Wien (OTS) - Der Presserat präsentierte heute bei einer
Pressekonferenz seinen Tätigkeitsbericht für das Jahr 2011. Seit dem
Neustart des Selbstkontrollgremiums für die Printmedien im November
2010 wurden 125 Fälle behandelt, davon 80 im Jahr 2011. Bis zum
Jahresende 2011 konnten mehr als 75 Prozent der Fälle abgeschlossen
werden. Die Senate des Presserats kommen folglich sehr rasch zu einer
Entscheidung.
Neue Verfahrensordnung
Ein wichtiges Projekt 2011 war die Überarbeitung der
Verfahrensordnung für die beiden Beschwerdesenate.
Der Kern der Überarbeitung betrifft das selbständige Verfahren, das
jeder anregen kann, der glaubt, einen medienethischen Verstoß in
einer Zeitung oder Zeitschrift auszumachen.
Franz C. Bauer, Chef der Journalistengewerkschaft und Präsident
des Presserats, betont, dass es nun grundsätzlich immer möglich ist,
"die Ergebnisse der Senate durch Stellungnahme des Senatssprechers,
im Rahmen einer Presseaussendung oder durch Veröffentlichung der
Entscheidung auf der Webseite des Presserats öffentlich bekannt zu
geben."
In der neuen Verfahrensordnung wurde zudem ausdrücklich
klargestellt, dass keine Kosten entstehen, wenn man sich an den
Presserat wendet.
Ombudsleute
Das Mediationsverfahren der Ombudsleute hat sich bewährt und wurde
ausgeweitet; die Ombudsleute können nun in jedem Verfahren eingesetzt
werden.
Exemplarisch herausgegriffen sei jener Fall, der einen Bericht
über den Tod eines jungen Mannes betroffen hat. Die Großmutter des
Verstorbenen wandte sich an den Presserat und kritisierte, dass ihr
Enkel, der nach einem Discobesuch an seinem Erbrochenen erstickte, in
der Regionalausgabe einer Zeitung mit Foto abgebildet und mit vollem
Namen genannt wurde. Unser Ombudsmann schaltete sich ein woraufhin
sich der betroffene Zeitungsherausgeber in einem Brief dafür
entschuldigte, dass hier die medienethischen Grenzen überschritten
wurden.
Rückfragehinweis:
Mag. Franz C. Bauer, Präsident des Presserats: Tel.0664-9376811
Mag. Thomas Kralinger, Vizepräsident, Tel. 01 / 52 100 23 47
Mag. Alexander Warzilek, Geschäftsführer: Tel. 01/20699 180
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