• 28.02.2012, 11:24:27
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Illegales Glücksspiel: Mehr als 100 Millionen Euro Steuernachzahlungen und Geldstrafen

Das Betreiben illegalen Glücksspiels kann Existenzen ruinieren

Wien (OTS) - Über die Gefahren und Fallstricke für Konsumenten,
sprich Spieler, bei illegalen Glücksspielangeboten wurde und wird von
Spieler-Info.at laufend ausführlich berichtet. Heute und hier ist von
den oftmals sehr leichtgläubigen sogenannten Franchise Partnern, von
den meist ausgekochten illegalen Glücksspielbetreibern getäuschten
Gastronomen oder Vermietern die Rede.

Spieler-Info.at brachte in den vergangenen Monaten mehr als 500
Verwaltungs- und Finanzstrafanzeigen gegen Betreiber illegaler
Standorte in ganz Österreich ein. In Österreich werden derzeit
zumindest und noch immer etwa 3000 Geldspielautomaten ohne gültige
Konzession, ohne Typisierung, ohne Programmkontrolle, oftmals vorbei
am Fiskus betrieben. Die genaue Anzahl und die exakten Standorte der
illegal in Betrieb befindlichen Geräte finden Sie in unserer
Gesamtübersicht (http://www.spieler-info.at/illegal_gaming_machines).

Die zahlreichen Protokolle der Finanzpolizei, der Behörden, die
tausenden Seiten Strafakte bei Staatsanwaltschaften (Wels, Linz)
öffnen große Einblicke in die Vorgangsweisen der großen,
organisierten österreichischen Glücksspielmafia. Das System ist fast
immer das gleiche: Teilweise vor Jahrzehnten entstanden etwa ein
Dutzend kleinerer bis mittlerer Automatenaufsteller, welche sehr bald
feststellen mussten, dass die seriöse, legale Automatenindustrie sie
mit Geräten nicht beliefern darf und auch nicht beliefert. Jede
Anfrage auf Lieferung eines Geldspielgerätes wird sofort auf deren
legalen Hintergrund - ob eine aufrechte Geldspielkonzession vorhanden
ist - überprüft.

Die Falle schnappt zu: Die Existenz ist gefährdet!

In Wien passierte es im Juli 2011: Fast 400 illegale
Geldspielgeräte wurde anlässlich einer Großrazzia beschlagnahmt,
Millionen Euro Bargeld konfisziert, Tankstellenpächter, Vermieter von
Lokalitäten, Betreiber und Eigentümer der Glücksspielgeräte inklusive
der "unschuldigen" Erzeugerfirma bekamen Finanzstrafverfahren. Und in
Niederösterreich wurden am 1. Februar 2012 von der Finanzpolizei,
angeführt von Wilfried Lehner, mit Unterstützung der Polizei NÖ,
Franz Marton, brandaktuell 180 illegale Geldspielgeräte
beschlagnahmt, Bargeld konfisziert und zahlreiche massive
Finanzstrafverfahren eingeleitet.

Die Rechnung der Finanz ist mit dem kleinen Einmaleins
nachvollziehbar: Sofern nicht klare, beweisbare Aufzeichnungen über
alle Geldflüsse vorhanden sind, greift das Finanzamt zur Schätzung.
Diese kann Ort für Ort unterschiedlich sein, in der Regel geht jedoch
das Finanzamt von 5.000 Euro pro Gerät und Monat Kasseninhalt aus.
Hat nun ein Tankstellenpächter zwei illegale Geldspielgeräte stehen,
macht das Finanzamt folgende Rechnung:

Kasseninhalt (zu versteuernder Umsatz)   10.000 Euro
abzüglich 20 % Umsatzsteuer                2.000 Euro
abzüglich 30 % Glücksspielabgabe          3.000 Euro
= 50 % Abgaben pro eingenommenen Euro     5.000 Euro

    Hat nun der Tankstellenpächter zum Beispiel diese Geräte nur drei
Jahre in Betrieb, so hat er 72 x 5.000 - davon 50 % Abgabenlast, also

180.000 Euro, unter Berücksichtigung der tatsächlich bezahlten
Steuern und Abgaben - als Nachforderung am Hals.

In der Praxis werden diese Abgaben natürlich der Betreiberfirma,
also der kapitalschwachen Betreiberfirma aus der Slowakei oder der
noch schwächeren Firma aus London, vorgeschrieben. Der
Tankstellenpächter, möglicherweise auch Geschäftsführer, Lokalinhaber
oder Grundbesitzer haftet zu ungeteilter Hand für diese
Finanzamtschulden.

Ab 100.000 Euro wandert der Akt zusätzlich zur Staatsanwaltschaft
wegen Steuerbetruges. Die Finanzstrafe kommt zu den genannten Zahlen
hinzu.

Der vollständige Artikel zum Thema ist auf Spieler-Info.at
http://www.ots.at/redirect/spieler-info1 veröffentlicht.

Rückfragehinweis:
redaktion@spieler-info.at
www.spieler-info.at

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