energie das erste
BürgerInnen-Solarkraftwerk Wiens eröffnet, das binnen 24 Stunden
ausverkauft war. Heute präsentieren wir eine Solaranlage, die den
Stromverbrauch für über hundert Haushalte decken kann. Wiener Wohnen
nimmt damit im urbanen Gebiet eine Vorreiterrolle ein", so
Vizebürgermeisterin Renate Brauner.
Der Ökostrom aus den Solarpaneelen in der Ketzergasse wird in
einem dicht verbauten Umfeld verbrauchernah produziert. Damit werden
Übertragungsverluste minimiert und die Abhängigkeit von Stromimporten
reduziert. Die Gesamtkosten der Anlage liegen bei rund 700.000 Euro.
Eine Amortisation ist bereits in der ersten Hälfte der Lebensdauer
von rund 25 Jahre zu erwarten.
"Den Bewohnerinnen und Bewohnern entstehen durch die Errichtung
und den Betrieb der Photovoltaik-Anlage keinerlei Kosten - im
Gegenteil, für die Nutzung der Dachflächen stellt Wien Energie den
Strom für die Außenbeleuchtung kostenlos zur Verfügung", hob
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig hervor. "Neben einer deutlichen
Verringerung des Heizwärmebedarfs durch die Thewosan-Sanierung
profitieren die Mieterinnen und Mieter auch vom Wegfall der Kosten
für die Außenbeleuchtung und von geringeren Betriebskosten. Mit der
Errichtung der Photovoltaik-Anlage leisten Wiener Wohnen und Wien
Energie einen Beitrag zur Steigerung der Umwelt- und Lebensqualität
in unserer Stadt und gestalten aktiv die Energiewende in Wien."
Wien Energie Geschäftsführerin Susanna Zapreva: "Für Wien Energie
steht Verantwortung gegenüber Kunden und Umwelt an erster Stelle,
deshalb hat der verstärkte Einsatz von erneuerbaren Energieträgern
für uns eine hohe Priorität. In den nächsten Jahren bauen wir unsere
Energieerzeugung aus Sonne, Wind, Wasser und Geothermie intensiv aus.
Schon heute kann Wien Energie rund 400.000 Wiener Haushalte mit
Ökostrom versorgen. Die Anlage in der Ketzergasse ist ein weiterer
Meilenstein unserer Photovoltaik-Initiative, die wir vergangene Woche
mit unserem BürgerInnen-Solarkraftwerk äußerst erfolgreich gestartet
haben. Die Kooperation zwischen Wiener Wohnen und Wien Energie im
Bereich Photovoltaik hat das Potenzial neue Maßstabe für den Ausbau
erneuerbarer Energien im urbanen Bereich europaweit zu setzten."
"Die Städtische Wohnhausanlage Ketzergasse 26 bietet optimale
Voraussetzungen für die Installation einer Photovoltaik-Anlage. Im
Rahmen ihrer umfassenden thermisch-energetischen Sanierung werden
zurzeit die Ver- und Entsorgungsleitungen der Häuser erneuert und die
Kabel für die Photovoltaikanlage verlegt. Die Dacharbeiten beginnen
im Anschluss, auf die erneuerten Dächer werden dann im heurigen
Sommer die Photovoltaik-Paneele montiert. Das Pilotprojekt wird im
Rahmen einer Ertragsdatenanalyse von Wien Energie evaluiert. Die
daraus gewonnen Erfahrungen werden von Wiener Wohnen und Wien Energie
für die Planung weiterer Projekte gesammelt und analysiert", so
Wiener-Wohnen-Direktor Josef Neumayer über die nächsten Schritte.
Jährliche Einsparung von rund 110 Tonnen CO2
Für die Umwelt bedeutet die Umsetzung des Projekts in der
Ketzergasse 26 eine jährliche Einsparung von rund 110 Tonnen CO2.
Diese Menge an Kohlendioxid emittiert ein durchschnittlicher PKW auf
einer Strecke von 680.000 Kilometer bzw. wenn er 17 Mal um die Erde
fährt. Der produzierte Strom wird mit einer Einspeisevergütung von
der OeMAG gefördert. Die OeMAG ist in Österreich für die Abrechnung
des Ökostroms verantwortlich.
Was ist Photovoltaik?
Photovoltaik wandelt die Sonneneinstrahlung direkt in elektrischen
Strom um. Im Vergleich dazu wird mit thermischen Sonnenkollektoren
Energie für die Warmwasserbereitung oder Heizungsunterstützung
gewonnen.
Der in den Solarpaneelen erzeugte Gleichstrom wird über einen
Wechselrichter in das Netz von Wien Energie Stromnetz eingespeist.
Der Wechselrichter überwacht aus Sicherheitsgründen ständig die
Verfügbarkeit des Stromnetzes und trennt bei Netzstörungen die
Photovoltaikanlage. Die Solarpaneele haben eine Lebensdauer von
durchschnittlich 25 Jahren und können danach recycelt werden. Für die
Produktion und Installation der Photovoltaik-Anlage wird nur ein
Bruchteil der Energiemenge benötigt, die durch diese in der
Lebenszeit erzeugt werden kann.
Umfassende Sanierung der Städtischen Wohnhausanlage Ketzergasse
Seit dem Winter 2010/2011 wird der Gemeindebau (Baujahr: 1966),
der Reihenhäuser und mehrgeschossige Häuser mit insgesamt 117
Wohnungen umfasst, thermisch-energetisch saniert. Die Investitionen
dafür betragen rund 4,9 Mio. Euro. Der Heizwärmebedarf wird durch die
Maßnahmen deutlich - von 212,19 kWh/m2a auf 42,45 kWh/m2a - gesenkt
werden. Geplanter Abschluss der Sanierungsarbeiten ist Ende 2013.
Solarenergie in Wien
Der Solarpotenzialkataster gibt im Internet Auskunft, welche
Dachflächen in Wien welches Solarenergiepotenzial aufweisen.
http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/stadtvermessung/geodaten/solar
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Damit erhält jede Wienerin und jeder Wiener eine erste
Einschätzung über die Menge an Sonnenenergie, die im Laufe eines
Jahres auf eine Dachfläche auftrifft.
Rückfragehinweis:
Ferdinand Pay Mediensprecher Vbgmin Renate Brauner Tel.: 01 4000 81845 E-Mail: ferdinand.pay@wien.gv.at Christiane Daxböck Mediensprecherin StR Michael Ludwig Tel.: 01 4000 81869 E-Mail: christiane.daxboeck@wien.gv.at Christian Ammer Pressesprecher Wien Energie GmbH Tel.: 01 4004 38027 E-Mail: christian.ammer@wienenergie.at
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