- 07.03.2012, 10:06:22
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Frauen in Entwicklungsländern trifft Klimaerwärmung besonders! AWEPA Sektion (Parliamentarians with Africa) fordert Maßnahmen
Wien (PK) - Aufgrund der vorherrschenden sozialen, wirtschaftlichen
und politischen Ungleichgewichte zwischen den Geschlechtern sind
Frauen von den negativen Auswirkungen der Klimaerwärmung
überproportional betroffen. Ein ungerechter Zugang zu (finanziellen)
Ressourcen, eingeschränkte Mobilität, ein geringeres Bildungsniveau
bzw. unzureichender Zugang zu Information, der Ausschluss von
Entscheidungsprozessen auf allen Ebenen und administrative Hürden
schränken Frauen in ihren Möglichkeiten, die Herausforderungen der
Klimaerwärmung zu bewältigen, massiv ein.
Vor allem in ländlich geprägten Regionen sind Frauen benachteiligt.
Ungefähr zwei Drittel der weiblichen Arbeitskräfte - in manchen
afrikanischen Ländern sogar über 90% - sind im landwirtschaftlichen
(Subsistenz-)Sektor tätig. Frauen sind je nach Region für bis zu 80%
der gesamten Lebensmittelproduktion in Entwicklungsländern
verantwortlich und stark von natürlichen Ressourcen als
Existenzgrundlage für sich und ihre Familien abhängig. Durch die
Klimaerwärmung sinkt der zuverlässige Zugang zu (traditionellen)
Nahrungsmitteln und Frauen sehen sich oft einem teilweisen oder
totalen Verlust ihrer Ernten und - teils einzigen - Einkommensquellen
gegenüber. Die Klimaerwärmung hat somit auch ernste Konsequenzen für
die Ernährungssicherheit besonders von Frauen.
Die Lösungsstrategien bzw. Anpassungsmaßnahmen für die beschriebene
Problematik setzen die Anerkennung voraus, dass Frauen in anderem
Ausmaß als Männer vom Klimawandel betroffen sind. Folglich ist ein
umfassendes Empowerment und die Gleichstellung von Frauen in
wirtschaftlicher, politischer und sozialer Hinsicht elementar, damit
sie auf die nachteiligen Effekte der Klimaerwärmung auf ihre
natürlichen Lebensgrundlagen entsprechend reagieren können. Es ist
jedoch wichtig sich vor Augen zu halten, dass Frauen nicht nur
stärker anfällig sind, sondern dass sie auch effektive Agentinnen des
Wandels in Bezug auf die Adaptierung bzw. Entschärfung der negativen
Effekte der Klimaerwärmung sind. Ihre Expertise und ihr Wissen sowie
ihre Stellung innerhalb der Familien und Gemeinschaften können viel
zur Erarbeitung lokaler Lösungsstrategien beitragen.
Im Hinblick auf Rio+20 fordert die AWEPA Sektion im österreichischen
Parlament die Bundesregierung daher auf, nachdrücklich die
Geschlechtergleichstellung und das Empowerment von Frauen durch
(entwicklungs-)politische Strategien, Maßnahmen und Programme, aber
auch durch die Umsetzung von Politikkohärenz im Interesse der
Entwicklung, sowie die Berücksichtigung und Einbeziehung von
Frauen/GenderexpertInnen bei der Planung, Entwicklung und Umsetzung
aller klimarelevanten Strategien und Maßnahmen weiter voranzutreiben.
Als positives Beispiel ist ein Forschungsprojekt der Österreichischen
Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) in Mosambik hervorzuheben. Dieses
ermächtigt Kleinbauern und vor allem -bäuerinnen, effizienter und
nachhaltiger zu produzieren und ermöglicht ihnen Zugang zu Beratung
und Märkten, wodurch sie sich besser auf die Folgen der
Klimaerwärmung einstellen können.
AWEPA International setzt sich durch einen konstruktiven
parlamentarischen Dialog zwischen Afrika und Europa aktiv für eine
demokratisch legitimierte positive Entwicklung in Afrika ein,
insbesondere auch in den Bereichen Geschlechtergerechtigkeit und
Klimawandel. Die AWEPA-Sektion im Österreichischen Parlament
unterstützt in vollem Umfang die Anstrengungen und Aktivitäten von
AWEPA International in diesen Bereichen. AWEPA International
implementiert einerseits gemeinsam mit dem Panafrikanischen Parlament
Programme, die den Prozess zur Gleichstellung der Frauen
vorantreiben. Anderseits verfolgt AWEPA International in der SACU
(Southern African Customs Union) Region ein Programm zur Stärkung der
Rolle der Parlamente bei der Gestaltung einer nachhaltigen
Klimapolitik.
HINWEIS: Fotos finden Sie auf der Website des Parlaments
(www.parlament.gv.at) im Fotoalbum. (Schluss)
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