- 07.03.2012, 11:30:31
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NEWS: Justizministerin Beatrix Karl will Redaktionsgeheimnis aushebeln
Anwaltskammer-Präsident Rupert Wolff ortet Zusammenhang mit Telekom E-Mails
Wien (OTS) - Das Nachrichtenmagazin NEWS berichtet in seiner am
 Donnerstag erscheinenden Ausgabe von einer geplanten Änderung der
 Strafprozessordnung mit der das Redaktionsgeheimnis einfach
 ausgehebelt werden kann. Betroffen von der Novelle sind auch Anwälte,
 Notare, Steuerberater, psychosoziale Dienste und Ärzte.
Wird eine Person aus einer dieser Berufsgruppen künftig als
 Beschuldigter deklariert, kann er der Sicherstellung von ihm
 vorliegenden Aufzeichnungen oder Daten nicht mehr widersprechen. Die
 Sicherheitsbehörden kommen somit in den Besitz des gesamten Akten-
 oder Datenbestands einer Redaktion oder Anwaltskanzlei. Anstelle
 eines unabhängigen Richters soll künftig der Staatsanwalt selbst
 darüber entscheiden, welche Teile dieses Materials zum Akt genommen
 werden. Zur Sichtung darf der Staatsanwalt auch "Hilfskräfte" somit
 auch ermittelnde Polizeibeamte einsetzen.
Karls Novelle wurde heimlich durchgezogen. Bis zum Ende der
 Begutachtungsfrist am 7. Februar 2012 war von diesen Änderungen in
 der Strafprozessordnung keine Rede. In der Vorlage für den
 Ministerrat waren die Änderungen plötzlich enthalten und wurden dort
 auch so beschlossen.
Der Präsident des Österreichischen Rechtsanwaltskammertages Rupert
 Wolff findet drastische Worte für Karls Pläne: "Das ist nicht Ungarn,
 das ist Aserbaidschan." Wolff erkennt zudem einen Zusammenhang mit
 den von NEWS veröffentlichten Telekom E-Mails: "Wenn man sich den
 zeitlichen Ablauf vor Augen hält, zwischen Begutachtungsende und
 Ministerrat, stich das Ereignis der Veröffentlichung der Telekom
 E-Mails am 15. Februar ins Auge. Unserer Meinung nach könnte das ein
 Anlass für die nachträgliche Änderung des Gesetzesentwurfes sein."
Rückfragehinweis:
 NEWS
 Chefreporter Kurt Kuch
 Tel.: 01/21312-1143
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