- 05.03.2012, 13:46:00
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WKÖ-Fürntrath-Moretti: "Frauen sind treibende Kraft der Wirtschaft"
Frau in der Wirtschaft: Klare Absage der Unternehmerinnen an die Quote
Wien (OTS/PWK155) - "Frauen werden zunehmend die treibende
Kraft in der heimischen Wirtschaft. Wir sind stolz darauf, dass rund
ein Drittel der österreichischen Unternehmen in weiblicher Hand ist",
betont Adelheid Fürntrath-Moretti, Bundesvorsitzende von "Frau in der
Wirtschaft" (FiW) in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Die Wirtschaft baut auf die Potenziale der Frauen, die zunehmend
über ausgezeichnete Ausbildung verfügen. Wie sehr Frauen aufgeholt
haben, spiegelt auch der Frauenanteil in den Aufsichtsräten wider:
Seit Anfang 2011 kletterte dieser von 14,3 auf aktuell 15,7 Prozent
(2.461 Frauen). "Diese positive Entwicklung haben wir ganz ohne
Quoten-Gesetzeskeule erzielt. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen
Weg sind", nimmt Fürntrath-Moretti Bezug auf den heutigen Report von
EU-Kommissarin Viviane Reding.
"Es ist unabdingbar, mehr Frauen in Aufsichtsratspositionen zu
bekommen. Dabei sollen Unternehmen allerdings frei entscheiden
können, wen sie rekrutieren - und zwar nach der Qualifikation der
KandidatInnen und nicht nach dem Geschlecht", bekräftigt die
Unternehmerinnen-Vertreterin.
Auf dem Weg zu mehr Geschlechter-Balance in der Wirtschaft sei die
Zahl der Frauen in Aufsichtsräten jedoch nur ein Element. "Statt bei
den Symptomen muss man bei den Ursachen ansetzen", betont
Fürntrath-Moretti und verweist auf unerledigte Hausaufgaben der
Politik, die dringend anstehen, um Frauen Karrierewege zu
erleichtern. "Zu allererst müssen rasch mehr Kinderbetreuungsplätze
für unter 3-Jährige geschaffen werden", kritisiert sie die fehlenden
Rahmenbedingungen für alle berufstätigen Frauen.
"Zudem müssen wir in der Gesellschaft dringend weg von
alttradierten Rollenbildern", fordert Fürntrath-Moretti. Das Klischee
der "Rabenmutter" ist gesellschaftlich nach wie vor verbreitet. Frau
in der Wirtschaft tritt aktiv für einen Bewusstseinswandel ein und
hat "die Charta für rollenbildneutrale Mediengestaltung" geschaffen.
Bereits 23 der Top- Medienunternehmen in Österreich haben
unterzeichnet und sich damit bereit erklärt, eine ausgewogene
Karriereberichterstattung von Frauen - abseits der klassischen Rollen
- zu bieten.
In diesem Zusammenhang wehrt sich Fürntrath-Moretti auch gegen den
neuen Vorstoß, ein verpflichtendes dreimonatiges "Papamonat" mit
vollem Entgelt einzuführen. Es gäbe bereits jetzt Möglichkeiten für
Väter, nach der Geburt des Nachwuchses weniger zu arbeiten, um mehr
Zeit mit dem Kind verbringen zu können. "Wir werden die
traditionellen Rollenbilder von Mann und Frau nicht durch eine
"Zwangskarenzierung" aufbrechen können", zeigt sich Fürntrath
überzeugt. Die Wirtschaft habe in den vergangenen Jahren sehr
konstruktive Beiträge zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und
Familie geleistet und könne nicht alleine für eine intensivere
Beteiligung der Väter an der Kindererziehung verantwortlich gemacht
werden. "Hier braucht es einen gesamtgesellschaftlichen Wandel.
Familienbetreuung ist ein Elternthema, kein Frauenthema", so
Fürntrath-Moretti abschließend."(ES/PM)
Infos zur Charta für rollenneutrale Mediengestaltung unter:
www.unternehmerin.at/charta
Rückfragehinweis:
Wirtschaftskammer Österreich
Frau in der Wirtschaft
Mag. Elisabeth Zehetner
Tel.: +43 (0)5 90 900 3018, F: +43 (0)5 90 900 295
mailto:elisabeth.zehetner@wko.at
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