- 20.02.2012, 10:54:39
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Kurz: Schulpflichtverletzungen sind kein Kavaliersdelikt, sondern Zukunftsraub an den Kindern und an Österreich
Jeder fünfte junge Migrant ohne Ausbildung und Job; wenn Eltern ihre Kinder nicht in die Schule schicken, müssen diese in die Pflicht genommen werden und auch mit härteren Strafen rechnen
Wien (OTS) - Eltern sollten bei Schulpflichtverletzungen in die
Pflicht genommen werden, betont Integrationsstaatssekretär Sebastian
Kurz. Wer seine Kinder nicht aktiv beim Schulbesuch unterstützt oder
sogar hindert, begeht Zukunftsraub an seinen Kindern und an
Österreich.
75.000 Jugendliche in Österreich sind ohne Ausbildung, ohne Job und
in Arbeitslosigkeit. 40 Prozent davon sind Migranten, jeder fünfte
junge Migrant gehört dieser Gruppe an. Neben anderen verantwortlichen
Faktoren spricht Kurz vor allem von den 3 Stufen des Scheiterns: Es
beginnt mit Schulpflichtverletzung, wo Eltern ihre Kinder nicht aktiv
beim Schulbesuch unterstützen. Das führt zum Schulabbruch, wo junge
Migranten vier Mal so oft betroffen sind wie Jugendliche ohne
Migrationshintergrund. Und es endet in Arbeitslosigkeit. Es wird
Zeit, dass wir nicht mehr wegschauen und offen dieses Problem
ansprechen. Staatssekretär Kurz verlangt daher: Verpflichtende
Elterngespräche bei Schulpflichtverletzungen, eine umfassende
Motivforschung, konkrete statistische Erhebung und bei groben
Schulpflichtverletzungen auch höhere Strafen.
Bei den 3 Stufen des Scheiterns - Schulpflichtverstoß, Schulabbruch,
Arbeitslosigkeit - handelt es sich um eine Spirale nach unten. Wir
tun jetzt schon viel, um am Ende der Spirale das Schlimmste
abzufedern. Kurz verweist etwa auf das von Unterrichtsministerin
Schmied gemeinsam mit den Ländern auf den Weg gebrachte Regelung zum
kostenlosen Nachholen von Bildungsabschlüssen. Diese im
Expertenkatalog für Integration letztes Jahr vorgeschlagene Maßnahme
wurde von der Unterrichtsministerin umgesetzt, ist wirksam und bietet
Schulabbrechern die Möglichkeit, einen Pflichtschulabschluss ohne
Kosten nachzuholen. Darüber hinaus gibt es mehrere Projekte, wie etwa
die Jugendcoaches. Auch die Betreuung beim AMS wird Schritt um
Schritt verbessert, betont Kurz die Initiative von Arbeitsminister
Hundstorfer. Ebenso wird in den Ausbau der Ganztagsschule investiert.
Die Regierung tut also zum Abfedern im Nachhinein relativ viel. Doch
wir müssen neben dem Abfedern am Ende der Spirale auch Maßnahmen zum
Beginn, in der Prävention setzen: Schulpflichtverletzungen sind kein
Kavaliersdelikt und Schulabbruch ist die Vorstufe zur
Arbeitslosigkeit. Hier müssen wir ebenfalls ansetzen und die Eltern
in die Pflicht zu nehmen. Kurz wiederholt: Verpflichtende
Elterngespräche bei Schulpflichtverletzungen, eine umfassende
Motivforschung, konkrete statistische Erhebung und bei groben
Schulpflichtverletzungen auch höhere Strafen.
Rückfragehinweis:
Staatssekretariat für Integration Pressereferat 1010 Wien, Minoritenplatz 9 Tel.: Tel +43 1 53126-70905 mailto:kristina.rausch@bmi.gv.at
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