• 06.03.2012, 10:21:50
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Hybrides Fernsehen könnte bald "Gebärdendolmetscher auf Abruf" bieten

RTR-GmbH fördert HbbTV-Entwicklung für Hörbehinderte

Wien (OTS) - Das von Hörbehinderten lang ersehnte Ziel eines
barrierefreien Fernsehens rückt ein Stück weiter in greifbare Nähe.
Der Idee einer Salzburger Entwicklungsfirma zufolge, sollen sich
hörbehinderte Menschen zukünftig zu Fernsehsendungen einen
Gebärden-Dolmetscher aus dem Internet auf den Bildschirm holen
können. Mit der so gegebenen Möglichkeit, das Service nur bei Bedarf
zuzuschalten, wäre eines der bisher größten Hindernisse für die
Einblendung von simultanen Gebärdenübersetzungen, nämlich der
störende Effekt für nicht hörbehinderte Menschen, ausgeräumt.

"Basis für den 'Gebärdendolmetscher auf Abruf' ist die
Digitalisierung des Rundfunks und der zunehmende Markterfolg hybrider
TV-Empfangsgeräte", freut sich Dr. Alfred Grinschgl, Geschäftsführer
des Fachbereichs Medien bei der Rundfunk und Telekom
Regulierungs-GmbH (RTR-GmbH), über das neue Förderprojekt. "Das Ziel
besteht darin, eine technische Lösung zu entwickeln, mit der es für
die Rundfunkveranstalter zukünftig möglich wird, zu TV-Sendungen eine
Gebärden-Übersetzung als Internet-Stream anzubieten. Der Zuseher kann
dann mit seiner Fernbedienung den Gebärdendolmetscher zusätzlich auf
den TV-Schirm holen und dabei auch entscheiden, wie groß die Person
dargestellt werden soll."

Die Salzburger Entwicklungsfirma "gcs Global Communication & Services
GmbH", deren Projektidee nun mit gut 50.000 Euro aus dem bei der
RTR-GmbH eingerichteten Digitalisierungsfonds gefördert wird,
erarbeitet zunächst eine detaillierte Studie zur technischen
Realisierbarkeit des Dienstes. Voraussetzung für die Nutzung des
geplanten Angebots wird die Verwendung eines so genannten "hybriden"
TV-Empfangsgerätes sein, das mit einem Breitband-Internetanschluss
und mit dem für Fernsehgeräte optimierten Internet-Browser HbbTV
ausgerüstet ist. Der offene, europäische Standard HbbTV wird bereits
seit Herbst 2011 auch auf dem österreichischen Markt in hybriden
Fernsehgeräten und Satelliten-Receivern praktisch aller namhaften
Hersteller angeboten, da bereits zahlreiche deutsche TV-Veranstalter
Video- und Text-Services zum Abruf über das Internet auf Basis dieser
Technologie bereitstellen. Derartige HbbTV-Services sind in
Österreich auch beim ORF und bei dem privaten Veranstalter SevenOne
Media für unter anderem das Programm PULS 4 in Vorbereitung oder
Entwicklung und werden ebenfalls aus dem Digitalisierungsfonds
gefördert.

"Eine der großen Herausforderungen für die Realisierung des
'Gebärdendolmetschers auf Abruf' ist die zeitliche Synchronisierung
von Rundfunksignal und Internet-Stream", erklärt Ing. Friedrich
Krajnik von der gcs Global Communication & Services GmbH. "Zwar
verlassen bei zum Beispiel Live-Sendungen das Rundfunksignal und der
Internet-Stream mit dem Gebärdendolmetscher zeitgleich das
Fernsehstudio, aber die Dauer für die Übermittlung auf den
unterschiedlichen Übertragungswegen kann erheblich differieren. So
können die Signale mit einer Abweichung im Minutenbereich beim
Zuseher ankommen."

Ihre Machbarkeitsstudie will die "gcs Global Communication & Services
GmbH" aus Salzburg bis Ende Juli 2012 vorlegen. In einem nächsten
Schritt sollen dann Rundfunkveranstalter gesucht werden, die an einem
Testbetrieb teilnehmen.

Rückfragehinweis:
Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH
Andreas Kunigk
Tel.: +43 (0)1 58058-168
mailto:andreas.kunigk@rtr.at

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